Die Reise zum Zaddik

Rabbi Nachman sagte, das er die Kraft besitzt einen Menschen aus den sieben Abgründen der Hölle direkt ins himmlische Paradies zu befördern!!!

8 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 06.04.21

Rabbi Nachman sagte: „Die Kraft, mit der König David in der Lage war nur mit wenigen Artikulationen einen Menschen aus den sieben Abgründen der Hölle direkt ins himmlische Paradies zu befördern, besitze ich auch!“ Und nun, nachdem wir diese Zeilen gelesen haben, stellt sich wohl für keinen mehr die Frage, ob man zum Zaddik reisen soll oder nicht!!!  

Es gibt Menschen, denen ist der Begriff “Kiwrey Zaddikim“ (Grabesstätten von Zaddikim, also von gerechten und weisen Menschen) schlichtweg nicht bekannt. Diese Personen verstehen zunächst einmal nicht, welche Tiefgründigkeit darin steckt; und manche unter ihnen können sich nicht einmal vorstellen, solche Stellen aufzusuchen. Ihnen geht es einfach nicht in den Kopf, weshalb ein Mensch eine Grabesstätte besuchen sollte und dann neben einem Grabstein zu beten. So etwas ist für die meisten Menschen äußerst abstrakt. 
 
Unsere Weisen lehrten uns diesbezüglich etwas sehr Wichtiges:„Die Zaddikim gelten sogar über ihren Tod hinaus als lebendig!“ Das heißt,
 

  • dass uns die Zaddikim bei all unseren Wegen begleiten;
  • dass ihre Verdienste und ihre Rechte auch uns beschützen;
  • und dass ihre Spiritualität sich in unseren Herzen und Seelen so ausbreiten, dass in uns ein positives Feuer entfacht wird.

 

Das bedeutet wiederum, wenn wir uns bemühen ihre Weisheiten zu lernen und deshalb auch versuchen nur den Glauben, die Liebe und den Frieden auf unserem schönen Globus zu verbreiten, dann offenbart sich uns – im übertragenen Sinne – ihr Geist, das unsrer Leben infolgedessen von Grund auf verschönern und verbessern wird.
 
Jeder Zaddik ist schlichtweg unsterblich. Das bedeutet nicht, er würde niemals sterben; allerdings bedeutet sein Tod nicht das Ende seiner Existenz. Sein Tod besiegelt – so wie bei jedem Menschen auch – lediglich nur das Ende eines körperlichen Daseins und eröffnet dadurch gleichzeitig eine wunderschöne Lebensweiterführung seiner Seele.
 
Diese Worte werden sich für den ein oder anderen vielleicht etwas weit hergeholt anhören, allerdings verkörpert sie die absolute und völlig zutreffende Wahrheit. Gott hat uns in seiner Barmherzigkeit diesen Prozess mit einem hervorragenden Beispiel bei der Entstehung eines Schmetterlings demonstriert. Zunächst ist dieser lediglich eine einfache Larve. Anschließend verpuppt sie sich, und nach einiger Zeit entschlüpft aus dieser Verpuppung ein wunderschöner Schmetterling!
 
Die Larve kann mit einem Menschen verglichen werden.
 
Die Verpuppung wäre dann der körperliche Tod eines Menschen. Denn ein Mensch, der solch eine Verpuppung noch niemals in seinem Leben sah, wird sich mit Sicherheit beim ersten Hinsehen denken, darin steckt keine Weiterentwicklung. – Doch der Schein trügt! – So wie aus der Verpuppung ein wunderschöner Schmetterling schlüpft, dessen Leben nach seiner Verpuppung dem vorherigen Leben als Larve überhaupt nicht gleicht, so gleicht das Leben eines Menschen vor dessen körperlichem Tod auch nicht dem Weiterleben seiner Seele.
 
Gott zeigte uns dies beispielsweise auch bei der Geburt von Zwillingen. Die Zwillinge wachsen im Bauch ihrer Mutter heran und haben keine Ahnung davon, was in der Zukunft mit ihnen geschehen wird. Jeder der beiden macht sich daher – im übertragenen Sinne – seine eigene Vorstellung darüber, was ihre Zukunft wohl mit sich bringen wird. Infolgedessen spricht der, der als zweiter den Bauch seiner Mutter bei der Geburt verlassen wird auf seinen Zwillingsbruder ein, indem er ihn versucht davon zu überzeugen, dass ihr Leben im Bauch der Mutter bereits ihre Vollkommenheit darstellt. – Weiter ist er davon überzeugt, eine Geburt würde ihren Tod besiegeln, und sie stürzten dadurch also direkt in den Abgrund des Todes.
 
Sein Bruder, der als erster den Mutterleib verlassen wird, ist allerdings völlig anderer Meinung. Er antwortet seinem Bruder, dass doch mit der Geburt ihr Leben erst so richtig beginnen wird. Er ist davon überzeugt, auf sie wartet eine farbenfreudige, wunderbare, abenteuerliche und faszinierende Welt. Nach neun Monaten schlüpft er also bei seiner Geburt als erster und vor Freude weinend und schreiend aus dem Mutterleib, da seine Sachanalyse den Nagel auf dem Kopf traf.
 
Dessen Bruder der – wie bereits gesagt – völlig anderer Meinung war, ist aufgrund der Geburt seines Bruders völlig ängstlich und sorgt sich nun sowohl um ihn als auch selbstverständlich um sich selbst. Denn er ist ja davon überzeugt, dass sein Bruder bereits Tod ist und dieser nun auch auf ihn lauert. Nach seiner eigenen Geburt schreit und weint er zwar auch, allerdings ist er viel unruhiger als sein Bruder, denn er muss nun erst einmal beginnen, das Geschehene zu verarbeiten und eine neue Sachanalyse zu erstellen. Die unterschiedlichen Auffassungen dieser Zwillinge verkörpern die Gedankengänge aller Menschen dieser Erde. Der eine denkt sich, nach dem Tod sei alles vorbei, und deshalb wartet auf ihn gewöhnlich auch ein großes Überraschung nach seinem Ableben. Und der andere ist davon überzeugt, dass nach dem Tod sein Leben – wie bei seiner Geburt – weiter geht!
 
Daher sage ich nun an dieser Stelle erneut:
 
„Jeder Zaddik ist schlichtweg unsterblich. Dies bedeutet nicht, dass er niemals stirbt, allerdings bedeutet sein Tod nicht das Ende seiner Existenz. Sein Tod besiegelt – so wie bei jedem Menschen auch – lediglich nur das Ende eines körperlichen Daseins und eröffnet dadurch gleichzeitig eine wunderschöne Lebensweiterführung seiner Seele.“
 
Infolgedessen kann ein Zaddik trotz seines körperlichen Todes überall – aber insbesondere am Ort seiner letzten körperlichen Ruhestätte – die stärksten und effektivsten Unternehmungen zu Gunsten eines Menschen durchführen.  
 
Im 4. Buch Moses (Kapitel 13, Satz 22) steht im Bezug auf die von Moses in Auftrag gegebene Aussendung der zwölf namentlich erwähnten Kundschafter, wörtlich aus dem Hebräischen übersetzt: „Sie zogen hinauf und kam bis Hebron…“ Die sinngemäße Übersetzung lautet: „Sie kamen hinauf und kamen bis Hebron“, da sie alle gemeinsam von der Negev-Wüste ins Heilige Land einmarschierten und sich so auf den geographischen Weg nach Oben und somit nach Hebron marschierten. Doch in der Thora steht ausdrücklich zunächst die Mehrzahlform: „Sie zogen hinauf“,und dann im selben Satz und deshalb auf den Anfang basierend und demzufolge aus grammatischer Sicht auch im Hebräischen völlig falsch, die Einzahlform: „…und kam bis Hebron…“

Auf diesen „ grammatikalischen Schreibfehler“ in der ja UNFEHLBAREN Thora machten uns selbstverständlich bereits unsere Weisen im Babylonischen Talmud (der Gemara, Traktat Sota) aufmerksam.

Dort fragen sie exakt danach, was eben moniert wurde. Also wie es sein kann, dass am Anfang des Satzes „Sie zogen hinauf“ (also die Mehrzahl) und dann plötzlich „…und kam bis Hebron…“ (also die Einzahl) steht. Sie gaben selbstverständlich auch die Antwort auf diese von ihnen gestellte Frage.

Mit dem Satzanfang „Sie zogen hinauf“, bezieht sich die Thora auf alle zwölf namentlich erwähnten und von Moses beauftragten Kundschafter, die das Heilige Land ausspähen sollten.

Zehn von ihnen versagten dabei kläglich und erschreckten nach ihrer sogenannten Erkundung das Volk Israel mit dem Gerücht, das Heilige Land sei uneinnehmbar, weil es von unheimlichen Riesen bewohnt sei, usw. Kaleb, der Sohn Jephunnes, sah dieses Übel bei ihrem gemeinsamen Einmarsch kommen und entfernte sich aufgrund dessen von ihnen.

Er begab sich alleine und auf dem schnellsten Wege nach Hebron, in die Höhle Machpela. (Höhle Machpela: hebräisch Me'arat Ha´Machpela, auch Höhle der Patriarchen oder Grab der Patriarchen genannt, da sich in ihr die Ruhestätten von Adam und Eva, sowie die der drei Erzväter, Abraham, Itzchak, Jakob und ihrer Frauen der Stammesmütter Israels Sara, Rebekka und Lea befinden).

Dort, also in der Höhle Machpela, angekommen bat Kaleb der Sohn Jephunnes seine Stammesväter- und Mütter sofort um ihre Hilfe, damit sie ihm zum einen helfen und zum anderen Gott bitten sollten, Seine Barmherzigkeit über ihn zu legen, damit er ja nicht auf den falschen und verlogenen Weg der anderen zehn Kundschafter gerät.
 
Kurz gesagt machte sich Kaleb der Sohn Jephunnes auf eigene Faust auf den Weg nach Hebron, um dort an den “Kiwrey Zaddikim“ (in dem Fall also in der Höhle Machpela) die Zaddikim um ihren helfenden Beistand und um guten Schutz für ihn bei Gott zu bitten! Demzufolge ist nun klar, weshalb die Thora plötzlich von der Mehrzahlform auf die Einzahlform umschlug. Mit dem weiterführenden Satzteil: „…und kam bis Hebron…“ bezog sich das 4. Buch Moses also nur auf ihn!!
 
Um diese Handlung zu verstehen führen wir nun auf, was Rabbi Nachman in seinem Buch Sefer Hamidot schreib: „Aufgrund des Besuches von Kiwrey Zaddikim (Ruhestätten von Zaddikim oder einem Zaddik) erweist Gott ihm (also der Person, die den Zaddik aufsucht) einen großen Dienst, obwohl er dies gar nicht verdient hätte!“
 
Etliche unserer Weisen äußerten sich in Bezug auf den Besuch der Kiwrey Zaddikim ähnlich, indem sie beispielsweise sagten, ein Mensch gelangt dadurch zum vollendeten Glauben, also zum Glauben mit voller Überzeugung! Und dies führt wiederum zur Erlösung und zum Schutz von Problemen und Schwierigkeiten auf körperlicher, spiritueller und materieller Ebene. 
 
Das Thora-Genie, der Gaon von Wilna (Rabbi Elijahu Karmer), schrieb in einem seiner Bücher, dass man in unserem Zeitalter – aufgrund der Zerstörung des Tempels in Jerusalem – die damals dort befindliche Heiligkeit und Spiritualität an den Kiwrey Zaddikim finden und spüren kann!

Wenn sich der ein oder andere nun fragt, weshalb man deshalb ausgerechnet in die Ukraine reisen soll, um dort das Grab des Zaddiks Rabbi Nachman aufzusuchen, obwohl es im Heiligen Land etliche Kiwrey Zaddikim gibt, bleibt nur eines zu sagen: Kein Zaddik versprach, was Rabbi Nachman vor zwei Augenzeugen versprach! Allerdings muss man sich dafür bei ihm, also an seinem Grab befinden und gerade dort den Tikkun Ha´klalli aufsagen! Bevor Rabbi Nachman starb, bat er zwei seiner Schüler zu sich, Rabbi Aron aus Breslev und Rabbi Naftali aus Nemirov. Er forderte die beiden dazu auf als Zeugen zu fungieren, die sein Versprechen bestätigen konnten: 
 
„Derjenige, der sich am Rosch Haschana an mein Grab begibt und dort die zehn Kapitel der Psalme Davids (Den Tikkun Haklali – Die allumfassende Seelenreparatur und allgemeine Verbesserung – Psalm 16, 32, 41, 42, 59, 77, 90, 105, 137, 150)liest, sowie einige Münzen zu meiner Ehre spendet, für den werde ich mich – auch wenn sein Sündenkonto enorm groß ist – Gott behüte -, voller Elan längs und quer stellen und dabei alles in meiner Macht Stehende unternehmen, damit ich ihn erlöse und rette!“ Des Weiteren fügte er hinzu: „Für denjenigen lege ich mich in die Länge und in die Breite, nur um ihn Gutes zuteil werden zu lassen! Und wenn es sein muss, werde ich ihn an seinen Haaren packen und ihn auf diesem Weg aus der Hölle herausziehen! – In allem was ich sage und tue bin ich stark, doch darin bin ich am stärksten, da diese zehn Kapitel der Psalme Davids – in dieser Reihenfolge –außergewöhnlich hilfsreich und nützlich sind!“
 
Des Weitern sagte Rabbi Nachman: „Die Kraft, mit der König David in der Lage war, bereits durch einige Artikulationen (d.h. indem er beispielsweise achtmal von sich gab: Awschalom, mein Sohn…] 2. Band Samuels, Kapitel 19, Satz 1[) einen Menschen aus den sieben Abgründen der Hölle direkt ins himmlische Paradies zu befördern, besitze ich auch!“ Unsere Weisen bezeugten König David im Babylonischen Talmud (der Gemara, Traktat Sota, Seite 10), dass er in der Lage ist, einen Menschen bereits durch einige Artikulationen aus den sieben Abgründen der Hölle in das himmlische Paradies zu befördern. So wie er es beispielsweise mit seinem Sohn Awschalom durch das achtmalige Rufen nach ihm tat. Rabbi Nachman ging auf diese Lehren ein und sagte zu seinen Anhängern, er besäße diese exakte Kraft und Gabe (Chajey Moharan)!!!  
 
Awschalom, der Sohn König Davids, plante ohne dessen Wissen einen heimtückischen Aufstands- und Mordplan gegen ihn, seinen eigenen Vater!!! Welche Hölle gebührt einem Menschen der beabsichtigt, einen Menschen oder hier sogar seinen Vater zu töten? – Unsere Weisen lehrten uns, dass Awschalom nach dessen Tod sofort bis in den siebenten Abgrund der Hölle stürzte, aus dem es bis in alle Ewigkeit kein entkommen gibt. Kein Entkommen, solange der Zaddik ihn nicht herausholt. Der Zaddik war und ist König David, der seinen Sohn durch das bloße achtmalige Rufen seines Namens aus den sieben Abgründen der Hölle herauszog und ihn mit dem achten Ruf nach ihm ins himmlische Paradies manövrierte!
 
Wie lange dauerte es, bis König David achtmal „Awschalom, mein Sohn“ von sich gab? Vielleicht zehn Sekunden. Also benötigt ein Zaddik maximal zehn Sekunden, um einen Menschen aus dem tiefsten Sumpf der Hölle ins himmlische Paradies zu befördern!
 
Und – wie bereits erwähnt – sagte Rabbi Nachman, er besitze die gleiche Kraft wie König David!!! Daher spielt es für uns derzeitig keine Rolle, in welch eine düstere Hölle der Verzweiflung, der Traurigkeit, der Resignation, des Aufgebens, des Bankrotts und sonst allen Höllen, die es auf dieser Erde zu erleben gibt, stecken: Es gibt einen Zaddik, der uns in maximal zehn Sekunden aus all unseren Höllen auf dieser und in der kommenden Welt bis in die Ewigkeit befreien und erlösen kann!!! Der Zaddik Rabbi Nachman, der versprach jedem Menschen zu helfen, sei er auch noch so mit Sünden beladen: „…für den werde ich mich – auch wenn sein Sündenkonto enorm groß ist – Gott behüte, voller Elan längs und quer stellen und dabei alles in meiner Macht Stehende unternehmen, damit ich ihn erlöse und rette!“ Des Weiteren fügte er hinzu: „Für denjenigen lege ich mich in die Länge und in die Breite, nur um ihm Gutes zuteil werden zu lassen! …“
 
Und nun, nachdem wir diese Zeilen gelesen haben, stellt sich wohl für keinen mehr die Frage, ob man zum Zaddik reisen sollte oder nicht!! 

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1. Thurner Johannes

6/26/2015

wertvoll, wunderbar und weise

gedankenvoll, heilig, einzigartig, manigfaltig …

2. Thurner Johannes

6/26/2015

gedankenvoll, heilig, einzigartig, manigfaltig …

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