Die Würde der Familie

Manchmal machen wir genau da, wo es am Wichtigsten ist, den schlimmsten Fehler: Wir achten die Würde unserer Kinder und Partner nicht.

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 03.12.19

Der Kossover Rebbe hat es auf den Punkt gebracht: Es gibt Menschen, die unglaubliche Angst haben, das kleinste Ei eines Wurmes zu essen, aber sie haben kein Problem damit, andere Menschen bei lebendigem Leib zu verschlingen…

 

Die Würde unserer Mitmenschen muss uns immer vor Augen stehen. Der Chazon Ish antwotete auf die Frage: "Was ist die höchste spirituelle Stufe, die ein Mensch in dieser Welt erreichen kann?" folgendermaßen: "Die siebzig Jahre auf dieser Welt hinter sich zu bringen, ohne einen anderen Menschen zu verletzen."

 

Diese Aufgabe fängt bei den Menschen an, mit denen wir am Meisten zusammen sind: Kinder und Partner. Sie sind Geschöpfe HaShems und niemand hat das Recht, sie zu verletzen.

 

 

Das Judentum legt großen Wert auf das Verhalten von Menschen untereinander. Die Torah ruft uns zu Frieden und Freundlichkeit auf. Ein Mann muss seine Frau ehren und respektieren, und es ist seine Aufgabe, sie glücklich zu machen. Auch eine Frau muss ihren Mann ehren. Beide müsssen Zeit investieren und lernen, wie sie den anderen ehren und erfreuen. Männer zum Beispiel mit meinem Buch "Im Garten des Friedens", Frauen mit dem Buch "Die Weisheit der Frauen".

 

 

Auch Kindern gegenüber müssen beide Eltern sehr vorsichtig sein, und niemals dem Kind Leid zufügen, um es zu erziehen. Dazu gibt es mein Buch "The Garden of Education" auf Englisch. Niemals darf man ein Kind quälen oder schlagen. Manchmal sind Kinder ungehorsam, aber hab Geduld und bete für sie! Erniedrige sie niemals, setze sie nicht herab. So schwächt man den Geist eines Kindes, den es doch braucht, um im Leben zu bestehen. Eltern müssen aus positive Weise erziehen. Der Höhepunkt eines Tages ist, wenn die Eltern am Ende des Tages sagen können: Ich habe heute niemanden verletzt, auch nicht meine eigenen Kinder.

 

 

Wir müssen in der Familie ein Herz und eine Seele sein – verbunden durch Emuna. Dann sind alle bereit, einander zu helfen, mitfühlend zu sein, nachzugeben.

 

Der Midrash sagt, dass die Priester sehr vorsichtig sein müssen, die Steine des Altars nicht zu verachten. – Wie viel vorsichtiger müssen wir gegenüber Menschen sein, die fühlen und denken!

 

 

Was sind also die ersten Schritte auf dem Weg zu Respekt und Ehre? Höre auf, zu tratschen. Lashon haRa, böse Zunge, ist streng verboten. Sieh dich nicht als Individuum, sondern als Teil der Familie als Ganzes. Als Teil der Gemeinde, als Teil der Gesellschaft. So kannst du dich mit anderen verbinden, Mitgefühl haben. Nur so kannst du dich mit der Torah verbinden Die Torah wurde dem jüdischen Volk als Ganzes gegeben, ein Individuum kann sie nicht verstehen. Diese Einheit mit der Familie und mit dem Volk Israel ist auch eine Vorraussetzung für Emuna. Wie kannst du HaShem völlig vertrauen, bevor du verinnerlichst, dass HaShem die ganze Welt beherrscht, und du Teil dieses allumfassenden Plans bist.

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