Bamidbar-Psalm 122

Im zweiten Kapitel des Buches Bamidbar wird die Anordnung des Lagers in der Wüste vorgeschrieben. Das Lager hatte die Form eines Vierecks.

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

Bamidbar – Psalm 122
Gang zum Heiligtum

 
Im zweiten Kapitel des Buches Bamidbar wird die Anordnung des Lagers in der Wüste vorgeschrieben. Das Lager hatte die Form eines Vierecks; auf jeder Seite wohnten jeweils drei Stämme. Graphische Darstellungen  des Lagers findet man im Kommentar von Rabbiner Hertz, im Heft von Kitov zu Bamidbar sowie im Buch von  Leibowitz;  allerdings stellt man bei einem Vergleich der drei Lagerpläne fest, dass die Zeichner sich nicht einig sind, welche Stämme nebeneinander gewohnt haben!
 
Unbestritten ist, dass die zwölf Stämme um das gemeinsame Zentrum des  Stiftszeltes lagerten: „Jeder bei seinem Panier, bei den Abzeichen ihres Vaterhauses sollen lagern die Kinder Israels; im Abstand rings um das Stiftszelt sollen sie lagern“ (Bamidbar 2,2). Wie groß sollte der Abstand sein? Raschi erklärt: „In einer Entfernung von einer Meile (= 2000 Ellen)…, damit sie am Schabbat zum Stiftszelt kommen können.“ Natürlich hat es eine symbolische Bedeutung, dass das Heiligtum genau in der Mitte des Lagers situiert war: Die Wichtigkeit der Tora – die Tafeln des Bundes befanden sich im Stiftszelt – wurde durch den Platz im Zentrum signalisiert.
 
Von einem Gang zum Heiligtum in Jerusalem  spricht der zugeordnete Psalm 122. Der Besuch im Haus Gottes ist nicht als eine lästige Pflicht anzusehen: „Ich freute mich, als man zu mir sprach: Lass uns in des Ewigen Haus gehen“ (Vers 1). Vers 4 und Vers 5 lauten: „Denn dort  zogen Stämme, Stämme Gottes hinauf zum Zeugnis für Israel, dem Namen Gott zu huldigen. Denn dorthin standen Stühle für den Rechtsspruch, Stühle für das Haus Davids.“ Rabbiner Hirsch kommentiert: „Die Gottesstämme  zogen an den Stühlen der Justiz und an den Stühlen des Königtums vorüber zu dem Gotteszeugnis hinan, für dessen Geltendmachung auch diese Stühle gestellt waren.“
 
In Psalm 122 wird die Stadt Jerusalem mehrfach erwähnt (Verse 2, 3 und 6). Nach Rabbiner Hirsch liegt in dem Zeugnis, das seinen Mittelpunkt bildete, Jerusalems Bedeutung!

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