Der Nazi und Mossad Agent

Es ist Frühling 2012 in der israelischen Hauptstadt, Jerusalem. Das ganze Land ist in den Ferien - Jugendliche ziehen durch die Städte Israels - sie lachen, sind ausgelassen.

19 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Es ist Frühling 2012 in der israelischen Hauptstadt, Jerusalem. Das ganze Land ist in den Ferien – Jugendliche ziehen durch die Städte Israels – sie lachen, sind ausgelassen. Einige kommen aus dem Kino und möchten noch etwas trinken gehen. Viele rufen einander zu, rennen, lachen laut, sie haben alle einfach nur Spaß.

Zur selben Zeit befindet sich in Jerusalem auch die Familie Bar-Tov. In der Onkologie-Station des Hadassah Krankenhauses sitzt die Familie voller Angst und Sorge um Israel Bar-Tov. Israel leidet an Leukämie und braucht dringend einen geeigneten Knochenmarkspender. Der Chefarzt der Onkologie-Station bat den Vater Israels zu sich ins Büro und sagte: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie – die gute: wir haben einen geeigneten Spender für Ihren Sohn gefunden! Allerdings nun die schlechte Nachricht: der geeignete Spender weigert sich, Ihrem Sohn zu spenden …“
 
Der Vater Israels war völlig schockiert und konnte nur schwer den Sätzen des Arztes folgen. Er konnte einfach nicht glauben wie es sein kann, dass ein geeigneter Spender gefunden wurde und dieser sogar auf der freiwilligen Spenderliste steht, er sich aber weigert, seinem Sohn zu helfen. Er bestand darauf, dass der behandelnde Chefarzt ihm den Namen des geeigneten Spenders preisgibt. Der Chefarzt willigte ein und sagte: „Der geeignete Spender, der sich aber weigert zu spenden heißt: Chaim Brand.“
 
Nun war der Vater des im Sterben liegenden Israels noch mehr schockiert, denn er kannte ja Chaim Brand aus der Nachbarschaft. Sie lebten lediglich zwei Straßenblocks von einander entfernt. Sofort sandte Familie Bar-Tov Chaim Brand sehr angesehene Vermittlungsleute, die ihn dazu überreden sollten doch zu spenden.
 
Schneller als erwartet kamen die Vermittler zurück und mussten der Familie Bar-Tov leider eingestehen, dass es ihnen nicht gelang Chaim Brand zur Spende zu überreden. Da ja die Familie Bar-Tov und auch Chaim Brand sozusagen Nachbarn sind, wurde das „Nein“ von Chaim Brand für die lebensrettende Spende das Hauptthema in der Nachbarschaft. Überall hörte man Leute tuscheln: „Bisweilen dachte ich, dass Chaim ein guter Mensch ist, aber er ist einfach nur das Letzte! … Ja richtiger Abschaum, ein Mörder …!“
 
Die angesehenen Vermittlungsleute gaben aber nicht auf und versuchten erneut ihr Glück bei Chaim Brand. Sie warteten auf ihm vor seiner Haustür und sprachen in aller Deutlichkeit auf sein Herz, und vor allem machten sie ihm klar wie unmoralisch und falsch es wäre, Israel Bar-Tov sterben zu lassen.
 
Chaim Brand bat die Leute zu sich ins Haus und versuchte, das von ihm in der Öffentlichkeit entstandene schlechte Bild zu erklären: „Wissen sie, ich habe ja nichts dagegen, Israel Bar-Tov mein Rückenmark zu spenden, schließlich wäre er nicht der erste, dem ich etwas spenden würde. Aber mein Vater hat mir verboten der Familie Bar-Tov zu helfen. Als ich meinem Vater von Israel Bar-Tov erzählte, meinte er zunächst: Bar-Tov, Israel Bar-Tov, ist sein Name … Naja – und einen Tag darauf bat mich mein Vater zu sich und sagte zu mir: „Chaim, habe ich dich jemals im Leben um etwas gebeten?“ Mein Vater hatte mich tatsächlich nie um etwas gebeten – und dann meinte er weiter: „Jetzt habe ich aber einen Wunsch, den du mir erfüllen musst! Ich möchte auf keinen Fall, dass du diesem Israel Bar-Tov dein Rückenmark spendest!!! Egal wer dich darauf anspricht und wer auch immer versucht dich zu überreden, wenn dir etwas an mir liegt, dann spendest du diesem Israel Bar-Tov auf keinen Fall! Nicht heute, nicht morgen – nie! Solltest du meinen Wunsch nicht erfüllen, dann wäre es für mich so als würdest du zu mir sagen,  du hättest keinen Vater mehr …“. Ich kenne meinen Vater, er ist ein guter Mann, und wenn er nicht möchte, dass ich hier helfe, dann stimmt sicher etwas nicht …“.
 
Die Vermittlungsleute ließen sich davon natürlich nicht überzeugen, schließlich geht es hier im wahrsten Sinne des Wortes  – um Leben oder Tod. Gemeinsam mit Chaim Brand suchten sie deshalb nach einem Weg, den Vater doch noch davon zu überzeugen, dass es wirklich das Beste für alle wäre, das Leben von Israel Bar-Tov zu retten.
 
Doch dann hatte Chaim eine glänzende Idee. Das Pessach Fest stand kurz bevor, und deshalb bat Chaim die Leute zum Seder-Abend (Leil Haseder) in das Haus seines Vaters. Und er bat sie zu einer Zeit zu kommen, wenn sein Vater bereits das traditionelle zweite Glas der vorgeschriebenen vier Gläser Wein getrunken hat. Das deshalb, weil sein Vater zu diesem Zeitpunkt schon etwas angetrunken sein wird und dies der einzige Moment im Jahr ist, wo sein Vater überhaupt beginnt, nicht mehr so verschlossen zu sein und etwas aus sich heraus zu gehen.
 
Der Vater Chaims war von Beruf Leichengräber und war auch deshalb vielleicht von seinem Typ her ein sehr ruhiger und vor allem stiller Mensch, der nicht gerne spricht.
 
Der Seder Abend
 
Die Vermittlungsleute befolgten den Rat Chaims, und so besuchten sie die Familie Brand kurz vor dem Trinken des dritten Glases Wein beim Seder: „Chag Sameach (fröhliches Fest), Moses (der Vater von Chaim Brand). Entschuldige bitte die späte Störung, aber wir sind heute zu dir gekommen, weil wir das Leben von Israel Bar-Tov retten wollen. Dein Sohn Chaim ist der perfekte Spender für Israel Bar-Tov, er selbst möchte auch gerne spenden, aber du verweigerst ihm das zu tun …“.
 
Der Vater Chaims begann zur Überraschung aller bitterlich zu weinen:„Ja, sicher könnt ihr nicht verstehen, wie herzlos ich in dieser Sache sein kann. Viele Menschen sind deshalb wütend auf mich und stellen mich an den Pranger, ja sogar mein einziger Sohn erfüllt es dabei im Herzen mit Wut auf mich. Ihr wollt also, dass mein Sohn diesem Israel Bar-Tov sein Rückenmark spendet? Ich möchte euch nun erzählen, weshalb mein Sohn diesem Bar-Tov – so leid es mir auch tut -um keinen Preis der Welt irgend etwas von sich spenden wird!“
 
Warschau
 
Moses Brand, der Vater von Chaim beginnt seine Geschichte:
 
Vor 87 Jahren (1925) erblickte ich das Licht der Welt in Warschau, der Hauptstadt Polens. Sicher könnt ihr mir jetzt nicht glauben wenn ich euch sage, dass ich später einer der beliebtesten Komiker war. Ja mein Name machte sogar außerhalb Polens die Runde, so beliebt waren meine „Stand up Comedy“-Einlagen.
 
Ein Jahr nach meiner Hochzeit gebar mir meine Frau einen gesunden Sohn, den wir in Liebe Lulik nannten. Lulik war wie ich ein „balaganist“, er schaffte alle immer mit seiner guten Laune anzustecken und überall wo ich Lärm und Spaß zu Ohren bekam wusste ich, dass Lulik dort war.
 
Als dann die Deutschen Polen überfielen, verwandelte sich unser Leben über Nacht zu einer unbeschreiblichen Hölle.
 
Die Juden wurden in das Warschauer Getto gesperrt. Aber Lulik hatte keine Angst vor den Nazis. Im Gegenteil, er suchte immer nach einem Weg, wie er an ihnen Rache nehmen kann. So machte er viele Sabotage-Aktionen. Er schmuggelte sich nachts immer gekonnt aus dem Getto und begab sich zu den Stützpunkten der Nazis. Dort stahl er Lebensmittel und verteilte sie anschließend im Getto. Er verwandelte auch ihre Fahrzeuge zu einem lebensgefährlichen Gefährt, er schnitt die Bremsschläuche ihrer Fahrzeuge durch, lockerte ihre Reifen, ja sogar ins Waffenlager der Nazis war er sogar einmal vorgedrungen und auch dort manipulierte er die Waffen so, dass sie dem Schützen, sobald er einen Schuss versuchte, in seiner Hand explodierte.
 
Die Nazis erlitten durch die Sabotage Aktionen Luliks schwere Schläge, deswegen suchten sie natürlich im Getto – auch mit Hilfe des Judenrats – nach den Saboteuren.
 
Es war leider nur eine Frage der Zeit bis die Nazis herausfinden werden, wer hinter all diesen Sabotageaktionen steckt. Eines Tages hat mich dann ein sehr guter Freund gewarnt, indem er mir mitteilte, dass die die Nazis dem Judenrat die Aufgabe erteilten, ihnen „Lulik“ auszuliefern. Der Kopf des Jundenrates war Bomba Glickmann …
 
Bomba Glickmann war ein sehr übler Mensch, er verhielt sich oft so, als er selbst ein Nazi wäre. Wie dem auch sei, suchte dieser Bomba nun im ganzen Warschauer Getto nach Lulik, damit er ihn dann den Nazis übergeben kann.
 
Ich erzählte Lulik natürlich davon und bat ihn, nun mit all seinen Aktionen aufzuhören und sich zu verstecken, aber Lulik dachte nicht einmal daran, er machte ungeachtet dessen weiter …
 
Ein paar Tage drauf geschah das Schrecklichste für alle im Getto lebenden Juden. Die Nazis marschierten mit einer großen Zahl von SS-Schergen ins Getto und zogen die Juden aus ihren Wohnungen. Überall hörte man ihre Schreie: „Juden! Drecksjuden! Los raus aus euren Löchern!“ Auch untereinander hörte man diese entmenschten Bestien reden: „Haha, nicht mehr lange, und dann sind endlich ein paar Juden weniger auf der Welt …“
 
Die Nazis gingen mit aller Brutalität vor und sammelten alle Juden im Zentrum des Gettos, um sie dann anschließend in die Vernichtungslager zu schicken.
 
Wir alle wussten, dass der Tag kommen wird, an dem die Nazis uns mit Gewalt aus dem Getto vertreiben werden. Aber Lulik hatte sich auf diesen Tag hervorragend vorbereitet und hat den Nazis eine Lektion erteilt. Als die Nazis nämlich sehr viele Juden bereits im Zentrum des Gettos versammelt hatten, standen auch alle SS-Schergen dicht beisammen. Aus einem der Dächer eröffneten dann Lulik und seine Freunde schweres Feuer auf die SS-Bestien. Die Nazis rechneten mit allem, nur nicht mit einem Angriff auf sie. Die Waffen für diesen Angriff schmuggelte mein 10-jähriger Held Lulik aus dem Waffenlager der Nazis.
 
Sehr viele Nazisoldaten starben und wurden schwer verletzt. Die großmäuligen SS-Bestien ergriffen chancenlos die Flucht. 
 
Die Moral unter den Juden im Getto stieg aufgrund dieses Angriffes auf die Nazis stark an. Lulik war der Held des Gettos, nicht nur weil er ihnen immer Essen beschaffte, nun war er es auch, der die Nazis aus dem Getto vertrieb.
 
Die Nazis hatten nun Angst, erneut auf unerwartete Überraschungen im Juden-Getto zu treffen, so überlegten sie sich, das Getto aus der Luft völlig zu zerstören. Da dies aber nicht wirklich die optimale Lösung darstellte, suchten sie nach einem Kompromiss und verhandelten diesbezüglich mit dem Judenrat. Bomba Glickmann, der Kopf des Judenrates handelte bei dieser Verhandlung einen für die Juden nicht akzeptablen Pakt aus, der aber leider sehr schnell in die Tat umgesetzt wurde. Die Nazis sahen von der Zerstörung des Gettos ab, aber dafür hatte uns der Judenrat an die Nazis ausgeliefert. Lulik, ich und der Rest unserer Familie wurden ins KZ Buchenwald transportiert. Das KZ Buchenwald war kein Vernichtungslager mit industrieller Vernichtung und Verwertung wie die großen Lager im besetzten Polen. Dennoch wurden sehr viele Gefangene von der SS ermordet oder starben an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Viele Häftlingsgruppen wurden gar zur sofortigen Ermordung in der Genickschussanlage ausselektiert, vor dieser Ausselektierung hatten auch wir große Angst.
 
Im KZ Buchenwald angekommen wurden wir einer Baracke zugeteilt. Gott sei Dank, hatte man Lulik nicht von mir getrennt. Ich habe Lulik natürlich gebeten hier Zurückhaltung zu üben, weil wir ja jetzt nicht mehr im Getto waren sondern im einem KZ.
 
Ein paar Tage darauf kam ein Zug aus Warschau ins KZ Buchenwald. Lulik hatte davon erfahren und so haben wir natürlich gleich versucht den Kontakt zu unseren Freunden von dort herzustellen.
 
Ich habe sofort einen meiner Freunde gefunden und ihn natürlich gefragt was geschah, nachdem wir aus dem Getto verwiesen wurden. Ich war entsetzt von dem was er mir erzählte: „Nur einen Tag nachdem Lulik und du wegen Bomba Glickmann aus dem Getto an die Nazis ausgeliefert wurdet, rückten die Nazis erbarmungslos ins Getto ein und zerstörten es bis auf den letzten Stein. Fast alle Gettobewohner starben bei diesem vernichtenden Todeseinmarsch der Nazis. Nur wenige haben es geschafft ihre Haut zu retten. Wie du siehst, bin ich einer unter ihnen und jetzt landete ich hier … Aber weist du wer auch mit ihm im Waggon war? Bomba Glickmann!“
 
Ich war schockiert, das größte Verräter aus Polen, Bomba Glickmann nun auch im KZ Buchenwald, das konnte nichts Gutes bedeuten, denn wo Bomba war, dort waren auch viele Tragödien. Bomba hat sich schnell eingelebt in Buchenwald, nicht einmal eine Woche verstrich und schon wurde er von den Nazis zum Oberkapo rekrutiert. Die SS wählte ihn dazu aus, weil er sich die damit für ihn persönlich verbundenen Privilegien durch seine besondere Brutalität bereit war zu verdienen.
 
Wir kämpften uns tagein und tagaus durch unmenschliche Arbeits- und Lebensbedingungen und dieser „Bomba“, der Oberkapo Bomba, der ja selbst nicht arbeiten musste, sondern sich als die Aufsichtsperson überhaupt aufspielte, scherzte immer herzlich mit den Nazis, obwohl er sah wie wir leiden mussten. Ohne Zweifel, Bomba Glickmann hatte die Seele eines Nazis.
 
Und dann eines Tages, während wir im Schnee und bei Minusgraden im Freien schufteten, hörten wir, wie die Nazis alle Kinder aus dem KZ nach Auschwitz transportieren. Trotz Lebensgefahr verließ ich meine Arbeit und rannte sofort in die Baracke, in der Hoffnung, dass Lulik es schaffte sich zu verstecken und ich ihn dann am Leben finden werde. Die Baracke war leer.Ich habe ihn überall gesucht, aber es waren im gesamten KZ keine Kinder mehr, nicht einmal ein einziges Kind war mehr da, die SS-Bestien haben alle nach Auschwitz verschleppt und wohl auch meinen über alles geliebten Lulik.
 
Ich wollte sterben! Ich setzte mich auf die Bretter meiner Schlafstelle und konnte nicht aufhören zu weinen … doch dann hörte ich auf einmal eine Kinderstimme zu mir flüstern: „Papa … pssst, ich bin hier oben…!“
 
Mein Lulik hat es geschafft die SS auszutricksen. Er versteckte sich unter den Dachlatten über der Holzdecke. Ich rannte natürlich sofort zur Arbeit zurück, denn wenn mich die Nazis in der Baracke erwischt hätten, hätten sie mich sofort erschossen.
 
Am Abend bei Beendigung der Arbeit eilte ich sehr schnell zurück in die Baracke um Lulik zu sehen und ihm zu sagen, dass er ab sofort nicht mehr dieses Versteck verlassen darf. Aber Lulik hatte einfach keine Angst, sein Gottvertrauen war unbeschreiblich groß, so groß, dass er dachte unbesiegbar zu sein. Lulik machte den Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag. Am Tag schlief er und bei Nacht kletterte er auf das Dach der Baracke und so sprang er von Dach zu Dach und besorgte für uns alle nur möglichen Dinge wie Lebensmittel, Medikamente und noch vieles mehr.
 
Eines Tages beim Morgengrauen gab es im KZ eine unbeschreiblich große Explosion. Ich wusste sofort, dass Lulik hier wieder einmal seine Finger im Spiel hatte. Lulik hatte das größte Waffenlager im KZ Buchenwald in die Luft gesprengt. SS-Schergen im Wachdienst wurden schwer verletzt und einige starben auch wegen der heftigen Explosion. Die Nazis wussten, dass es ein jüdischer Saboteur gewesen sein muss.
 
Die SS holte sich deshalb den Oberkapo „Bomba Glickmann“ zu Rat. Bomba erkannte sofort die Handschrift von Lulik!! Bomba kam mit zwei SS-Leuten zu mir in die Baracke und drohte mir: „Moses, bis heute dachte ich, dass Lulik schon längst in Auschwitz vergast wurde, aber all die mysteriösen Ereignisse in letzter Zeit deuten eindeutig auf Lulik hin. Ich kenne seine Handschrift. Bereits in Warschau war er für seine berüchtigten, weil immer unentdeckt gebliebenen Märsche auf den Häuserdächern berüchtigt. Lulik lebt! Und du wirst uns jetzt sagen wo er sich versteckt hält …!“
 
Ich ließ mir natürlich nichts ansehen, schuppste ihn zu Boden und schrie ihn an: „Du und deine Nazis, ihr habt mir meinen Sohn genommen! Und jetzt bist du auch noch so dreist und wagst es, mich so bloßzustellen, mir so Salz in die Wunden zu reiben. Nicht genug, dass du mir meinen Sohn genommen hast, jetzt spielst du dich hier auch noch auf und stichst mir mitten ins Herz. Du weißt haargenau, was Lulik für mich bedeutet hat!“
 
Die SS-Mörder wollten mich erschießen, aber Bomba sagte herzlos: „Lasst dieses verlogene Schwein am Leben! Ich weiß, dass sein Lulik noch lebt! Dafür dass du mich geschuppst hast, wirst du mit deinen Augen noch erleben, wie wir deinen Lulik eine Kugel in seinen Schädel jagen … Rache ist süß, Moses! Nimm dich in Acht!“
 
Die SS-Sadisten verpassten mir dann einen Tiefschlag und zusammen mit Bomba verließen sie die Baracke.
 
Bomba ließ nicht lange auf seine Rache warten. Zu ganz früher Stunde stürmte Bomba mit zwei SS-Schergen meine Baracke. Die zwei Nazischweine hielten mir ihre geladenen Maschinengewehre an den Kopf und meinten, dass wenn ich mich nur einen Millimeter bewegen würde, hätte es mein Ende zur Folge. Bomba Glickmann stieg auf eine Leiter und begann die Holzdecke über mein Bett zu zerschlagen. Leider schaffte Lulik es diesmal nicht zu flüchten, weil dieses binnen weniger Sekunden geschah. Mein Lulik fiel von der Decke auf den Boden der Baracke! Die SS-Bestien gaben einen Warnschuss ab und verschlossen die Türe von innen. Lulik rannte inzwischen zu mir, drückte mir eine stromisolierte Scherenzange in die Jacke und sagte: „Vater, du musst heute Nacht noch aus Buchenwald verschwinden! Ich habe deine Flucht perfekt vorbereitet!“ Tatsächlich hatte mich Lulik schon eine Woche darauf gedrillt, wie man aus dem KZ am sichersten flüchten kann. Er ich kannte den Weg, wusste die beste Zeit ,und nun hatte er mir auch die geeignete Zange gegeben, mit der ich den Stromzaun sicher durchschneiden konnte. 
 
Bomba entriss mir meinen Jungen aus den Händen und sagte zynisch: „Sag zum Abschied, leise good bye …!“ 

Weitere zwei SS-Henker hielten mich fest, und Bomba verließ mit zwei anderen Nazis die Baracke. Kurz darauf hörten wir, wie fünf Schüsse neben unsere Baracke abgegeben wurden … Bomba Glickmann der Oberkapo aus Buchenwald erschoss mit zwei Nazikillern meinen Lulik!
 
Ich muss euch nicht erklären wie ich gefühlt habe! Aber ich nahm die letzten Worte Luliks sehr ernst, so dass ich mit meinen fünf besten Freunden die Flucht aus dem KZ noch in dieser Nacht durchführte. Ich hielt mich genau an den Plan, den mir Lulik aufgezeichnet hatte. Kurz nachdem es mir gelang den Stromzaun zu durchschneiden und wir gerade dabei waren, aus dem KZ in Richtung Wald zu flüchten, haben die Nazis uns entdeckt und sofort das Feuer auf uns eröffnet. Wie ein Wunder verfehlte der Scharfschütze der entmenschten Nazibanditen sein Ziel und schoss versehentlich auf die eigenen SS-Schergen, die auf uns schossen, und so gelang es uns die Flucht!
 
Tief im Wald stießen wir auf eine kleine Partisanengruppe und schlossen uns ihnen an. So überlebten wir bis zum Kriegsende.
 
Am Ende meiner Kräfte – aber am Leben – machte ich mich auf meinen Heimweg zurück nach Warschau, um nach meiner Familie und meinem zu Hause zu suchen … Aber davon ist nichts übrig geblieben. Warschau war Schutt und Asche. Mir blieb keine andere Wahl und so entschloss ich mich, mit dem nächsten Schiff nach Eretz Israel zu reisen, um mir dort ein neues Leben aufzubauen. 
 
Das Schiff holte den Anker ein und wir fuhren in Richtung Eretz Israel. Ich blickte noch einmal auf Polen und sagte „auf Wiedersehen“, … und dann konnte ich nicht fassen, wer mit mir auf demselben Schiff in Richtung Israel war: „Bomba Glickmann“, der Oberkapo und größte Verräter der Juden in Polen. Ohne lange nachzudenken sprang ich sofort ins Wasser und schwamm lieber zurück nach Polen als nach Eretz Israel zu reisen, wo Bomba Glickmann leben wird. Das einzige worüber ich mich etwas freute war, dass er nur noch einen Arm hatte, vielleicht das war das die Strafe für ihn.
 
Wegen der großen Arbeitslosigkeit in Polen machte ich mich selbstständig und eröffnete eine Firma, die Bauutensilien verkauft, schließlich war das ja besonders notwendig im zerstörten Polen. Ich war sehr erfolgreich im Geschäft und habe mir ein beachtliches Vermögen erworben. Ich war der Baustoffverkäufer Nummer 1.
 
Ich habe natürlich immer nach meiner Frau gesucht und – Gott sei Dank – habe ich sie auch gefunden. Sie überlebte den Holocaust und lebte nun in Haifa. Ich bat sie zurück nach Warschau zu kommen, und sie tat es, trotz der Angst, dass erneut etwas Schreckliches passieren könnte. Meine Frau war am Boden zerstört, als ich ihr über das Schicksal von Lulik erzählte.
 
Nach etwa drei Jahren machte ich mich nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause. Und erneut musste ich fassungslos erleben, wie „Bomba Glickmann“ vor meiner Nase steht!!! Ich war schockiert, Bomba Glickmann in Polen: ich musste sehen was er macht und wohin er geht. Ich verfolgte ihn auf Schritt und Tritt und sah, wie er in die Hauptzentrale von Joint hinein marschiert! Ich konnte nicht verstehen was er im Joint zu suchen hatte (JDC – volle Bezeichnung: American Jewish Joint Distribution Committee – Kurzform Joint, ist eine seit 1914 vor allem in Europa tätige Hilfsorganisation US-amerikanischer Juden für jüdische Glaubensgenossen).
 
Nachdem er das Joint verließ, fragte ich den Sekretär, was dieser Mann hier gerade wollte. Der Sekretär wollte mir keine Auskunft erteilen, aber dann sagte ich ihm: „Der einarmige Mann, der hier eben hinein und wieder hinaus marschiert ist, ist: Bomba Glickmann! Ein Kapo, der viele jüdische Leben auf dem Gewissen hat!“
 
Der Sekretär zeigte sich empört und meinte: „Sie müssen sich täuschen, sie verwechseln ihn sicher, denn dieser Mann ist einer der führenden Männer des Mossads, der gerade aus Israel eingetroffen, ist um polnische Kollaborateure der Nazis ausfindig zu machen. Aber dennoch werden wir ihre Worte auf ihre Richtigkeit überprüfen.“
 
In derselben Nacht bekam ich Besuch von zwei bewaffneten Männern … sie brachen in mein Haus ein, drückten mich zu Boden und drohten mir für den Fall, dass ich auch nur ein einziges Wort über den einarmigen Mann verlieren sollte, ich und meine Familie einen sehr hohen Preis dafür bezahlen müsste. Diese zwei Männer hatten mich „überzeugt“. Innerhalb 24 Stunden verließ ich mit meiner Frau Polen in Richtung Israel. Ich veränderte auch meinen Namen. Anstatt Moses Freund änderte ich meinen Namen in Moses Brand, so dass man mich nicht mehr ausfindig machen konnte.
 
In Israel angekommen entschloss ich mich einen Beruf auszuüben, der mir helfen würde zu schweigen und zu vergessen, ich wurde Leichengräber. In Israel wurde ich dann auch erneut Vater und meine Frau und ich nannten unseren Jungen voller Liebe: Chaim, was Leben bedeutet! Wir wollten einfach nur ein neues Leben dank seinem neuem Leben beginnen.
 
Ich habe mich nicht mehr für die Person „Bomba Glickmann“ interessiert, aber dennoch hat mich sein schwarzer Schatten immer verfolgt, weil er ja das Leben meines Luliks auf seinem Gewissen hatte.
 
Und vor fünf Jahren brachte eine israelische Tageszeitung einen brisanten Artikel über den „einarmigen Mann“, dessen Name Bomba Glickmann war, der als Widerstandskämpfer aus dem Warschauer Getto und erfolgreicher Mossad Agent viele jüdische Leben rettete und der Nazi-Verbrecher vor Gericht brachte. Ich konnte es nicht fassen wie dreist dieser Bomba noch immer ist. Ich wollte der Öffentlichkeit davon erzählen, wer dieser „Held“ wirklich ist, aber meine Frau sagte, dass wir dieses Thema begraben haben und wir es auch dort lassen sollten.
 
Und nun kam mein Sohn vor ein paar Tagen zu mir und meinte, er sei der geeignete Spender für einen gewissen Israel Bar-Tov. Ich musste mich fasst übergeben, als ich diesen Name hörte, schließlich hatte ich Nachforschungen angestellt und meine Befürchtung bestätigten sich. Israel Bar-Tov, sein Vater, ist „Bomba Glickmann“!!

Versteht ihr nun, weshalb ich meinem Sohn Chaim nicht erlauben kann, dieser Familie zu helfen …

Nach dieser Geschichte waren Zuhörer – ja und insbesondere Chaim – bestürzt und erschüttert. Nach kurzem hin und her war sich Moses Brand nun aber doch darüber im Klaren, dass es nicht die Schuld von Israel Bar-Tov ist, wie sich sein Vater im Krieg verhalten hatte. Deswegen erlaubte er seinem Sohn Chaim sein Rückenmark zu spenden, allerdings nur unter der Bedingung, selbst bei der Herausnahme des Rückenmarks und überhaupt bei der gesamten Abwicklung dieser Sache mit anwesend zu sein.
 
Erneut im Krankenhaus Hadassah
 
Nachdem alle Vorbereitungen für eine Spende vollzogen wurden, begaben sich Chaim Brand und sein Vater Moses ins Krankenhaus um dort die Spende zu vollziehen.
 
Die Spende wurde erfolgreich vollzogen und in den Körper von Israel Bar-Tov transplantiert. Der Vater des kranken Israel Bar-Tov wollte sich nun natürlich bei der Familie Brand für Hilfe bedanken, weil sie durch ihre Spende das Leben ihres Sohnes gerettet haben. Der Freund der Familie Bar-Tov, der auch als Vermittlungsmann agierte und die ganze Geschichte kennt, versuchte zu verhindern, dass sich der Vater von Israel Bar-Tov bei der Familie Brand, die ja auch noch im Krankenhaus waren, bedankt.
 
Aber es war vergeblich! Der Vater von Israel Bar-Tov wollte sich um jeden Preis bei dem Spender bedanken und öffnete die Tür des Krankenzimmers der Familie Brand, wo sich ja der gesunde Chaim Brand nun von seiner Spende erholte.
 
Als der Vater Israels die Türe öffnete stand er vor Moses Brand! Moses Brand schaute ihn schockiert an und schrie: „Bomba! Verschwinde du verdammtes Kaposchwein! Verschwinde sofort aus unserem Zimmer und wage es nie wieder mir vor die Augen zu treten, du Mörder!“
 
Die anwesenden Menschen und auch das Krankenpersonal waren sehr überrascht über den scharfen Ton und die harten Vorwürfe, die gegen Bar-Tov ausgesprochen wurden. Einer der Anwesenden sagte sogar zu Moses Brand: „Herr Brand, ich bitte sie, sich sofort bei Herrn Bar-Tov zu entschuldigen! Sie sprechen gerade zu einem sehr angesehenen Mossad Agenten, dem das jüdische Volk sehr viel Gutes verdankt.“
 
„Was!“ schrie Moses Brand entsetzt und fuhr fort: „Dieser Mann ist ein Mörder ohne Herz! Ein Verräter! Er hat die Seele eines Nazis! Er hat jüdisches Blut an seinen Händen, vor allem das Blut eines unschuldigen kleinen Jungen!“ Moses Brand starrte hasserfüllt auf Bar-Tov und führte weiter aus: „Na sag doch jetzt auch einmal etwas zur Abwechslung, du Großmaul! Bis heute habe ich nicht vergessen, wie du mir kaltherzig in Buchenwald sagtest: Rache ist süß!! Und danach hast du mir meinen Lulik getötet. Spiel hier nicht das unschuldige Lämmchen! Lulik, sagt dir Name was … du widerst mich an!“
 
Bar-Tov begann tatsächlich zu stottern, als er den Namen „Lulik“ hörte, und jedem wurde klar, dass hier doch etwas an den Vorwürfen dran sein könnte!
 
Bomba Bar-Tov (Glickmann) bat alle beteiligten Platz zu nehmen und versuchte die Situation zu retten: „Wie nanntest du mich eben? Einen Mörder ohne Herz! Einen Verräter! Ich soll eine Seele eines Nazis haben! Jüdisches Blut an meinen Händen, vor allem das Blut eines unschuldigen kleinen Jungen!
 
Ich möchte dir jetzt mal etwas erzählen! „Lulik“, ich habe deinen Jungen geliebt wie meinen eigenen! Denn alles womit ich ihn beauftragte, tat er ohne Furcht! Wir waren wie ein Herz und eine Seele, ein unschlagbares Team. Was denkst du wer ihm geholfen, all die Sabotageaktionen so erfolgreich durch zuführen? Er war zwar richtig clever, aber er war dennoch nur ein 10 Jahre alter Junge! Hast du dir niemals überlegt, wer ihm geholfen hatte. Wer ihm immer die Lebensmittel überreichte, wer ihm Waffen besorgte, Zugänge beschaffte zu den verschiedenen Lagern der Nazis, wer ihm half, ihre Fahrzeuge zu zerstören? Wer hat ihm denn geholfen, die Nazis im Warschauer Getto anzugreifen. Wer hat ihm geholfen alle Scharfschützen professionell zu positionieren? Was meinst du, woher er wohl all diese Sachen hatte und sein Können so gut ausleben konnte? All das hatte er von mir! Ich habe ihm in allem unterstützt, habe ihm alles besorgt. Alles bereit gelegt, er musste einfach nur da und dort hin, und alles lag schon für hin abholbereit!
 
Deswegen liebte ich auch Lulik, weil er sich über diese Gefahr im Klaren war und dennoch helfen wollte. Er konnte nicht mit ansehen, wie die Juden leiden.
 
Und was denkst du, weshalb ich mit den Nazis ausgehandelt hatte, dich und Lulik ins KZ Buchenwald zu schicken? Ich wusste, dass die Nazis das Getto auflösen werden. Ich wollte, dass ihr lebt und habe den Nazis gesagt, niemand wäre bereit, Lulik auszuhändigen, er war ja der Held des Gettos. Deswegen habe ich den Nazis gesagt, sie sollen dich und Lulik nach Buchenwald schicken. Ich habe den Nazis versichert, dass sobald auch ich in Buchenwald als Oberkapo eingesetzt werde, ich die Moral und die Legende die die Juden um diesen Lulik aufgebaut haben, nichts weiter ist als eine Seifenblase … so seid ihr dann nach Buchenwald gekommen und habt das Massaker des Warschauer Gettos überlebt! Dank mir!

Und erst nachdem ich in Buchenwald eintraf, hat auch Lulik wieder seine Sabotageaktionen gegen die Nazis begonnen. Wieso erst, nachdem ich ankam? Weil er ohne mich nichts ausrichten konnte, er brauchte meine Hilfe! Ich habe ihm also wieder alles bereit gelegt, und er kam und hat alles genau wie in Polen so vorzüglich zu Ende gebracht. Überleg doch mal, wie kann ein kleiner Junge ein Waffenlager in Luft jagen? War er etwa ein Sprengstoffexperte? Nein, das war ich – und er hat mir immer geholfen! Er war mein Alibi.
 
Die Nazis waren natürlich nicht blöd und haben an diesen „Zufall“, dass genau mit meiner Ankunft und Ernennung zum Oberkapo auch die Probleme und Sabotageaktionen im KZ begonnen hatten nicht geglaubt. Ich musste also meine eigene Haut retten, indem ich ihnen bewies, dass ich gegen diesen Lulik bin.
 
Ich hatte keine andere Wahl als Lulik aus seinem Versteck zu holen und ihn vor deinen und den Augen der Nazis zu schlagen, und ja danach haben ich ihn mit zwei Nazis nach draußen gezerrt, aber ich habe Lulik nicht erschossen! Wie viele Schüsse hast du damals gehört? Fünf Schüsse! Ich habe meine Pistole gezogen habe jedem Nazi zwei Schüsse verpasst und dann habe ich mir selbst in den Arm geschossen! Das ist auch der Grund, weshalb ich heute leider nur noch einen Arm habe. Lulik habe ich laufen lassen! Ich habe Lulik erklärt, wohin er fliehen muss und habe alles vorbereitet. Im Wald wartete auf Lulik eine polnische Familie, die ich über Monate bestochen hatte, Lulik in ihrem Keller bis zum Kriegsende zu verstecken. Ich habe Lulik sein Leben gerettet und dafür einen Arm verloren.
 
Und nicht nur das! Deine Flucht? Wo waren all die Wachposten, als du unbeobachtet den Stromzaun durchschnitten hast? Ich habe sie in der Kaserne zum Totlachen gebracht, damit ihr flüchten könnt. Als ihr das KZ verlassen wolltet, haben euch aber einige SS-Schergen doch noch erwischt und eröffneten das Feuer auf euch! Und dann habt ihr sicher gesehen, dass der deutsche Scharfschütze anstatt auf euch zu schießen auf die SS-Banditen geschossen hatte, die ja auf euch geschossen haben. Der deutsche Scharfschütze hat sein Ziel sicher nicht verfehlt! Ich bin mit einarmig und schwer verletzt und mit unbeschreiblichen Schmerzen nach oben gestiegen, habe das Nazischwein hinuntergeworfen und begann das Feuer auf die Wachen, damit ihr in den Wald flüchten könnt!
 
Keiner unserer jüdischen Brüder, die unter meiner Aufsicht gearbeitet haben, kam ums Leben! Nach dem Krieg bin ich nach Eretz Israel gefahren, und dort habe ich auch meine Frau wiedergefunden. Leider erfuhr sie durch die Nazis schwere Misshandlungen, so dass es ihr nicht mehr möglich war Kinder zu gebären, deswegen sind wir leider kinderlos geblieben …
 
Moses Brand schrie entsetzt auf: „Eine nette Geschichte hast du Stinker dir hier zusammengebastelt, aber jetzt hast du dich selbst entlarvt! Denn wenn ihr zwei kinderlos geblieben seid, wem hat dann bitte schön mein Sohn eben sein Rückenmark gespendet!? Israel Bar-Tov ist dein Sohn, du verdammter Lügner! Mich kannst du nicht austricksen, ich weiß wer du bist, Bomba!“
 
Bomba erwiderte: „Ich habe absichtlich ein kleines Detail nicht erwähnt, weil ja meine Enkelkinder uns gerade zuhören, aber du lässt mir keinen andere Wahl. Als der Krieg zu Ende war, bin ich natürlich sofort zur polnischen Familie gefahren, um Lulik abzuholen. Lulik war mittlerweile kein kleines Kind mehr, sondern ein Teenager. Gemeinsam mit ihm bin ich nach Israel gereist. Hier haben wir verzweifelt nach einem „Moses Freund“ gesucht, aber in keiner Liste war dein Name zu finden! Lulik war sehr traurig und bestürzt, und wir beide haben uns mit dem Schicksal abgefunden, dass du tot bist. Deswegen meine Frau und ich, die wir ja keine eigenen Kinder haben können, Lulik adoptiert und ihn in Israel Bar-Tov unbenannt.
 
Der Israel Bar-Tov, dem dein Sohn Chaim gerade das Leben rettete ist: „LULIK!“
 
Moses Brand rannte in das Krankenzimmer von Israel Bar-Tov und konnte es nicht fassen! Er sah ihn an und sagte: Lulik! Lulik öffnete seine Augen und war unbeschreiblich berührt, wie in einem Traum stand nun doch sein totgeglaubter Vater vor ihm …
 
Die Moral der Geschichte:
 
Das Leben ist wie ein Labyrinth, das heißt wir wissen nichts! Nicht alles was unsere Augen uns aufzeichnen ist so wie wir es wahrnehmen!
 
Hier das Video zum Artikel.
 

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