Superkleidung der Marke „Emuna“

Nimrod war ein skrupulöser Diktator, der mit der Kleidung von Adam HaRischon an die Macht kam und beinahe unbesiegbar war.

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

Raschi interpretiert den Vers „Er war ein starker Jäger in den Augen des HERRN, wie Nimrod“ aus 1. Buch Moses 10,9 wie folgt: „Von jedem Menschen, der mit frechem Angesichte frevelt, seinen Schöpfer kennt und die Absicht hat, sich gegen Ihn aufzulehnen, sagt man, dieser ist wie Nimrod ein starker Jäger.“

 

Eine Leserin fragt, wie dieser Vers gemeint sei und ob dieser Abschnitt eine positive oder negative Nachricht in sich trägt.

 

Dieser Vers beinhaltet eine negative Aussage. Denn Nimrod war ein skrupulöser Diktator, der mit der Kleidung von Adam HaRischon an die Macht kam und beinahe unbesiegbar war. Er hat diese Macht dazu missbraucht, um gegen Gott zu rebellieren. Mit der Superkleidung konnte Nimrod die Tiere problemlos fangen, deshalb wurde er als „starker Jäger“ bezeichnet.

 

Nimrod war kein guter Mensch. Die Tora will ihn hier nicht als „Held“ darstellen – im Gegenteil. Wir erkennen, dass im 10. Kapitel, Vers 8+9 des 1. Buch Moses die Tora dreimal das Wort „Gibor“ (dt. „Held“) erwähnt: „Einer von Kuschs Nachkommen war Nimrod, der ein heldenhafter Krieger wurde. Er war ein starker Jäger vor dem HERRN.“ Von diesem Vers ist die Redewendung abgeleitet, jemand sei wie Nimrod, ein starker Jäger in den Augen des HERRN.

 

Er war kein Held. Sein Charakter trug auch nichts Heldenhaftes an sich, aber seine heldenhafte Partie – die Art und Weise, wie er es schaffte, zu jagen und Krieg zu führen – bekam er durch die Superkleidung. Mehr dazu findest du im Pirke de Rabbi Eliezer 24.

 

Dass Nimrod diese Kleidung, die ihm Superkräfte verlieh, trug, weist darauf hin, dass er – der ja charakterlich eine Null und somit ein schlechter Mensch war – nur durch das Anziehen dieser von Gott gegebenen Kleidung heldenhaften Taten vollbringen konnte. Wie ist diese Redewendung auf uns zu übertragen?

 

Niemand von uns ist ein Mensch wie Nimrod einer war, aber er schaffte es dennoch zu heldenhaften Taten. Also können auch wir es – im positiven Sinne – zu richtig großen Dingen im Leben bringen, wenn wir uns die Kleidung Gottes anziehen. Gemeint ist symbolisch gesehen als Superkleidung in unserem Leben die Kraft der Emuna; die Heilige Schrift, die Gott uns gegeben hat. Jedes Gebet verleiht uns „übernatürliche“ Superkräfte. Wir müssen uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass nur Gott uns mit der Kraft der Emuna ausstatten kann. Diesbezüglich lehrt der große Baal HaTanja, dass dem hebräischen Wort „Ahava“ (dt. „Liebe“) das „Ava“ entstammt, welches bedeutet, etwas zu wollen. Demnach sagt der Baal HaTanja, dass jemanden zu lieben bedeutet, mit ihm zusammen sein zu wollen. Nimrod war nur auf das Materielle aus. Wir aber wollen die wahre Gottesliebe in unserem Leben erfahren.

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