„Acharey Mot“ auf einen Blick

Inhaltsangabe - Abschnitt für Abschnitt + Erläuterungen zur Haftarah und Psalm 26 - Wovon man sich fernhalten soll

3 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

 
 
1. Abschnitt (16:1 – 16:17)
 
„WaJedaber haSchem el-Mosche Acharey Mot schnei bnei Aharon…“ – „Du der Ewige sprach zu Mosche nach dem Tode der beiden Söhne Aharons…“
 
Nach dem Tode der beiden Söhne Aharons warnt Gott Mosche, dass Aharon nur zu bestimmten Zeiten in das Innerste des Heiligtums gehen darf. Er muss Kleidung aus Leinen anziehen (1) und vorher in Wasser untergetaucht sein. Für das Sünd- nehme er zwei Ziegenböcke, für das Brandopfer einen Widder. Über die Ziegenböcke werfe er ein Los, welcher der beiden dem Ewigen als Sühneopfer dargebracht werden soll und welcher für „Asasel“ (2) bestimmt ist.
 
 
2. Abschnitt (16:18 – 16:24)
 
Aharon lege seine Hände auf den Kopf der Ziege und bekenne auf ihn alle Schuld der Bnei Israel. Anschließend wird die Ziege in die Wüste geschickt.
 
 
3. Abschnitt (16:25 – 16:34)
 
Es folgen weitere Vorschriften für die Reinigung nach den Opferungen. Ein ewiges Gesetz sei, dass man am 10. des siebten Monats 3) fasten muss und keine Arbeit verrichten darf, damit man von seinen Sünden gereinigt wird. Die Sühne soll durch den Kohen erwirkt werden.
 
 
4. Abschnitt (17:1 – 17:7)
 
Denjenigen aus dem Hause Israel, der irgendwelches Blut isst, wird Gott aus der Mitte des Volkes ausrotten, denn die Seele des Fleisches ist im Blut. Dies gilt auch für den Fremden, der in seiner Mitte wohnt.
 
 
5. Abschnitt (17:8 – 18:5)
 
Wenn jemand einen Vogel oder ein wildes Tier schlachtet, so muss er dessen Blut ausfließen lassen und mit Erde bedecken. Und der Ewige spricht zu Mosche, dass die Bnei Israel nicht so leben sollen, wie es in Ägypten oder im Lande Kenaan Usus ist, sondern sich an Seine Ordnung und Rechtsbestimmungen halten sollen.
 
 
6. Abschnitt (18:6 – 18:21)
 
Beziehungen zwischen Blutsverwandten wie z.B. Vater / Mutter und Sohn / Tochter sind ebenso verboten, wie eine Beziehung zu der Frau seines Nachbarn.
 
 
7. Abschnitt (18:22 – 18:30)
 
Zu den Ordnungen gehört das Verbot von sexuelle Beziehungen zu Tieren. Diese Gebote sollen für jeden Einwohner, auch den Fremden, der in ihrer Mitte wohnt, gelten.
 
 
Anmerkungen
 
1.An Jom Kippur trugen die Hohepriester vier weiße Gewänder aus Leinen (Jad, Klei HaMikdasch 8:3), den Rest des Jahres acht Gewänder. Dieser Abschnitt beschreibt u.a. den Opferdienst an Jom Kippur.
2.„Asasel“ ist ein Eigenname und einige Meinungen besagen, daß es der Name eines bekannten Berges war (Sa'adia; Emunot weDejot 3:10; Radak, Scheraschim), evtl. im Sinai (vgl. Ibn Esra). Andere sagen, dass damit eine harte, felsige Klippe bezeichnet wurde, von welcher der Ziegenbock in den Tod gestoßen wurde (Joma 63a; Targum Jonathan über 16:10; Sifra; Raschi; HaKetaw wehaKabbala). Wiederum andere sagen, dass es „weggesendet zu werden“ bedeutet (Septuaginta).
3.Das ist der 10. Tischrei (Jom Kippur), vom Monat Nissan an gezählt (Targum Jonathan, siehe Sch'mot 12:2 und WaJikra 23:27.).
 
 
Haftarah: Jecheskel 22:1 – 22:19
 
Die Stadt, in deren Mauern Blut vergossen wird und die dadurch unrein wird, in der Vater und Mutter verachtet werden, in der man den Fremden bedrückt und Witwen und Waise kränkt, in der der Schabbat nicht gehalten und Unzucht getrieben wird – diese Stadt soll zum Spott aller Völker werden und seine Bewohner sollen unter die Völker zerstreut werden. Sie wird leiden und die Bewohner werden sehen, dass Er der Ewige ist.
 
 
Psalm 26 – Wovon man sich fernhalten soll
 
Menschen werden von ihrer Umgebung beeinflusst. Gerade deshalb warnt die Tora:
 
„Nach dem Tun des Landes Mizraim, in dem ihr geweilt habt, sollt ihr nicht tun, und auch nach dem Tun des Landes Kaanan, in das ich euch bringe, sollt ihr nicht tun, und in ihren Satzungen sollt ihr nicht wandeln“ (Wajikra 18, 3). Raschi erklärt: „Hieraus entnehmen wir, dass das Tun der Ägypter und Kaananiter verdorbener war als das der anderen Nationen.“ Worin bestand ihre Verderblichkeit? Im Midrasch "Torat Kohanim" heißt es, dass in Ägypten und in Kanaan auch solche geschlechtlichen Beziehungen erlaubt wurden, die die Tora als Abscheulichkeiten verbietet (siehe auch Wajikra 18,  26 und 27).
 
In Psalm 26 ist von sexuellen Ausschweifungen (hebr.: Sima) nur an einer Stelle die Rede (Vers 10). Der Psalmist unterstreicht die Tatsache, dass es verschiedenartige Sünden gibt, von denen gottesfürchtiger Mensch sich fernhalten sollte. Er bekennt:
 
 „Ich saß nicht bei Leuten des Truges, mit Heuchlern habe ich nichts zu schaffen. Ich hasse jeden Verein von Übeltätern, bei Frevlern sitze ich nicht.“ (Verse 4 und 5)
Leute, die Gott lieben, sollten sich von einer solchen Gemeinschaft distanzieren, die das Gottesgesetz nicht anerkennt.
 
Nachdem der Psalmist seinen Weg des Gottesdienstes geschildert hat:
 
„Ich wasche in Reinheit meine Hände, und umringe deinen Altar, Ewiger. Erschallen zu lassen die Stimme des Dankes, und zu erzählen alle deine Wunder. Ewiger, ich liebe die Stätte deines Hauses, und den Ort, wo deine Herrlichkeit thront.“ (Verse 6 – 8)  
Kommt er dann noch einmal auf das Gegenbild zu sprechen und bittet um himmlischen Beistand:
 
„Nicht mögest Du mit Sündern meine Seele hinnehmen und mit Blutmenschen nicht mein Leben, die mit ihren Händen nach Sima greifen, und deren Rechte voll ist von Bestechung. Ich aber will in meiner Ganzheit fortwandeln, erlöse mich und schenke Gewährung mir.“ (Verse 9 – 11)
 
 

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.