Das Verborgene (1)

In unserer Realität beobachten wir, dass die Seele durch ihre Aussendung auf diesen Planeten in ein Loch der Verborgenheit fällt, das einen Menschen schlichtweg daran hindert, sich seinem Schöpfer zu nähern bzw. Gott kennen zu lernen. Wir alle sind Augenzeugen dafür, dass es nur sehr wenigen Menschen gelingt, sich aus dem Loch der Verborgenheit zu befreien, da es den meisten nicht gelingt, Gott auf dieser Erde kennen zu lernen. Folglich drängen sich nun an dieser Stelle einige Fragen auf:
 
Die 1. Verborgenheit: Die Natur, deren Gesetze augenscheinlich be- und eigenständigsind, stellt die Göttliche Anwesenheit aufs Extremste ins Verborgene. Wenn Gott möchte, dass die Menschheit Ihn in dieser Welt kennen lernt, weshalb führt Er diesen Planeten dann nicht in Form offener Wunder, durch die jeder erkennen kann, dass Er der Eine und Einzige Gott ist?
 
Die 2. Verborgenheit: Die Menschen stellen die Göttliche Anwesenheit aufs Extremste ins Verborgene, da es im Nachhinein so scheint, als ob sie tun und lassen können was sie wollen, und es in ihrer Macht liegt, anderen Menschen zu helfen oder ihnen zu schaden. Durch das Verhalten der Menschen sieht man weder eine schützende Obhut Gottes, noch Seine barmherzigen Eigenschaften. Weshalb machte Gott es der Seele nicht einfacher, indem Er alle Menschen mit dem Glauben an Ihn ausgerüstet hätte, sodass es für jeden leicht gewesen wäre, IHN zu erkennen und IHN kennen zu lernen?
 
Die 3. Verborgenheit: Der Körper eines Menschen, in dem die Seele hinein gesandt wurde, steht im extremen Gegensatz zur Geistigkeit Gottes. Der Leib ist voller Begierden, Leidenschaften und an die Naturgesetze gebunden, da er Essen zu sich nehmen muss und wieder ausscheidet usw. Solch ein Körper zieht einen Menschen regelrecht in all den Unsinn, den diese Welt zu bieten hat. Weshalb gab Gott einen Menschen keinen heiligen und sanften Körper, dessen Natürlichkeit darin besteht, nur sich IHM zu nähern?
 
Die 4. Verborgenheit: Das Leben auf diesem Planeten stellt bereits an sich die Göttliche Anwesenheit mit unzähligen Erscheinungen in die Verborgenheit. Auf dieser Welt muss der Mensch um sein Leben kämpfen und sich mit Finanzproblemen auseinander setzen, Krankheiten überstehen und so weiter. Doch vor allen Dingen rückt Gott in die Verborgenheit, sobald man Terroranschläge, Unglücke, Katastrophen, menschliches Leid, Weltkriege, Brennpunkte, den Holocaust, behinderte Babys, Menschenverfolgungen, Mittellose und noch etliche solcher Probleme sieht. Jeder, der diese Welt betrachtet fragt sich, wo in diesen Fällen Gott ist?Weshalb gab Gott einem Menschen nicht bessere Lebensbedingungen? Indem z.B. ein Mensch am Tag seiner Geburt ein Konto mit so viel Geld gefüllt erhält, das ihm bis an sein Lebensende und sogar darüber hinaus reichen würde. Ein Leben, in dem ein Mensch neben diesem Konto am dem Tag seiner Geburt auch noch ein Penthouse gestellt bekommt, ausgestattet mit allem, was sein Herz begehrt: Swimmingpool, Whirlpool, Sauna, mehrere Autos in der Garage, Privathubschrauber auf dem Dach mit einem immer bereitstehenden Piloten, eine Frau, die ihn liebt und niemals krank ist usw. Wenn Gott jedem Menschen rund um den Erdball diese Dinge am Tag der Geburt gegeben hätte wäre diese Welt vollkommen, ein Paradies…
 
Aber die Realität zeigt uns, dass man sich auf dieser Welt zwischen Hammer und Amboss befindet. Die Natur verdeckt uns die Sicht zu Gott; die Menschen verdrängen uns von Gott; unser Körper entfernt uns von Gott; der Überlebenskampf und die Weltprobleme stoßen uns von Gott weg; was soll man tun?
 
Die Offenbarung 
 
Sei dir darüber im Klaren, dass all diese Fragen selbstverständlich nicht bedeuten, dass es Gott nicht gibt – Er behüte! All diese realen Dinge die wir tagtäglich erleben, sind einer der Schachzüge Gottes. Gott wollte, dass die Seele ausgerechnet in eine Welt voller Gottesverborgenheit geboren wird, da all die Schwierigkeiten und die andauernden Gefahren, denen wir auf diesem Planeten ausgesetzt sind, die Basis für die Annäherung zu Gott bilden – vorausgesetzt man will!
 
Wenn man also in seinem Leben die Verborgenheiten, die bereits erwähnten Probleme, Schwierigkeiten und die Gefahren, denen man ausgesetzt ist, sieht, müsste einem normalerweise ebenso die eigene Begrenztheit und Machtlosigkeit ins Auge stechen. Die letztere Erkenntnis zwingt uns dabei, sich wohl oder übel jeden Augenblick an den Schöpfer zu wenden mit der Bitte um Hilfe. 
 
Infolgedessen sieht man, dass all diese Verborgenheiten uns im Prinzip den Antrieb geben, sich Gott zu nähern und Ihn kennen zu lernen. 
 
Doch im Moment des Gefechtes – also in einer Glaubensprüfung – muss man seinen Glauben stärken, indem man mit aller Kraft zu verstehen versucht, dass die vielleicht schwierige Situation dazu dient, sich Gott zu nähern und nicht etwa umgekehrt! Dabei muss man wissen, dass Gott uns sozusagen im Feuer des Gefechts den Verstand raubt, mit der Erwartung, dass wir nun in Seine Richtung blicken und Ihn um Hilfe rufen.
 
Des Weiteren muss man sich darüber im Klaren sein: „Wenn ein Mensch sich auf diesem Planeten nicht in solch extremen Verborgenheiten und Gefahren befinden würde, mit anderen Worten wenn die Lebensbedingungen für alle leicht wären, ohne Kummer und Leid, ohne Schmerzen und Krankheiten usw., dann würde niemand jemals zu Gott finden!! – Da IHN in dem Fall schlichtweg niemand brauchen würde. Folglich ergäbe es keinen Sinn, die Seele auf eine rosige Welt zu schicken, da im Himmel bereits alles rosig ist. Solch eine sinnlose Handlung gäbe den Effekt: Gehüpft wie gesprungen, da rosig, rosig bleibt!“
 
Doch als Gott sich entschied, die Seele aus dem rosigen Himmel in diese Welt voller Probleme zu stecken und sie aufgrund dessen gezwungen ist, nach Ihm zu rufen, bleibt ihr nur der Blick zu erkennen, dass der Sinn, Zweck und Grund aller Verborgenheiten die es auf dieser Welt gibt, die Erkenntnis ist: Dass man Gott braucht, und man Ihn jeden Augenblick des Lebens um Hilfe bitten muss!
 
Daher bleibt unterm Strich das Wissen, dass es sich bei all den Verborgenheiten um etwas sehr Gutes handelt, da sie uns dazu zwingen, auf Gott angewiesen zu sein! In der Natur ist ein Mensch stets auf Gott angewiesen, da er seine Hilfe benötigt, die schwierigen Naturgesetze zu bewältigen oder dergleichen. Des Weiteren ist ein Mensch auf Gott angewiesen, da er es ohne Seine Hilfe nicht schaffen wird, Herr über seine Begierden und Leidenschaften zu werden. Ein Mensch braucht die Hilfe Gottes, um die Hindernisse, die ihm andere Personen in den Weg legen, beiseite zu schaffen. Er braucht die Hilfe Gottes, um sich bei den schwierigen Lebensbedingungen über Wasser zu halten, usw.
 
Diese Aussage wird durch die Tatsache gestärkt, dass die Menschen, denen es an nichts Materiellem fehlt, sich äußerst selten Gott nähern. Doch der Wahrheit wegen muss man erwähnen, dass auch sie mit Sicherheit auf Gott angewiesen sind, da hinter dieser materiellen Welt alleine kein Sinn, Zweck und Grund steht. Folglich ziehen diese Menschen trotz ihrer wirtschaftlichen Erfolge und der ständigen Leichtigkeit der Lebensweise, die ihnen ihre Verhältnisse ermöglichen, stets die Verliererkarte, da ein Mensch ohne das Licht Gottes trotz all seiner guten Verhältnisse in einem dunklen und leeren Raum steht. Diesen Fakt bezeugten Menschen, die die ganze Welt in ihren Händen hielten, und sich trotzdem beschwerten, in Wirklichkeit nichts zu besitzen, da sie keinen Lebensgeist und keine Freude verspürten. Ihr Leben wurde ihren Aussagen nach von der Leere und der Langeweile bestimmt.
 
Demnach muss auch der Mensch, dem es an nichts fehlt, sich hinsetzen und begreifen, dass auch er einmal diese Welt verlassen wird, ohne etwas mit sich nehmen zu können. Und obwohl es ihm an nichts fehlt, wird er bei näherer Betrachtung erkennen, auch er ist auf Gott angewiesen und braucht Seine Hilfe. Die Hilfe, den Durst seiner Seele stillen zu können, die es trotz all dem Wohlstand nicht schafft, Freude zu entwickeln. Wenn er dies begreift, wird auch er sich in Liebe Gott nähern wollen. 
 
Zusammenfassend ist nun klar, dass Gott eine Welt schuf, in der jeder Mensch während jeden Augenblicks auf Ihn angewiesen ist. Diejenigen mit Problemen und Schwierigkeiten, sind auf Seine Hilfe augenscheinlich angewiesen. Und jene, die mit dem „Goldenen Löffel im Mund“ auf die Welt kamen, benötigen Ihn zur eigenen Lebensfindung, da ein Leben ohne Gott sicherlich keinem erfüllten Leben entspricht. 
 
Ein Mensch, der den Sinn, Zweck und Grund seiner Erschaffung auslebt, indem er sich über alles und jenes mit Gott unterhält, sowie sich mit Ihm berät und Ihn um alles bittet, was er benötigt, wird in seinem Leben, sicherlich nicht mit sonderlich großen Schwierigkeiten oder Problemen konfrontiert werden. Solch ein Mensch wird ein schönes und gelassenes Leben erfahren, da er ohne viele Schwierigkeiten bereits begreift, was Gott von ihm erwartet.
 
Sobald ein Mensch begreift, dass der Sinn, Zweck und Grund seines Lebens darin besteht, Gott kennen und schätzen zu lernen, wird er alles als gut und süß empfinden, da er bei allem was ihm geschieht eine Botschaft entdeckt, die ihm lediglich dazu auffordert, sich Gott zu nähern.
 
Auf der einen Seite kann er erst durch bestimmte Ereignisse verstehen, dass er sich z.B. eine schlechte Gewohnheit abgewöhnen muss. Andererseits versteht er nun etwas, was ihm bislang gar nicht auffiel. Aus einem weiteren Ereignis zieht er den Schluss, dass er um etwas Bestimmtes beten muss usw. Kurz gesagt entspricht dessen Leben einer Harmonie der Gottesannäherung.