Wie Affen auf den Bäumen

Sowohl Columbus als auch Leif Ericsson waren wie bananenessende Affen in den Bäumen, während unsere Weisen bereits wussten, dass die Welt nicht flach, sondern rund ist.

5 Min.

Rabbiner Lazer (Elieser Rafael) Brody

gepostet auf 05.04.21

Es gibt einen großen Unterschied zwischen den Medien in Israel, die gegen den Glauben (Emuna) sind und denjenigen von uns, die die Thora nach Absolvierung höherer Abschlüsse im Hochschulbereich zu lernen begannen: Während diese Anti-Emuna Medien ständig gegen die traditionelle Thora Ausbildung schreiben – ein Thema, worüber sie nichts wissen, sind wir Baalej Tshuva (die zu Ihm Zurückgekehrten) sehr gut mit beiden Seiten des Zaunes vertraut, sowohl mit der säkularen weltlichen Bildung als auch mit der Thora.
 
Ein typisches Beispiel für die Vergiftung des Geistes seitens der Medien erschien neulich auf einer führenden säkularen israelischen Nachrichten-Website. Der Autor, ein unwissender selbsternannter Experte von Bildung behauptet dort mit hochmütiger Selbstgerechtigkeit:
 
„Der Mangel an Kernstudien in der Charedi-Erziehung (חֲרֵדִי– charedi – orthodox)wird wahrscheinlich schwerwiegende Probleme mit Analphabetismus innerhalb der israelischen Gesellschaft verursachen.“
 

Stimmt das?
 
Während einer Atempause bei den leidenschaftlichen Tanzrunden am vergangenen Simchat Thora setzte ich mich in die Ecke unserer Synagoge und öffnete einen Band von Rabbi Nathans klassischem Werk 'Likotej Halachot'. Ich begann einen anspruchsvoll formulierten Diskurs über die inneren Dimensionen des Gesetzes der Partnerschaft zu lesen, geschrieben in nicht punktierter hebräischer Schrift.
 
Ehe ich mich versah, setzte sich der kleine Jonathan auf meinen Schoß, ein süßer chassidischer Junge von Gur (Gur ist eine chassidische Bewegung. Ursprung der Bewegung war eine polnische Stadt Gora Kalwaria, deren hebräischer Name 'Gur' ist), ein Fünfjähriger mit strahlend blauen Augen und langen blonden Schläfenlocken und er suchte eine Süßigkeit von mir zu bekommen… Ich nahm einen Bonbon aus meiner Tasche und ermunterte ihn, dass er den Bonbon bekäme, wenn er ein paar Worte lesen könne von dem, was Rabbi Nathan erläutert habe. Klingt ein wenig grausam, nicht wahr?
 
Aus dem kleinen Jonathan sprudelte es nur so heraus: „Shoresh haShutfut d’Kedusha nimshach…“. („Die Wurzel der Teilhaberschaft an der Heiligkeit wird fortgesetzt…“).
 
Er bekommt nicht nur zwei Bonbons, sondern dazu noch einen großen Segen, eine Umarmung und einen Kuss.
 
Analphabetismus? Nicht in unserer Umgebung.
 
Lasst uns einen klassischen Kontrast zwischen allgemeiner säkularer Ausbildung und der Erziehung zur Lehre der Thora betrachten, was man (als ein Beispiel von vielen anderen) nie in den säkularen Medien sehen wird:
 
Bis heute lernen die Kinder überall auf der Welt in der Schule – auch im säkularen Israel – dass Columbus 1492 Amerika entdeckt hat.
 
Die moderneren Schulen lehren, dass der Wikinger Leif Ericsson Amerika fast 500 Jahre zuvor um das Jahr 1002 n.Z. entdeckt hat. Trotz Ericssons Reise hat das mittelalterliche Europa vor Columbus jedoch immer noch gedacht, die Welt sei flach. Die historische Wahrheit ist, dass Christoph Columbus auf heftigen Widerstand stieß mit seiner Idee, westwärts zu segeln um zu versuchen, Ostindien zu erreichen. Seine Zeitgenossen – die gleichen Kirchenführer und Inquisitoren, die  im Jahre 1492 die berüchtigte spanische Inquisition und die Vertreibung der spanischen Juden angestiftet hatten, im gleichen Jahr, in dem Columbus Segel gesetzt hatte – glaubten fest daran, dass Columbus über den Rand der Erde, von der sie glaubten, dass sie flach sei, hinaussegeln würde.
 
Die Thoragelehrten Spaniens wussten, dass Columbus nicht über den Rand der Erde segeln würde. Warum? Sie wussten schon – wie in der Gemara dokumentiert – bereits 2300 Jahre vorher, dass die Welt rund ist. Sowohl Columbus als auch Leif Ericsson waren wie bananenessende Affen in den Bäumen, während unsere Weisen bereits wussten, dass die Welt nicht flach, sondern rund ist. Aber, als diese Thoragelehrten sich weigerten, ihren heiligen Glauben aufzugeben, wurden sie von den 'erleuchteten' Inquisitoren zu Tode gequält.
 
Öffnen Sie die Gemara im Traktat Avoda Zara auf Seite 41a. In der Gemara wird darüber diskutiert, welche Art von Statuen Götzenbilder sind; die Diskussion hat nichts damit zu tun, ob die Welt rund ist oder nicht.

Unsere Weisen sagen, dass jede Statue mit einem menschlichen Abbild, das einen Ball in der Hand hält, eindeutig ein Götzenbild sei, da ein Ball den Globus repräsentiere.
 
Tosephot (Avoda Zara 41a, auf der Mitte der Seite der Abschnitt, der mit ka'kadorbeginnt), unsere Kommentatoren aus dem 12. Jahrhundert n.Z. betonen, dass unsere Weisen von der Yerushalmi Gemara gelernt hatten, dass die Welt rund ist (siehe Traktat Avoda Zara 18b im Yerushalmi) und das beweist, dass unsere Weisen schon vor 2300 Jahren wussten, dass die Welt rund ist.
 
Kinder mit Thora Erziehung wachsen nicht mit Unsinn und Fantasien in ihren Gehirnen auf. In zartem Alter lernen sie nicht nur hebräisch lesen, sondern sie lesen auch die Schriftenvon Raschi (Rabbi Schlomo Ben Izchak – רבי שלמה יצחקי). Drei Jahre vor ihrer Bar Mizwa lernen sie außerdem bereits aramäisch und talmudische Logik.
 
Was einige Kinder in einem Jahr Geometrie lernen, können Thora Kinder auf zwei Seiten der Gemara lernen (siehe Traktat Sukka, Seiten 7-8).
 
Jeder Hochschulabsolvent in Landwirtschaft wird schnell entdecken, dass die Gemara im Traktat Chulin genauso viel über die Anatomie und Physiologie von Rindern lehrt, wie man im letzten Jahr im Hochschulstudiengang Animal Science lernt (404 Animal Science ist in den USA ein Hochschulstudiengang).Fragen Sie Ihren Professor in Milchwirtschaft, ob er Ihnen zwei schnelle Möglichkeiten sagen kann, wie man die Milch eines koscheren Tieres und die eines nicht koscheren Tieres voneinander unterscheiden kann ohne die Amino Enzyme im Labor zu vergleichen. Er wird es nicht können. Dann fragen Sie unsere Weisen im Traktat Avoda Zara, Seite 35b: sie werden Ihnen sagen, dass koschere Milch weiß ist, während Milch von einem nicht koscheren Tier einen gelblichen oder grünlichen Schimmer hat. Außerdem kann man keinen Käse aus der Milch eines nicht koscheren Tieres machen.
 
Der Gaon von Wilna (Rabbi Elija Ben Salomon Salman, Rabbiner und Gelehrter) war ein Genie, das in Mathematik, Astronomie, Physik und Anatomie bewandert war – er hat jedoch in seinem ganzen Leben nie ein weltliches Buch geöffnet.
 
Rabbi Nachman aus Breslev war ebenso ein Genius, der sich sowohl in den Naturwissenschaften wie auch in den Sozialwissenschaften mit deren tiefstem, innersten Kern auskannte. Rabbi Nachman enthüllt, wie Pflanzen ihre medizinische Wirksamkeit erlangen. Er erwähnt beiläufig, dass die Handschrift eines Menschen die inneren Geheimnisse seiner Psyche und seine Stufe an Emuna (Glauben) offenbart (siehe Likutej Moharan I: 173).
 
Graphologie ist inzwischen unter Psychologen, vorausschauenden Arbeitgebern und in Strafvollzugsbehörden in den letzten 30 oder 40 Jahren sehr beliebt geworden; Rabbi Nachman wusste schon vor über 200 Jahren, dass dies eine wahre Sache behandelt.
 
Der berühmte Chazon Ish (Avraham Yeshajahu Karelitz, Rabbiner und Talmudgelehrter – benannt nach seinem Hauptwerk Chazon Ish) hatte auch nie in seinem Leben ein weltliches Buch geöffnet und doch hatte er keine Probleme damit, den leitenden Neurochirurgen einer führenden israelischen Klinik dahingehend zu instruieren, wie man eine schwierige Gehirnoperation durchführt, die von anderen Ärzten als unmöglich eingeschätzt worden war.
 
Wir könnten so immer weiter fortfahren, aber die Sache ist eindeutig. Hashem enthüllte Moses die Geheimnisse Seines Universums. Manche Leute fragen, warum Moses dann nicht das Auto oder den Computer erfand.
 
Er brauchte es nicht. Und – er wollte sich auch nicht vom Studium der Thora ablenken lassen und Zeit verschwenden.
 
Vor dem Zeitalter von Google-Suchmaschinen fiel es vielen Leuten schwer, an ein Himmlisches Gericht zu glauben, das alle Gedanken, Reden und Taten eines Menschen aufzeichnet und archiviert. Wenn die Yahoo Suchmaschine einem alles über einen Menschen sagen kann, dann kann man darauf wetten, dass das Himmlische Gericht genau das schon in den letzten 5771 Jahren getan hat.
 
Die Leute sagen: „Und was ist mit Geldverdienen? Was mit Berufsausbildung?“
 
Rabbi Chaim Uri Freund, der Leiter der 'Toldot Aaron Yeshiva' in Jerusalem, hat einen einzigartigen Weg gefunden, wie man es vermeiden kann, über die Thora nachzudenken, während man im Badezimmer ist. Er besorgte sich ein akademisches Fachbuch in Mathematik und brachte sich selbst die Differenzialrechnung bei, während er im Badezimmer war. Er beendete das Buch nach sechs Monaten.
 
Ich folgte Rabbi Freunds Beispiel und lernte HTML im Badezimmer.
 
Yeshiva Absolventen haben die Fähigkeit, Hi-Tech Fachgebiete oder auch jedes andere Fachgebiet auf hoher Kompetenzstufe in kürzester Zeit zu erlernen.
 
Rabbi Nachman aus Breslev warnt uns davor, unsere Gehirnkapazitäten, unseren Verstand mit etwas zu vergeuden, was nicht mit dem Studium der Thora zu tun hat. In dieser Hinsicht zerstören Sie das Lernpotential Ihres Kindes mit Ihren eigenen Händen, wenn Sie ihm einen Fernseher oder Computer schenken.
 
Lassen Sie Ihr Kind nicht wie ein Affe in den Bäumen sein. Geben Sie ihm oder ihr eine Thora-Erziehung; es wird die beste Entscheidung sein, die Sie je gemacht haben.
 
(Wir laden Sie ein, das preisgekrönte tägliche Web-Journal  Lazer Beams von Rabbi Lazer Brodyzu besuchen).

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