Das Verborgene (2)

Einen weiteren Grund für all die bereits aufgezählten Verborgenheiten bildet der Fakt, dass man sich nicht ohne jegliche Hindernisse ...

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Langsam, langsam aber sicher
 
Einen weiteren Grund für all die bereits aufgezählten Verborgenheiten, bildet der Fakt, dass man sich nicht ohne jegliche Hindernisse oder Verdeckungen dem niemals endenden und unbeschreiblich hellen Licht Gottes nähern kann. Eine direkte Annäherung hätte den Tod, die Geistesgestörtheit oder ketzerische Gedanken zur Folge – Gott behüte.
 
Doch mittels der Hindernisse und den Verdeckungen, die es auf dieser Welt gibt, kann ein Mensch dieses Licht auf für ihn ungefährlicher Art stufenweise erhalten, da er sozusagen zum Licht hin, und wieder vom Licht weg läuft.
 
Jedes Mal wenn ein Mensch seinen inneren Schweinehund überlistet, indem er z.B. Herr über eine unsinnige Begierde wurde, bekommt er als Belohnung dafür etwas von diesem Licht Gottes zu spüren. In der nächsten Situation, wenn er wieder mit dieser unsinnigen Begierde konfrontiert wurde, gelang es ihm allerdings nicht, Herr über sie zu werden. Daraufhin zeigte er sich wiederum – bei der nächsten Konfrontation – nach intensiver Arbeit an sich selbst kämpferisch, sodass es ihm dann erneut gelang, Herr über sie zu werden. Doch bei der darauf folgenden neuen Begegnung gelang es ihm wieder nicht, anschließend gelang es ihm wieder, und dann wieder nicht usw. Auf diese Weise erbaut sich ein Mensch stufenweise das Gefäß, das im Stande ist, das Licht Gottes zu fassen.
 
In diesen Zeilen verbirgt sich eine atemberaubende Erkenntnis, die sich jeder Mensch zu Herzen nehmen muss. Schwierigkeiten und Probleme sind zu seinem Besten, da sie einen Menschen aus seinem Tiefschlaf reißen und bewirken, dass er sich unabhängig ihres Ausgangs mit Gott verbindet.
 
Daher Kopf hoch, wenn es in deinem Leben nicht vorangeht! Du musst versuchen, alles was dir geschieht mit dem Auge des Glaubens zu betrachten, denn dabei wirst du am Ende als Sieger hervorgehen, der weit oben steht! Viel weiter als jene, deren Leben ohne Schwierigkeiten problemlos verlief.
 
Also sei dir darüber hinaus im Klaren, dass einem Menschen, dessen Leben problemlos verläuft, all die Vorteile, die in einem Hindernis stecken, verloren gehen. Das heißt, dass solch ein Mensch die daraus zu erlangenden Erkenntnisse nicht erhält, wie beispielsweise dass er nichts ist – und Gott alles! Oder dass es gilt, sich Ihm zu nähern und sich Seinem Willen zu unterwerfen! Demnach fällt es dem Menschen, der keine Schwierigkeiten hat, viel schwerer sich geistig fortzuentwickeln.
 
Die Suche nach dem Licht
 
Jede Schwierigkeit, die ein Mensch mit Hilfe eines Gebetes überwindet, gibt ihm eine weitere Erkenntnis bzw. ein weiteres Wissen, das ihm die unbeschreibliche Größe Gottes erkennen lässt.
 
Die Dunkelheit und die Schwierigkeiten im Leben eines Menschen sind das Ergebnis mangelnden Wissens. Demnach bittet ein Mensch, der Gott darum ersucht, die Schwierigkeit in seinem Leben überwinden zu können, entweder um das Wissen, das ihm fehlt, oder um das Licht Gottes, das für ihm aufgrund seiner Wissenslücke im Verborgenen liegt. Folglich erhält er aufgrund seiner Bitte ein bisher für ihn unbekanntes Wissen, das er ohne die Schwierigkeiten nicht erreicht hätte, da ihm ohne diese nicht einmal aufgefallen wäre, dass ihm etwas fehlt. Doch wenn nun ein Mensch sieht, es gibt etwas, was für ihm im Verborgenen lag, und es gibt bestimmt noch weitere Sachen, die auch im Verborgenen liegen, gibt er sich mit dieser Unwissenheit nicht zufrieden, und sucht nach der Wissensbereicherung.

Mit anderen Worten nimmt solch ein Mensch seine Schwierigkeiten gar nicht als solche wahr, sondern als ein Zeichen vom Himmel. Auf diese Weise versteht er blitzschnell, dass sobald etwas nicht rund läuft, Gott ihm lediglich ein Zeichen gibt, das ihn auf den richtigen Weg führen soll. Einem Weg, auf dem er vom Gutem und vom Glück überwältigt sein wird.
 
Ein Mensch darf sich in seinem Leben niemals aus der Ruhe bringen lassen, denn egal was ihm auch geschieht – ER will stets und immer – nur das Beste für jeden einzelnen von uns.
 
Dem einen oder anderen fällt dies vielleicht schwer zu akzeptieren, da seine Augen etwas anderes wahrnehmen, wie z.B. eine der Verborgenheiten, die wir bereits aufführten. Doch auch hier gilt es nicht zu vergessen, dass die Theorie des Urknalls nur für einen Menschen mit einem „Knall im Kopf“ in Betracht kommt. Folglich muss sich ein Mensch bei jedem Zweifel der ihn plagt, oder bei jeder Frage und Unklarheit an Gott wenden und sich mit Ihm darüber unterhalten. Er muss Ihn fragen, was Er nun, nachdem Er ihm dieses sehen oder jenes denken ließ, von ihm erwartet, oder wohin er gehen soll. Auf diese Weise wird Gott ihm auf den für ihn besten und schönsten Weg leiten.

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