Gali komm zurück!

Jonathan, ein freiwilliger Sanitäter kam nach Hause und fand dort zu seinem entsetzen seine 2-jährige Tochter am Boden des Schwimmbeckens ...

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Letztes Jahr in Uman (Ukraine am Neujahrsfest „Rosch Haschana“ bei Rabbi Nachman) erzählte mir unser guter Freund Jonathan Aminov aus Great Neck, New York die sehr bewegende Geschichte seiner Tochter, die ertrank und wieder ins Leben zurückkehrte. Aber lassen wir Jonathan selbst erzählen:
 
Die Kopfbedeckung einer Frau gießt Heiligkeit auf die ganze Familie. So wie unsere Weisen sagen (Shabbat 61a): „Der Kopf ist der König von allen Gliedern“. Dies bedeutet bildlich gesprochen, dass eine „koschere“ Kopfbedeckung mit ihrer Heiligkeit das ganze Wesen durchdringt.

Die erstaunliche und wahre Geschichte meiner Tochter illustriert diese Macht der Tzniut, der bescheidenen Kleidung, und der speziellen Mitzwa für verheiratete Frauen ihr Haar zu bedecken.
 
Ich bin Jonathan Aminov, ein Jude, der in Great Neck New York lebt. Ich bin seit mehr als 20 Jahren als Rettungssanitäter im Rettungsdienst in der Gegend von New York tätig.

Vor etwa 2 Jahren, am 15. Av (26. Juli 2010) waren meine Familie und ich im Urlaub in Miami, Florida. Eines Nachmittags, meine Frau Charlene und ich besichtigten gerade einige Sehenswürdigkeiten in der Umgegend, unsere 2 jährige Tochter Avigail (Gali) hatten wir in der Obhut des Kindermädchens am Pool zurückgelassen und dann geschah ein entsetzliches Unglück.

Gegen 3 Uhr Nachmittags sagte ich zu meiner Frau, dass ich zurück zur Wohnung wolle um einige geschäftliche Angelegenheiten zu regeln. Wir kamen am Pool vorbei und sahen dort einen älteren Mann, der sich im Pool offensichtlich mit einem Kind beschäftigte. Als er sich umdrehte sah ich, dass er den schlaffen Körper unser 2 jährigen Gali in den Armen hielt. Mit Hashems Hilfe und meiner 20 jährigen Erfahrung als Rettungssanitäter gelang es mir einen kühlen Kopf zu bewahren und sofort mit der Wiederbelebung unserer Tochter zu beginnen. Meine Frau sah mit blankem Entsetzen zu, wie ich verzweifelt  versuchte das Leben unser 2 jährigen Tochter zu retten. Mein Herz hämmerte: „Gali komm zurück!“

In ihrer Verzweiflung gab meine Frau Charlene Hashem ein Neder (Gelübde), dass wenn unsere Tochter überleben sollte, sie ihr Haar bedecken würde, wie es das jüdische Gesetz erfordert.

Nach einigen quälend langen Minuten, die uns wie eine Ewigkeit erschienen und in denen ich mich um meine Tochter bemühte, begann sie „Gott sei Dank“ Wasser zu spucken, selbstständig zu atmen und sie stand wieder auf ihren Beinen. Gali wurde ins nächste Krankenhaus gebracht und später in eine andere Klinik in Miami, wo die Ärzte uns sagten wir müssten 24 Stunden warten um sicher zu gehen dass alles in Ordnung sei. Etliche ihrer Laborwertewerte fehlten noch  u. a. ein vollständiges Blutbild, außerdem wollten die Ärzte sicher gehen, für den Fall dass Gali weitere medizinische Hilfe benötigen würde und deswegen rieten sie uns die Kleine solle 24 Stunden im Krankenhaus bleiben.

Nach den 24 Stunden sagte uns der Chefarzt Dr. Keith Meyer, dass es erstaunlich sei aber Gali hätte keinen Schaden davon getragen, auch wenn er uns riet sie solle weitere 24 Stunden im Krankenhaus bleiben um wirklich ganz sicher zu gehen. Charlene fragte den Arzt warum er weitere 24 Stunden Krankenhausaufenthalt empfahl, wenn ihre Tochter doch ok sei? Der Arzt sagte  darauf, dass er in all den Jahren seiner Tätigkeit am Krankenhaus noch nie so eine erstaunlich schnelle Erholung eines Ertrinkenden gesehen hatte, und dass es daher schwer für ihn sei zu glauben, dass das Kind wirklich völlig ok sei.

 
 


 

Dr. Meyer bat uns auch um die Aufnahmen der Überwachungskamera im Poolbereich, um zu sehen wie Gali ertrunken war. Er konnte es nicht glauben was er sah: wie lange Gali unter Wasser gewesen sei und dass sie davon keine Folgeschäden davongetragen hatte. Die Aufnahmen zeigten dass sie ganze 3 Minuten und 10 Sekunden unter Wasser war.

Meine Frau Charlene fragte Dr. Meyer ob er Jude sei? Und ob er dann auch an Wunder glaube? Der Arzt bejahte beide Fragen, obwohl er völlig „säkular“ und eher ein skeptischer Wissenschaftler sei, nachdem er dies aber gesehen hätte würde er auf jeden Fall beginnen an Wunder zu glauben.

Später fanden wir auch den Retter unseres Mädchens. Es war ein Mann Namens Richard Marianski. Er erzählte mir, dass es ein Zufall war, dass er sich am Pool aufgehalten hatte. Mr. Marianski erklärte, dass er  nur zwei mal im Jahr in seine Ferienwohnung käme. Hinzu kam dass er sich kürzlich eine Sehnenzerrung zugezogen hatte und nur deshalb den Pool auf der flachen Seite verließ.

Das Überwachungsvideo zeigte uns wie Gali im Pool ertrunken war. Das Kindermädchen und Gali hatte sich am Rand des Pools zum schlafen hingelegt. Gali war, ohne das es bemerkt wurde, aufgewacht und sah einen Eimer auf dem Wasser schwimmen. Sie wollte den Eimer erreichen und dabei fiel sie in den Pool und sank sofort bis auf den Grund . Wie durch ein Wunder verließ Mr. Maranski kurze Zeit später den Pool eben auf der flachen Seite, genau dort wo Gali hineingefallen war.

Er nahm sofort das Kind auf den Arm und trug es zum Rand des Beckens. Es war auch der Augenblick in dem ich zufällig da vorbei fuhr. Ich dankte Gott für meine 20 Jahre Erfahrung im Rettungsdienst. Ich sprach die ganze Zeit zu Gott und machte gleichzeitig Wiederbelebungsversuche bei meiner Tochter. Ich sagte, dass ich bereit sei, wenn unsere Tochter durchkommen wird, weitere 20 Jahre im Rettungsdienst zu arbeiten. Es war das erste mal dass ich eine Wiederbelebung bei einem Kind durchführte. Die Geschichte war damit noch nicht vorbei: sechs Monate nach diesem Unfall haben wir Gali zu einem HNO Arzt gebracht damit er Galis Mandeln wegen ihrer Schlafapnoe entfernen sollte. Bei der Anamnese erzählte ich dem Arzt von Galis Unfall und von ihrem wunderbaren Überleben. Der Arzt sah sich ihre Mandeln an und sagte, dass die Mandeln in einem sehr schlechtem Zustand wären und dass deswegen ihre Atmung sehr flach sei. Und genau diese flache Atmung hatte verhindert, dass Wasser in ihre Lungen eindringen konnte. Was für ein göttlicher Schutz!

Dies hätten allein die Ärzte nicht bewirken können. Meine Frau Charlene hielt ihr Wort und begann ihr Haar zu bedecken. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und begann mit der Vertrieb von Kopftüchern und Perücken und ermutigte andere Frauen ihre Haare zu bedecken. Sie spendete sogar für Frauen, die sich keine noblen Kopftücher oder Perücken leisten konnten.
 
Was können wir aus dieser Geschichte lernen? Das wir nicht erst bis zu so einem traumatischen Ereignis warten sollten um die gebotenen Mitzwot zu erfüllen. Ich schaue auf meine Tochter und ich bete für die Gesundheit aller Kinder, wo auch immer sie auf dieser Welt gerade sind.

Danke Hashem. 

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