Einschlafstörungen

Jeder zehnte Mensch leidet an chronischen Schlafstörungen. Die Tora verspricht schnell Abhilfe – mit vier erstaunlich einfachen Zubett-geh-Regeln.

7 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 04.04.21

Simples Rezept hilft am besten bei Schlafstörung

 

Jeder zehnte Mensch leidet an chronischen Schlafstörungen. Die Tora verspricht schnell Abhilfe – mit vier erstaunlich einfachen Zubett-geh-Regeln.

 

 

1. Mesusot und Emuna

 

Zu Einschlafstörungen kommt es in der Regel durch unbewältigte Probleme, Sorgen und Konflikte, Stress und belastende Ereignisse, die man mit ins Bett nimmt, oder welche von außen in unser Heim eindringen.

 

Der Jerusalemer Talmud berichtet im Traktat Pea, wie der persische König Ardaschir einen wundervollen und sehr kostbaren Diamanten zu seinem jüdischen Freund Rabbi Jehuda ha´Nasi (Nasi ist ein hebräischer Titel eines Fürsten oder eines hohen Staatsbeamten) sandte.

 

Als Dankeschön sandte Rabbi Jehuda ha´Nasi seinem Freund, dem persischen König Ardaschir, eine hochwertige Mesusa inklusive einer bezaubernden Hülse.

 

Der persische König Ardaschir, der nicht den wahren Wert dieses Geschenkes erkannte, sagte zornig und verständnislos zu Rabbi Jehuda ha´Nasi: „Ich schenkte dir einen faszinierenden Diamanten! Der Wert dieses Diamanten geht ins Unermessliche. Und du?! Du schenktest mir als Gegenleistung dafür ein Stück beschriftetes Pergament und eine Hülse!! All das hätte ich mir auch für wenig Geld selbst anschaffen können!“ 

 

Rabbi Jehuda ha´Nasi war nicht überrascht und meinte: „Mein geschätzter Freund, König Ardaschir, fürwahr, du schenktest mir ohne Zweifel einen atemberaubenden Diamanten, dessen Wert ins Unermessliche geht. Deshalb schenkte ich dir eine Mesusa, deren wahrer Wert mit dem gesamten Geld und Reichtum dieser Erde nicht bezahlt werden kann! Du hast mir etwas geschenkt, auf das ich sehr gut achtgeben muss. Ich aber schenkte dir etwas, das dich, alle und jeden beschützen wird – so, wie es heißt: Wo du auch bist, wird sie dich leiten. Wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen; und wenn du aufstehst, wird sie mit dir reden.“ (Sprüche Salomos 6, 22)

 

Einige Zeit nach diesem Ereignis wurde die Tochter des persischen Königs Ardaschir schwer krank. Er ließ keinen medizinischen Weg unversucht, um seiner Tochter die ersehnte Heilung zu bescheren, allerdings half ihr – zum tiefsten Bedauern des Königs – nichts. Doch plötzlich erinnerte er sich an das Geschenk seines jüdischen Freundes, also an die Mesusa! Ohne zu zögern befestigte der König die Mesusa an den Türpfosten des Zimmereingangs seiner schwerkranken Tochter. Zur größten Überraschung aller erholte sich die Königstochter dann bis hin zu ihrer vollständigen Genesung!

 

Wie man aus dieser Geschichte eindeutig entnehmen kann, handelt es sich bei Geld – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht um alles! Nein, die ultimative Hauptsache bildet der Glaube an Gott! 

 

Jedes Ereignis und jede Tat hat einen Sinn und Zweck, nichts geschieht rein „zufällig“. Alles dient dem Sinn und Zweck, eine Bindung und Nähe zum Schöpfer des Lebens herzustellen. Mit Sicherheit verbirgt sich in allem, was der Schöpfer tat, tut und tun wird, ein Sinn und Zweck. Folglich liegt es in der Pflicht jedes Einzelnen, sich auf die Suche nach diesem Sinn zu begeben und dabei zu versuchen, zu verstehen, was Gott von ihm möchte bzw. erwartet. So wie in dieser Geschichte eben, gibt es einige schwere Krankheiten oder gesundheitliche Störungen, Gott behüte, die nur aufgrund des mangelnden Glaubens einen Menschen heimsuchen.

Der große Meister Rabbi Nachman sagte dazu: „Das wesentliche ist die Emuna, die Kraft des Glaubens, daher muss sich jeder im Glauben wiederfinden und diesen stärken, da es Menschen gibt, die unbeschreiblich schmerzvolle Schläge in Form ihrer zu erleidenden Krankheit erdulden müssen. Der Grund für ihre Leiden ist die Tatsache, dass sie von der Stufe des Glaubens hinabstürzten. Daher ähnelt das dem im fünften Buch Moses 28,59 aufgeführten Satz:So wird der HERR die Schläge, die Er dir und deinen Nachkommen versetzt, über alles Gewohnte hinaus steigern, zu gewaltigen und hartnäckigen Schlägen, zu schlimmen und hartnäckigen Krankheiten.“

 

Die Betonung liegt auf 'hartnäckigen' Schläge und Krankheiten, welche aus dem mangelndem und fehlendem Glauben entspringen. Aufgrund des verloren gegangen Glaubens kommen also alle unbeschreiblich schmerzvollen Schläge in Form einer Krankheit auf den Menschen, und gegen diese kann man nicht vorgehen, da nichts hilft, um eine Heilung einzuleiten, keine Medikamente, nichts.

 

Wir sehen, dass die größte aller Sünden der mangelnde bzw. fehlende Glaube ist! Aufgrund dessen wird diese mit unbeschreiblicher Härte und Konsequenz bestraft, Gott behüte, d.h. mit schweren und unheilbaren Krankheiten, gegen die nur das Mittel der Sündenreue, der Entschuldigung sowie die gewissenhafte Arbeit an der Glaubensstärkung hilft. Deshalb muss man in diesen Situationen wie folgt vorgehen:

 

  • Man muss sich sündenreuig gegenüber dem mangelnden und fehlenden Glauben zeigen sowie sich dafür bei Gott entschuldigen.
  • Man muss den Glauben lernen.
  • Man muss um den Erhalt des Glaubens beten.

 

Man muss also das Buch Im Garten des Glaubens gewissenhaft studieren. All das bedeutet natürlich nicht, dass ein Mensch sich sehr schlecht verhält, nein, vielmehr  bedeutet es, dass er nur auf solch einem Weg eine direkte Beziehung zu seinem Schöpfer haben wird.

 

Fazit ist: Befestige unbedingt sehr gute Mesusot an deinen Türen. Wenn du dir keine neuen anschaffen möchtest, dann lass dir deine jetzigen Mesusot unbedingt überprüfen. Und beherzige die besprochenen Ratschläge. Gerne berate ich dich, wo und wie du Mesusot erwerben oder überprüfen lassen kannst, schreibe mir hier.

 

 

2. Schlafregel 1: Machen Sie aus dem Schlafengehen ein Ritual

 

Der Schöpfer des Lebens versteht unter einem Einschlafritual, dass man sich angewöhnt, eine bestimmte Zeit vor dem Schlafengehen mit den immer selben Tätigkeiten auszufüllen und diese in der immer gleichen Reihenfolge auszuführen. Wir sollen quasi nach Schema F vorgehen.

 

Klingt ziemlich langweilig und eintönig, aber genau das ist der Sinn der Übung!

 

Indem wir in der Vorbereitung auf den Schlaf eine Gewohnheit entwickeln, lernt unser Körper diese Tätigkeiten quasi als Signal zu erkennen, dass die Nachtruhe naht, und er stellt sich darauf ein. Außerdem kann uns ein solches Ritual helfen, besser abzuschalten.

 

 

Wie kann ein solches Einschlafritual aussehen?

 

Bevor wir zu Bett gehen – vielleicht eine halbe Stunde vorher – könnten wir uns folgende Handlungen in der immer gleichen Reihenfolge angewöhnen:

 

  1. Höre ein für dich wohltuendes und entspannendes Musikstück.
  2. Danach gehst du ans offene Fenster oder vor die Haustür, machst ein paar tiefe Atemzüge, streckst dich oder gehst ein paar Schritte.
  3. Nun gehst du ins Bad, putzt dir die Zähne und machst dich zum Schlafen fertig.
  4. Im Bett löschst du das Licht und machst eine Entspannungsübung, bete vor dem Schlafengehen.

 

Wähle drei bis fünf Tätigkeiten aus, die du vier Wochen lang in der immer gleichen Abfolge jeden Abend vor dem Zubettgehen ausführst. Mit der Zeit wird dir dieses Ritual so vertraut sein, dass du es mit schlafwandlerischer Sicherheit und ganz automatisch ausführst. Schlafstörungen können hartnäckig sein, wenn sie längere Zeit bestehen. Dein Körper braucht Zeit, sich umzustellen. Habe also Geduld, wenn die Schlafregeln nicht sofort Abhilfe schaffen.

 

 

3. Hafatza, die Verbreitung der Emuna!

 

In der Meggilat Esther wird über die Einschlafstörung von König Achaschwerosch berichtet. In jener Nacht ging es dem König nicht sonderlich gut und konnte deshalb nicht einschlafen. Daher befahl er seinen Dienern, ihm die Chronik seines Reiches herbeizubringen, um ihm daraus etwas vorzulesen. Der König hatte also ein Buch, in dem er jedes Geschehnis unmittelbar eintragen ließ.

 

Der Diener schlug also wie befohlen das Buch auf und begann vorzulesen. Er begann mit der Stelle, wie Mordechai das Leben des Königs rettete, als er damals auf die Verschwörung jener Verbrecher gegen den König hinwies!

 

Der König war von der Geschichte sehr angetan und sagte: „Mordechai! Ich habe ihm ja damals überhaupt keine Gegenleistung für seinen Heldenmut erfahren lassen! Welche Ehre und Auszeichnung sollte man ihm für diese unbeschreibliche Tat erweisen!?"

 

Die Diener des Königs unterstrichen dabei erneut, dass man sich bei Mordechai tatsächlich nicht einmal dafür bedankte! Der König wollte sich dafür eines seiner engeren Berater bedienen und fragte daher seine Diener, wer denn gerade im königlichen Hof anwesend sei.

 

Der Diener blickte aus dem Fenster und sah, wie Haman gerade am Palast vorbeigeht. Als er dem König dies mitteilte, befahl dieser, dass man Haman umgehend zu ihm bringen sollte!

 

Haman war nicht zufällig vor dem königlichen Palast! Er wollte nämlich gerade selbst zum König gehen und ihm berichten, er würde gleich in der Früh mit der Zeremonie der Galgenerhängung Mordechais beginnen.

 

Als einer der königlichen Wachen auf Haman zuging und ihm mitteilte, dass der König nach ihm rufe, war sein Hochmut nicht mehr zu übertreffen. Nun war er endgültig davon überzeugt, alles wird nach seinem Plan gehen!

 

Als Haman dann vor dem König stand, wurde er von diesem befragt: „Haman! Was soll man mit dem Mann tun, an dessen Ehrung der König einen so großen Gefallen hat?“

 

Der selbstverliebte Haman dachte sich in seinem Herzen natürlich sofort: „Wem könnte der König wohl mehr Ehrung erweisen wollen als mir?“

 

Daher antwortete er dem König: „Was den Mann betrifft, an dessen Ehrung der König Gefallen hat, so sollte man ihm meines Erachtens solch ein königliches Gewand bringen, mit dem sich der König bereits selbst bekleidet hat. Außerdem sollte man ihm ein Pferd, auf dem der König selbst schon geritten ist, schenken. Des Weiteren sollte man ihm feierlich vor den Augen des Volkes eine Art Krone aufsetzten, die dem König selbst als Kopfschmuck diente. Darüber hinaus sollten all diese Dinge von einem der bedeutendsten Minister oder Vertrauten des Königs überreicht werden. Anschließend muss man dem Mann, an dessen Ehrung der König so übergroßen Gefallen hat, wie ein König über den Platz der Stadt reiten lassen, damit jeder Bürger des Königs rufen wird: ´So wird dem Mann getan, dessen Ehrung dem König gefällt´!“

 

Der König sagte daraufhin zu Haman: „Nach deinem Wort soll gehandelt werden! Daher beeile dich nun und nimm dir das Gewand, das Pferd und die Krone, die ich dir geben werde. Anschließend musst du sie dann nur noch feierlich dem Juden Mordechai überreichen!“

 

Daraus ergeht, dass es sehr ratsam für dich wäre, die Taten Gottes zu verbreiten. Das geht am Besten durch die Verbreitung von Emuna, der Kraft des Glaubens!

 

Ich rate dir als ständigen Begleiter fürs Leben, eines dieser wegweisenden Juwelen auszusuchen und zu verbreiten. Außerdem steht mein Rat dir immer gern zur Seite!

 

 

4. Pidjon Nefesch

 

Weiter rate ich dir auch einen Pidjon Nefesch von Rabbi Shalom Arush durchführen zu lassen. Das Pidjon Nefesh von Rabbi Nachman aus Breslev ist ein kraftgeballtes und Erlösung bringendes Gebet, das allen Qualen, Sorgen und Schwierigkeiten ein Ende setzen kann. Wörtlich bedeutet Pidjon „Tilgung". Folglich kann ein Mensch durch eine Art Lösegeldzahlung, die an das Gebet des Pidjon Nefesh gekoppelt ist, eine Auslösung seiner Seele und somit das Ende all seiner Probleme erreichen. Das Pidjon, d.h. in dem Fall das Geld, löst sozusagen den Nefesh (die Seele) durch das Pidjon Nefesh (also dem Gebet des weisen und gerechten Rabbi Shalom Arush) aus! So erlangt man die Sündensühne und somit seine Freiheit. In der Regel wird das Pidjon Nefesh bei schweren Krankheiten oder Verletzungen angewendet.

Des Weiteren bedient man sich des Pidjon Nefesh bei harten Gerichtsverfahren, in äußerst schwierigen Lebenslagen, bei Gefahren und dergleichen. Rabbi Nachman aus Breslev, der die exakte Textfassung dieses Gebetes kannte, sagte einst, dass das Pidjon Nefesh das Leben eines Menschen versüßt und die Milderung harter Gottesurteile herbeiführt. Dies führt wiederum die ersehnte Erlösung von irgendwelchen Schwierigkeiten herbei und es kommt zur Heilung einer schweren Krankheit oder Verletzung (Likutey Moharan Band 2, Kapitel 3). Jeder Betrag, den man zur Ausführung eines Pidjon Nefesh spendet, ist hilfsreich. Allerdings sollte man sich dabei nicht als geizig erweisen, sodass man genau die erforderliche Summe bezahlt, um die Auflösung aller Schwierigkeiten zu erlangen.

 

So wirst du sicher bald richtig gut einschlafen können.

 

Ich hoffe, ich war dir eine Hilfe und bin natürlich immer gern für dich erreichbar. Möge der Schöpfer des Lebens dich mit Seinem Segen beschenken.

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