Schoftim-Psalm 17

Sowohl im Wochenabschnitt Schoftim als auch im zugeordneten Psalm 17 steht das hebräische Wort „Zedek“ mehrfach. Der Begriff Zedek weist mehr als eine Bedeutung auf.

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

 Schoftim – Psalm 17

Gerechtigkeit

 

Sowohl im Wochenabschnitt Schoftim als auch im zugeordneten Psalm 17 steht das hebräische Wort „Zedek“ mehrfach.  Der Begriff Zedek weist mehr als eine Bedeutung auf. In den meisten Verdeutschungen der Bibel steht: „Gerechtigkeit, aber einige Übersetzer haben sich manchmal für ein anderes Wort entschieden.“ 

Schon im ersten Vers von Schoftim kommt Zedek vor: „Richter und Beamte sollst du dir setzen in all deinen Toren, die der Ewige, dein Gott, dir gibt, nach deinen Stämmen, und sie sollen das Volk richten, ein gerechtes Gericht“ (Dewarim 16, 18). Rabbiner  Hertz erklärt, was ein gerechtes Gericht (Mischpat Zedek) ausmacht: „Die Richter müssen sowohl zu diesem Amt befugt als auch unparteiisch sein und dürfen ihre Stellung nicht gesellschaftlichen- oder Familienrücksichten verdanken.“
 
Der dritte Vers von Schoftim lautet: „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit erstrebe, damit du lebest und das Land in Besitz nehmest, welches der Ewige, dein Gott, dir gibt“ (Dewarim 16, 20). Die Verdoppelung des Wortes Zedek haben die Weisen unterschiedlich interpretiert (siehe „Tora Temima“ zu diesem Vers).
 
Den Anfang von Psalm 17 übersetzt M. Mendelssohn: „Gebet Davids. Erhöre Ewiger! Die Gerechtigkeit! Merk auf mein Schreien! Vernimm mein Gebet aus Lippen ohne Falsch!“ Nach A. Chacham erklärt der Psalmist, er habe keine Sünden begangen, die eine Erhörung seines Gebets verhindern. Der Psalm endet: „Ich, durch Gerechtigkeit will ich dein Antlitz schauen / will beim Erwachen schwelgen deines Anblicks“ (Vers 15). Die Interpreten sind sich nicht einig, ob dieser Vers sich auf diese unsere Welt oder auf die Auferstehung der Toten bezieht. Klar ist, dass der Psalmist von einem Lohn für das Streben nach Gerechtigkeit spricht.
 
Von Zedek ist „Zedaka“ (z. B. Bereschit 18, 19) abgeleitet. Mit Recht hat Rabbiner J. Sacks bemerkt: „Zedaka lässt sich nur sehr schwierig übersetzen, weil es in einem Wort zwei normalerweise gegensätzliche Begriffe miteinander verbindet, nämlich Nächstenliebe und Gerechtigkeit.“

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1. branko zeljeznak

9/10/2016

liebe

das erstaunliche finde ich am ende des guten beitrags . dort werden nächstenliebe und gerechtigkeit als gegensätze beschrieben . das ist ein wirklich erstaunlich guter impuls , darüber liesse sich trefflich debattieren . dass der gerechtigkeitssinn und die nähe zum schöpfer in ständiger selbstüberprüfung absolut notwendig sind um überhaupt ein gefühl dafür zu erhalten was gerechtigkeit genau ist , das scheint mir leicht einzuleuchten , auch wenn die hinweise darauf nie aufhören dürfen .

2. branko zeljeznak

9/10/2016

das erstaunliche finde ich am ende des guten beitrags . dort werden nächstenliebe und gerechtigkeit als gegensätze beschrieben . das ist ein wirklich erstaunlich guter impuls , darüber liesse sich trefflich debattieren . dass der gerechtigkeitssinn und die nähe zum schöpfer in ständiger selbstüberprüfung absolut notwendig sind um überhaupt ein gefühl dafür zu erhalten was gerechtigkeit genau ist , das scheint mir leicht einzuleuchten , auch wenn die hinweise darauf nie aufhören dürfen .

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