X Men

Es gibt keinen größeren Fehler als den, andere Menschen für seine Probleme bzw. seinen Kummer verantwortlich zu machen. Da soll sich niemand etwas vormachen!

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Es gibt keine Schuldigen 
 
Es gibt keinen größeren Fehler als den, andere Menschen für  seine Probleme bzw.  seinen Kummer verantwortlich zu machen. Da soll  sich niemand etwas vormachen! Wenn eine Person einer anderen die Schuld für ihre Probleme in die Schuhe schiebt, handelt es sich dabei um einen äußerst gravierenden Mangel  an Glauben, der eine folgenschwere Konsequenz  in sich birgt . Nämlich  dass Gott Seine den Menschen schützende Obhut von der  Person nimmt, die eine andere beschuldigt. Und darüber hinaus, gibt Er diese, in die Hände der von ihr beschuldigten Person!
 
Was sich in den Köpfen und Herzen niedergeschlagener und unglücklicher Menschen  abspielt, wollen  wir nun an  einigen Beispielen verdeutlichen :  
 
In Situationen, wo  einer Person die Hände sozusagen gebunden  sind, da sie  sich nicht in der Lage sieht , gegen machtausübende  Menschen wie z.B. Banker, Beamte, Richter, Polizisten usw. anzugehen, fällt sie  umgehend in eine absolute Verzweiflung. Diese Verzweiflung führt bei einigen  zu extremen Handlungsweisen und sogar, Gott behüte, zu Selbstmordgedanken . Die Ursache dieser Verzweiflung ist  der mangelnde Glaube eines Menschen. D.h. in dem Fall, wo  ein Mensch nicht davon überzeugt ist, Gott könne ihm bei seinem  Problem helfen, geschweige denn das Ruder noch einmal  zu seinen Gunsten herumreißen.
 
Wenn es sich bei den Ärger verursachenden Personen um ganz gewöhnliche Menschen – wie ihn selbst – handelt, also z.B. seine Ehefrau, seine Nachbarn, seine Arbeitskollegen usw., ist er den gesamten Tag über sowie die ganze Nacht hindurch  mit solchen  Gedanken beschäftigt wie: „Ich muss X anrufen, damit er mit ihm spricht und ihn beeinflusst.“ Oder „Ich werde es ihm noch heimzahlen“ … oder „Ich werde ihm dieses und jenes antun“ … oder„Ich werde ihm Schläger auf den Hals hetzen“ … . Darüber hinaus sorgen diese Gedanken bei ihm für schlaflose Nächte, da es in seiner Seele regelrecht brodelt. Er denkt einmal so, dann wieder so, dann wieder anders usw. Auf solch  einem Lebensweg begibt er sich zweifellos in Situationen der Heucheleien, der Selbsterniedrigungen, des Zorns, der Wut, der Grausamkeiten, des Hasses und der Rachelust … Des Weiteren wird  er dazu fähig, dem Menschen, den er als Ursache seines Kummers ausmachte , unermesslichen Schaden zuzufügen, da er ihn als Hauptverantwortlichen seiner Leiden und seiner miserablen Situation ansieht . Mit anderen Worten er bildet  sich ein, Rambo zu sein, der den Spieß zu seinen Gunsten umdrehen kann  und   vom Verfolgten zum Verfolger wird. – Und sobald er diese Hirngespinste wahrhaftig in die Tat umsetzt, dann Gnade ihm und seiner Seele Gott! Denn durch  diese chaotische Handlungsweise zieht er den Zorn Gottes auf sich, Der sich nun aufgrund solch  völlig verkehrter Verhaltensweise dazu genötigt sieht, eine weitere offene Rechnung auf seinem Sündenkonto zu verbuchen. Also noch eine offene Rechnung neben der bereits vorhandenen, die der Auslöser seiner derzeitigen Probleme, seines derzeitigen Kummers usw. ist!
 
Fazit: Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass die seelischen Leiden eines Menschen, der andere Personen für seine Probleme verantwortlich macht, für ihn unbeschreiblich schwerwiegend werden  und er so weder  Trost noch  das ersehnte Ende seiner Lebensmisere finden kann. Seine Qualen nehmen dadurch  ständig an Stärke zu, da er sich in den Wahn hineinsteigert, andere Personen wären der Auslöser seiner Probleme. Personen, die er weder unter seiner Kontrolle hat noch   beeinflussen kann. Wenn  dem so ist stellt sich nun die Frage, welche Möglichkeiten ihm jetzt noch bleiben!?  
 
Solch ein Mensch muss sich zunächst darüber im Klaren werden , dass nur er jetzt etwas  tun muss, denn sein Leben liegt ja in seinen eigenen Händen und nicht  in den Händen anderer! Er hat es allein in seiner  Hand  , ob er sich an den Hausherrn dieser Welt wendet, der der Eine und der Einzige ist, der darüber entscheidet, was ihm im Laufe seines Lebens widerfahren wird. Mit anderen Worten: Gott ist der Eine und der Einzige, der ihn von Allem und Jenem  erlösen oder befreien kann und wird! Vorausgesetzt, er wendet sich  reumütig  an Ihn; und bittet Ihn dabei um Verzeihung und Vergebung für seine  Sünden, die den Auslöser seiner Probleme mit X bildeten.
 
Nachdem er dies getan hat, wird er  erleben, dass sein Gegenüber, der ihn fortlaufend  ärgerte, diese quälenden Aktionen einstellen  und sich sogar zu einem  liebenswerten Freund entwickeln wird. 
 
Daher muss ein Mensch stets die Erkenntnis in seinem Herzen bewahren, dass Gott der Eine und der Einzige ist der entscheidet, ob man als Nutznießer oder als Geschädigter aus  einer Situation hervorgeht. Folglich darf sich ein Mensch von der augenscheinlichen Tatsache, dass eine andere Person die Ursache seines Schadens sei , nicht täuschen lassen. Im Gegenteil, man muss auch in solch einer Situation versuchen, seinem Gegenüber mit guten Gedanken zu begegnen  und sich außerdem  bewusst werden, dass nur das bei einem  selbst vorhandene  Schlechte etwas Schlechtes in  seinem Nächsten erkennt. Daher muss man sich  reumütig an Gott wenden und Ihn um Erbarmen bitten. Sobald man sich in seinem Leben auf diese Weise verhält, verwandeln sich alle bisherigen Feinde zu friedliebenden Menschen, so wie es heißt: „Durch Liebe und Treue wird die Schuld gesühnt; und durch Gottesfürchtigkeit entweicht man dem Bösen. Wenn Gott an dem Verhalten eines Menschen Wohlgefallen findet, lässt er seine Feinde mit ihm Frieden machen.“ (Sprüche Salomons, Kapitel 16, Satz 6,7) 

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