Mose

Seit der Ansiedlung der Familie Josephs in Ägypten war eine lange Zeit vergangen. Aus der Familie war ein großes Volk geworden ...

5 Min.

Madlen Abel

gepostet auf 18.03.21

Die Vorgeschichte

Seit der Ansiedlung der Familie Josephs in Ägypten war eine lange Zeit vergangen. Aus der Familie war ein großes Volk geworden, denen die Pharaonen mit Fremdenhass gegenüber standen. Das Volk Israel wurde unterdrückt, musste Sklavenarbeit leisten, hatte keine Rechte und keine Aussicht auf Freiheit. Zusammenfassend kann man sagen, dass es den Israeliten in Ägypten schlecht ging. Sie sehnten sich nach der Befreiung aus dieser Situation. Gott ließ sein Volk nicht im Stich und half ihnen. Für diese Hilfe braucht er einen Mittler auf der Erde, einen Menschen, den er für seine Zwecke gebrauchen konnte. Dieser Mensch sollte Mose sein.

Von der Geburt bis zur Heirat

Mose wurde als Sohn von Leviten, Angehörigen eines israelischen Stammes, im 13 Jahrhundert v.Chr. in Ägypten geboren. Ein Wunder ist, dass er überlebte, da der Pharao Ramses II. einen Befehl erlassen hatte, welcher besagte, daß alle männlichen Neugeborenen der Israeliten umgebracht werden sollten. Er wollte damit einer Bevölkerungsexplosion der Israeliten vorbeugen. Mose wurde von seiner Mutter die ersten drei Monate seines Lebens versteckt.

Es bestand aber die Gefahr, dass diese Nichtbefolgung des Befehls entdeckt würde und aus Angst davor setzte sie ihren Sohn in einem Korb im Schilf des Nils aus. Diesen Korb samt Inhalt fand die Tochter des Pharaos, welche sich sofort des kleinen Mose annahm. Sie adoptierte das Kind und stellte eine Amme für ihn ein, die von Moses Schwester vorgeschlagen wurde. Demzufolge war die Amme niemand anderes als Moses wirkliche Mutter. Die Pharaonentochter nannte ihn Mose, was soviel bedeutet wie "der Herausgezogene", da sie ihn aus dem Wasser gezogen hatte. 

Mose wusste, daß er kein Ägypter war, sondern Israelit. Es hatte ihn immer sehr zu seinem Volk hingezogen, obwohl er am ägyptischen Hof aufwuchs und es ihm sehr gut ging. Als Mose älter war, sah er, wie ein Ägypter einen Israeliten schlug. Dies konnte er mit seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nicht in Vereinbarung bringen, er reagierte über, erschlug den Ägypter und verscharrte ihn im Sand. Sein Mord wurde bekannt und Mose musste fliehen, da er den Zorn des Pharaos auf sich gezogen hatte. Er floh nach Midian, welches sich auf der Halbinsel Sinai befindet. Dort traf Mose die Töchter eines Priesters und half ihnen beim Wasserschöpfen und Schafetränken. Aus Dankbarkeit gab ihm darauf der Priester Asyl, verheiratete ihn mit einer seiner sieben Töchter und ließ ihn seine Schafe hüten. Mit Zippora, seiner Frau, bekam er zwei Söhne.
 
Moses Auserwählung

Als Mose einmal die Schafe hütete, erschien ihm der Engel Gottes in Form eines Dornenbuschbrandes. Das Besondere an diesem Brand war, dass der Dornenbusch nicht verbrannte und so auch die Aufmerksamkeit Moses auf sich zog. So eröffnete Gott ihm seine Pläne, dass er die Leiden seines Volkes Israel mit Hilfe von Mose beenden wolle. Gott wollte das Volk aus der Knechtschaft des Pharaos befreien und in ein Land führen, wo "Milch und Honig fließen". Mose war überrascht von seiner Auserwählung und wollte diesen Auftrag erst nicht annehmen, da er sich nicht für fähig hielt. Doch Gott überzeugte ihn, indem er Mose zusicherte mit ihm zu sein. So kehrte Mose nach Ägypten zurück. 

Sein Bruder Aaron war über seine Rückkehr sehr erfreut und stand ihm bei seiner schwierigen Aufgabe, das Volk von seiner Beauftragung zu überzeugen, bei. Aaron war es auch, mit dem Mose zum Pharao ging und um die Freilassung Israels für einige Tage, damit dieses Gott anbeten könne, bat. Der Pharao ließ sich aber von ihnen nicht überzeugen und zog damit den Zorn Gottes in Form von zehn schrecklichen Plagen (Verwandlung aller Gewässer in Blut, Froschplage, Stechmückenplage, Stechfliegenplage, Viehpest, Blattern, Hagel, Finsternis, Tötung der Erstgeburten der Ägypter) auf sich. Diese Plagen, welche Ägypten befielen, löste Mose lediglich mit einer Geste aus. Nach der zehnten Plage ließ der Pharao endlich das Volk Israel ziehen. So können sich 60 000 Mann, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet, auf den Weg in die Wüste machen.

Exodus – Der Auszug

Exodus – der Auszug – so wird das zweite Buch Mose in der Bibel auch genannt. Im Exodus wanderten die Israeliten, geführt von Mose durch die Wüste zum Schilfmeer. Vor ihnen zog Gott am Tag in Gestalt einer Wolken- und in der Nacht einer Feuersäule her, um ihnen den Weg zu weisen. Der ägyptische Pharao bereute seine voreilige Entscheidung, das Volk ziehen zu lassen, und folgte mit seinem Heer den Israeliten. Diese spürten ihre ausweglosen Lage und gerieten in Panik, da das Heer des Pharaos immer näher rückte und das Schilfmeer den Ausweg versperrte. Da betete Mose zu Gott und dieser beauftragte ihn seine Hand zu recken, damit sich das Meer teile und das Volk hindurchwandern könne. Mose reckte seine Hand, das Meer teilte sich und Israel ging durch das Meer, gefolgt von den Ägyptern. Mose reckte, als die Juden durch das Meer gezogen waren, erneut seine Hand und das Schilfmeer schloss sich über den Ägyptern, so dass diese ertranken.

Das Volk zog weiter in die Wüste und litt Durst und Hunger.

Dabei dachten sie daran, wie gut es ihnen in Ägypten gegangen war und sie klagten Mose an, dass er sie aus Ägypten in dieses Elend geführt hatte. Mose aber verzagte nicht, sondern brachte die Beschwerden vor Gott, welcher Wunder geschehen ließ, um das Volk zu besänftigen. Zum Beispiel ließ Gott Manna, was eine Art Brot ist, regnen. Weiter ging die Wanderung in die Wüste Sin, wo Mose wieder vom Volk beschimpft wurde, da sie nicht genug Wasser hatten. So schlug Mose mit einem Stock an einen Fels und es entsprang aus ihm Wasser.

Da Mose der Auserwählte Gottes ist, gab dieser ihm besondere Eigenschaften und Kräfte, welche er in seiner Führerposition einsetzte. Er musste zum Beispiel das Amt eines Richters ausführen. Er richtete in Streitfällen unter den Israeliten nach Gottes Gesetzen. Mose war für alles verantwortlich. Er weihte auch Priester, ließ Heiligtümer herstellen und führte Volkszählungen durch. Diese Verantwortung wurde ihm manchmal zu viel und er verteilte Ämter unter vertrauenswürdigen Personen, die ihn so unterstützen. In dieser Zeit schloss Gott einen Bund mit dem Volk, so dass es sein auserwähltes Volk wurde.

Mose errichtete dazu zwölf Steine und einen Altar, um diese Handlung zu verdeutlichen. Er besprengte alles, auch die Menschen, mit dem Blut des geschlachteten Opfertieres. Diese Handlung beeindruckte das Volk sehr und sie begriffen die große Bedeutung dieses Bundes. Gott wollte aber dafür auch eine Gegenleistung. Das Volk sollte sich nach seinen Gesetzen leben. Es kam zu der Übergabe der Gesetzestafeln auf dem Berg Sinai. Bei der Übergabe sah Mose als der Auserwählte Gott von Angesicht zu Angesicht. Ihm kam also eine Ehre zu Teil, die nie wieder einem Propheten gewährt wurde.

Während Mose auf dem Berg Sinai war, goss Aaron ein Kalb aus Gold, damit das Volk dieses anbeten konnte. Denn Mose war 40 Tage auf dem Berg und das Volk dachte, dass er nicht mehr zurückkehren würden. Es beging also eine Sünde, indem es eine Götze anbetete. Gott war darüber sehr erzürnt, er wollte das Volk vernichten. Mose fungierte in dieser Situation als Fürbitter für sein Volk. Aber als er von dem Berg hinunterkam, war er bei dem Anblick der Menschen, die um das Kalb tanzten, so erzürnt, dass er die Gesetzestafeln zerschlug.

Mose war gleichzeitig auch Heerführer, er stiftete die Söhne Levi zum Beispiel an, die Israeliten, welche nicht mehr Gott dienten, zu erschlagen. Auch mussten sie Kriege gegen andere Völker führen, die sich ihnen bei ihrer Wanderung in den Weg stellten. Mose erhielt neue Gesetzestafeln und ihm wurde verheißen, daß erst seine Nachkommen das verheißene Land, also Kanaan, erhalten werden. Als sie sich vor Kanaan befanden, sendete Mose Kundschafter aus, welche das Land ausspähen sollten. Diese verbreiteten aber nach ihrer Rückkehr Gerüchte unter dem Volk, so dass dieses Angst hatte und Kanaan nicht einnehmen wollte. So lehnten sie sich gegen Mose und Aaron auf und wollten sie absetzen. Dies verärgerte Gott und Mose musste wieder Fürsprecher sein. Er setzte sich selbst in dieser Situation für sein Volk ein. Doch Gott bestrafte sie trotzdem, indem er sie weiter durch die Wüste ziehen ließ. Die Israeliten mussten kurz vor ihrem Ziel umkehren, was sie verärgerte. Einige Männern bildeten ein Komplott gegen Mose und wollten dessen Herrschaft nicht länger dulden. Dies erzürnte Gott abermals und er ließ die Aufrührer sterben.

Mose musste vor seinem Tod noch viele Aufgaben erledigen. Er legte die Gesetzes Gottes aus, teilte Kanaan unter den einzelnen Stämmen per Los auf, segnete die Stämme und ernannte Josua zu seinem Nachfolger. Kurz vor der Erreichung des Ziels, dem Land Kanaan, stirbt Mose. Er durfte sich dieses Land nur von der Ferne ansehen.

Die Autorin verfasste diesen Artikel für das Jüdische Geschichte und Kultur Projekt vom Lessing-Gymnasium Döbeln.

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