Gladiator
Kein Mensch auf dieser Welt kann einen Finger krümmen, ohne dass Gott möchte, dass dieser seinen Finger krümmt.
Allwissenheit Gottes versus freier Wille
Einige stellen sich nun bestimmt die Frage, wie es sein kann, dass man durch den freien Willen ein sogenanntes Wahlrecht besitzt, obwohl Gott schon im vornherein weiß, was geschehen wird!?
Die allwissende Kenntnis Gottes über einen Verlauf, als auch über einen Ausgang eines Ereignisses, bedeutet, dass alles unter Seiner totalen Kontrolle liegt. Alle Weltgeschehnisse sowie Weltereignisse auf dieser Welt wurden und werden ausschließlich von Gott vollbracht! Kein Mensch auf dieser Welt kann einen Finger krümmen, ohne dass Gott möchte, dass dieser seinen Finger krümmt. Demnach bedeutet der freie Wille eines Menschen in diesem Zusammenhang, dass man die Wahl hat, sich zu entscheiden, etwas zu tun oder zu lassen. Mit anderen Worten, es liegt in unseren Händen, Gutes oder Schlechtes zu tun.
Doch wie kann man diese zwei widersprüchlichen Sachen unter einen Hut bringen? Entweder liegt alles in unseren Händen oder es liegt alles in den Händen Gottes.
Die Antwort ist für den menschlichen Verstand nicht nachvollziehbar. Ein Mensch, der trotzdem denkt, superschlau zu sein, indem er herauszufinden versucht, was hinter dem Gegensatz der allwissenden Kenntnis Gottes zur Wahl eines Menschen steckt, wird über kurz oder lang Gottesableugnungen als Antwort erhalten, die ihn in den Wahnsinn treiben werden.
Uns bleibt lediglich die Wahrnehmung, dass es sich bei der allwissenden Kenntnis Gottes und unserem freien Willen um zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe handelt. In der Chemie gibt es etliche Wirkstoffe, deren Verarbeitung positive Aspekte in unsere Umwelt leiten. Allerdings bedarf es für eine effektive Nutzung dieser chemischen Wirkstoffe äußerste Vorsicht, denn so wie in der Mathematik gibt es auch hier etliche Formeln, die man nur zu bestimmten Zeitpunkten anwenden muss und kann. Wenn man also zwei chemische Wirkstoffe, die alleine, also ohne Wechselwirkungen positive Ergebnisse verzeichnen, vermischt, ohne dabei die Formelregelungen zu beachten, kann es durchaus zu einer sehr unangenehmen Explosion führen! Das gleiche Prinzip gilt auch hier:
Vor einer Aktion, muss man alles aus der Sicht des freien Willens und dem daraus resultierenden Wahlrechts betrachten, da die Entscheidungsgewalt im Vornherein bei uns liegt. Allerdings muss man nach einer ausgeführten Aktion alles aus der Sicht der allwissenden Kenntnis Gottes betrachten und somit anerkennen, dass ein Ereignis nur geschieht, wenn Gott das will.
Engel auf Erden
Wir besitzen also vor jeder Aktion die Wahl, sich zu entscheiden, etwas zu denken, zu sagen oder zu tun. Aufgrund dessen dürfen wir auf keinen Fall denken: a) Dass es keine Rolle spielt, was man macht oder wie man etwas macht. b) Dass es keinen Sinn ergibt, weshalb man sich sonderlich anstrengen muss, seine ihm auferlegten Glaubensprüfungen zu überstehen. c) Dass es völlig egal ist, ob man sich moralisch oder unmoralisch verhält. d) Dass man alles tun und lassen kann, was man möchte, da sowieso alles von Gott bestimmt wird.
Bei all diesen Gedanken handelt es sich um völligen Schrott, da ein Mensch vor all seinem Tun eine Wahl besitzt! Der Beweis dafür steht ausdrücklich im 5. Buch Moses (Kapitel 30, Vers 15-19): „Siehe, Ich lege dir heute vor das Leben und das Gute, auch den Tod und das Böse … du sollst das Leben erwählen …“ Hieraus kann man unmissverständlich erkennen, dass ein Mensch alles in seiner Macht Stehende tun muss, um sich für das Gute zu entscheiden, in dem er anständig, ehrlich und gradlinig durch sein Leben marschiert, ohne die kleinste Sünde zu begehen oder jemanden zu kränken … Jene, die sich einbilden, dass sie sich trotz einer schlechten Wahl ihrerseits durchmogeln können, täuschen sich aber gewaltig! Da im 5. Buch Moses ja ausdrücklich steht, dass man sich für das Gute entscheiden muss und soll.
Folglich muss ein Mensch nach allem, was er tat – und sei es dabei noch so schlimm -, wissen, dass es dem Willen Gottes entsprach und dass alles aufgrund dessen zu seinem Guten ist!
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