Im Wandel meines Lebens

Wenn ich so zurücksehe auf die vergangenen Jahre, dann schaue ich dankbar zu Gott auf, welch eine selbstbewusste Person Er aus mir geformt hat.

3 Min.

Andrea Jockisch

gepostet auf 04.04.21

Wenn ich so zurücksehe auf die vergangenen Jahre, dann schaue ich dankbar zu Gott auf, welch eine selbstbewusste Person Er aus mir geformt hat. Leider hatte ich keine einfache Kindheit. Gewalt und Alkoholkonsum beherrschten mein Elternhaus. Es war für mich ein sehr langer Prozess, diese Erlebnisse psychisch zu verarbeiten. Damals lebte ich noch nicht im Glauben an Gott, aber ich war ständig auf der Suche danach, weil mir meine innere Stimme immer wieder sagte, dass es etwas Höheres geben muss.

 

Ich suchte nach dem Sinn des Lebens und fand im April 2009 – ein halbes Jahr nachdem mein Opa an einer langfristigen schweren Erkrankung verstarb – zum Glauben an Gott. Als geborene Christin besuchte ich dann auch die Gottesdienste in der Kirche, aber irgendwie füllten diese Predigten nicht meine Seele mit Freude und Licht aus. Es fehlte die Spiritualität in diesen Vorträgen. Wenn ich betete, dann nur mit gesenktem Haupt. Ich ließ mich von Schuldgefühlen einlullen, die mir eingeredet wurden. So richtig fand ich in der Kirche nicht, wonach sich meine Seele sehnte.

 

Mit den Jahren wächst man im Glauben, aber ich spürte, dass dies seit einiger Zeit nicht mehr der Fall war. Immer wieder sehnte ich mich nach mehr, nach tiefgründigem Glauben. Leider konnte ich im christlichen Glauben keine Tiefgründigkeit entdecken. Es gibt – traurig aber war – viele Kirchen, die nur oberflächlichen Glauben vermitteln. Deren Hauptthematik bezieht sich auf Hölle, Tod, Sünde, Bestrafung, Schuld. Sind dies Themen, mit denen man Gottes Ehre und Sein Licht unter die Menschen, die Ihn noch nicht erkannt haben, bringt? Mit Sicherheit nicht! Das verängstigt sie umso mehr. Gott möchte, dass wir die Freude, die wir an unserem Glauben haben, in die Welt hinaus tragen. Wir sollen ein Licht sein für alle Menschen dieser Welt. Das habe ich aber erst so richtig erkannt, als ich mein Denken nicht mehr der Kirche überließ, sondern mein Denken selbst übernahm.

 

Kritiker und Andersdenkende sind nicht in jeder Kirche gern gesehen. Diese Erfahrung musste ich leider schon machen.

Ich betete immer wieder aus tiefstem Herzen zu Gott, Er möge mir einen Menschen an meine Seite schicken, der mich auf meinem Glaubensweg und der richtigen Glaubensfindung bestärken möge. Und so lernte ich ein halbes Jahr darauf Rabbi David Kraus bei Facebook kennen. Mittlerweile kennen wir uns schon vier Jahre und ich muss wirklich sagen, dass ich sehr viel von ihm gelernt habe. Bei ihm hab ich das gefunden, wonach ich mich schon die ganze Zeit sehnte: Nach tiefgründigem Glauben und spiritueller Erfüllung: Das Buch: Im Garten des Glaubens und auch Die Weisheit der Frauen erhellten mein Herz mit einem unglaublich intensiven Licht. Seit vier Jahren verpasse ich keinen LIVE Vortrag von Rabbi David. Ja, Dienstagabend, 20,30 dt. Zeit, das ist mein persönliches Highlight der Woche.

 

Seitdem ich Rabbi David Kraus kennenlernen durfte, von da ab bete ich nicht mehr mit gesenktem, sondern mit erhobenem Kopf, weil Gott mich von der Traurigkeit in die Freude am Glauben geführt hat. Statt ständigen Klagen bringe ich jetzt unendlich viele Lobgebete dem lieben, himmlischen Vater entgegen. Statt Demütigung und plagendem Schuldgefühl beschenkt Er mich mit innerem Frieden. Zu den Wurzeln des Glaubens – dem Judentum – zurückzufinden ist ein lebendiges Erlebnis.

 

Ich wünsch noch so vielen Menschen, dass sie zur Wahrheit finden – zum wahren Wort Gottes in der Thora. Wir können es diesen Menschen vormachen, indem wir das göttliche Licht, das wir in unserem Herzen tragen, an sie weitergeben, und sie mit unserer aus dem wahren Glauben resultierenden Freude anstecken. Hashem ist kein Gott der Erniedrigung und der Bestrafung. Er ist sanftmütig, liebt bedingungslos und unerschöpflich, erhebt die von der Welt erniedrigten Menschen. Gott ist ein Gott der Liebe und diese wahre Liebe habe ich im jüdischen Glauben entdeckt. Jüdischer Glaube ist lebendiger, farbenfroher und tiefgründiger Glaube. Statt auf fundamentalistische Weise, wie es leider oft unter Christen vorkommt, den Menschen den Glauben einzutrichtern, sollen wir unseren Glauben lebendig im Alltag praktizieren.
 

Und damit bin ich beim Thema "Moral" angelangt. Oft hört man Atheisten sagen: "Um Moral zu zeigen, braucht man keinen Gott, sondern einfach nur gesunden Menschenverstand." Wer denkt, alles nur mit seinem menschlichen Verstand erklären und lösen zu können, der wird irgendwann an seine Grenzen stoßen und in Selbstzweifel geraten. Irgendwann werden sie an den Punkt kommen, wo ihr begrenzter menschlicher Verstand ihnen auch nicht mehr weiterhelfen kann – spätestens wenn sie im Sterben liegen. Aber es ist nie zu spät zur Wahrheit zu finden – zu Gott, dem Schöpfer allen Lebens. 
 

Lasst uns daher ein Zeugnis sein für das wunderbare Wirken Gottes in unserem Leben. Wie die Menschen in der Thora sollen auch wir von Seinen Wundern weitererzählen, die Er in unserem Leben tut – seien es noch so kleine Wunder.

 

Jedes Wunder ist eine Fußspur Gottes in unserem Leben.

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1. Stefan Friedel

2/10/2016

Artikel von Andrea

Vielen Dank für diesen mutmachenden Aufsatz.

2. Stefan Friedel

2/10/2016

Vielen Dank für diesen mutmachenden Aufsatz.

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