Hör auf zu jammern! (1)

Mit Gottes Hilfe werden wir heute gemeinsam eine Zusammenfassung erstellen, anhand der jeder für sich den Weg zum Glück und zur Freude finden kann!

5 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Dieser Artikel basiert auf den CD-Vortrag "Hör auf zu jammern!"

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Mit Gottes Hilfe werden wir heute gemeinsam eine Zusammenfassung erstellen, anhand der jeder für sich den Weg zum Glück und zur Freude finden kann!

 

Dabei ist es für einen Menschen, der die Thora studiert, sehr wichtig, nicht unter dem Gesichtspunkt „Was war früher einmal“ zu lernen.
 
Wenn man also die Thora aus dem Blickwinkel der Historie betrachtet, um zu erfahren, was einmal war, oder sie als Erzählungsbuch wertet, dann handelt es sich hierbei nicht um ein Thora-Studium!
 
Denn dann lernt man im Grunde genommen alles andere – nur eben nicht die Thora!
 
Denn die Thora sind die Fünf Bücher Moses! Und nicht etwa die Fünf Historischen Bücher! Oder das Sammelwerk der Fünf Erzählungsbücher! Die Thora wird von den Fünf Büchern Moses verkörpert! Daher muss sie jeder beim Lernen auch als solche beachten!
 
Rabbi Schimon bar Jochai sagte einst, dass ein Mensch, der die Thora lernt, nur um zu wissen was früher einmal geschah, oder der sie als ein Zeit vertreibendes bzw. unterhaltsames Geschichtsbuch liest – Gott behüte -, sich selbst mit einem schweren Fluch belegt!
 
Rabbi Schimon bar Jochai war ein bedeutender Mann, nämlich der Verfasser des Buches Zohar! Das hebräische Wort "Zohar" bedeutet auf Deutsch "Glanz"! Der Inhalt dieses Buches befasst sich mit der jüdischen Mystik! Mit diesem Buch hat Rabbi Schimon bar Jochai eine Wurzel der Kabbala geschaffen! Und eben er war es, der uns deutlich mit auf den Weg gab, dass man sich selbst mit einem Fluch belegt, sobald man die Thora nicht als das wertet, was sie in Wirklichkeit ist!
 
Der Grund dafür liegt auf der Hand! Jeder Buchstabe – ausnahmslos jeder – der in der Thora steht, ist für jeden von uns geschrieben! Jeder muss daher die persönliche Botschaft Gottes, die sich für ihn in der Thora verbirgt, entdecken bzw. entschlüsseln.
 
Gott gab uns also die Thora, damit sie uns den rechten Weg aufzeigt, auf dem wir uns halten müssen. Daher muss sie jeder auch als das betrachten, was sie ist, denn nur so kann ein Mensch verstehen, dass die Thora den Kurs für das Leben angibt!
 
Der eine oder andere hat nun bestimmt den Einwand, dass ein Teil der Thora aus Erzählungen besteht. Doch diese Geschichten haben nicht den Zweck, dir etwas Unterhaltsames zu erzählen! Im Gegenteil, sie sollen uns allen etwas mit auf den Weg geben – nämlich das Wissen, das Gott von jedem einzelnen Menschen erwartet.
 
Deshalb werden wir nun gemeinsam erarbeiten, welche Botschaften Gott für uns alle ins 2. Buch Moses packte. Das 2. Buch Moses – Sefer Schmot – beschreibt hauptsächlich den Auszug aus Ägypten – also die erste Erlösung aus der Verbannung (die erste Geula). Dieses Thema umfasst natürlich sehr viel Lernstoff. Doch wie dem auch sei, wir werden jetzt versuchen, uns ausschließlich auf einen besonderen Punkt des Themas zu konzentrieren.
 
Wenn man den Auszug aus Ägypten ab dem Auftauchen von Moses in Ägypten betrachtet und dann weiter über die gesamten Jahre des Wüstenmarsches hindurch, fällt eine Sache direkt ins Auge: Das Volk Israel ist ständig nur am Jammern und am Nörgeln.
 
Bei jeder Kleinigkeit „flippten sie aus“! Aus jeder kleinen Fliege machten sie einen Elefanten. Alles, was ihnen nicht in den Kragen passte, verwandelten sie in ein Drama! Deshalb beschwerten sie sich auch andauernd bei Gott, bei Moses bei allen und jedem! Wütend beschimpften sie Moses:
 
„Weshalb hast du uns aus Ägypten herausgezogen? Dort hatten wir geschmacksvolle Wassermelonen. Weshalb bist du nur dort aufgetaucht? Seitdem du dort auftauchtest, haben wir ein Problem nach dem anderen.“
 
Daraus kann man schließen, dass ein Mensch sich in seinem Leben niemals zum Positiven verändern kann oder wird, bis er nicht beginnt, an sich selbst zu arbeiten! Solange ein Mensch nicht beginnt, sich ernsthaft mit seinem Ego auseinanderzusetzen, tappt er mit seinem gesamten charakterlichen Wesen im Dunkeln.
 
Das gesamte jüdische Volk sowie die geamte Weltbevölkerung sah damals unbeschreibliche Wunder – eines größer als das andere! Ein Ereignis folgte dem anderen: Wunder über Wunder.
 
Im Bezug auf die Thora gab es keine Generation, die mehr oder intensiver die Thora studierte wie die Generation des Auszugs aus Ägypten! Am Berg Sinai wurden sie sogar von Gott höchstpersönlich belehrt! Alle hörten die Stimme Gottes. Und sie hatten als Lehrer den größten Zaddik aller Zeiten – Moische Rabbenu! Moses!
 
Und in der Wüste hatten sie in Wirklichkeit bereits ein himmlisches Leben. Jeder kann sich anschießend gerne das 2. Buch Moses zur Hand nehmen und überprüfen, ob dies der Wahrheit entspricht. Dabei wird dann dem Leser auffallen, dass diese Aussage keineswegs eine Übertreibung ist!
 
Sie hatten nämlich schlicht und ergreifend ein himmlisches Leben: Sie hatten keinerlei Geldsorgen; keine monatlichen Zahlungsverpflichtungen; weder Miete, noch Strom-, Wasser- oder Heizkosten. Auch für das Telefonieren mussten sie damals nichts bezahlen! Des Weiteren bezogen sie alle ihre Lebensmittel – for free – ! Essen und Trinken – alles kostenlos! Das Monatsticket für die Benutzung der örtlichen Nahverkehrsmittel wurde ihnen auch gestellt. Die gesamten 40 Jahre des Wüstenmarsches war keiner jemals krank! Jeder war immer gesund. Ein traumhaftes Leben! Darüber hinaus mussten sie auch nicht um die lästige Wäsche kümmern, da Gott jedem Juden einen Engel zur Seite stellte, der ihm die Wäsche wusch und anschließend auch noch bügelte! Kochen war damals auch nicht notwendig, da Gott ihnen alles wie auf einem Silbertablett servierte. Folglich befasste sich jeder ausschließlich nur mit dem Studium der Thora – sowohl der Mann als auch die Frau. Keiner hatte irgendetwas anderes in seinem Leben zu tun! Doch trotz all dieser Traumbedingungen waren sie andauernd nur am Jammern und am Nörgeln. Es war ihnen nicht genug. Obwohl ihnen Moses das lehrte, was auch in den Büchern von Rabbi Shalom Arush ausführlich und anschaulich beschrieben steht. So lehrte Moses beispielsweise Weisheiten, die man im Buch „Im Garten des Glaubens“ finden kann; dass man sich z. B. jeden Tag für eine Stunde zu einem persönlichen Gespräch mit Gott ins Freie zurückziehen sollte usw. Doch leider waren diese Bücher damals noch nicht im Handel erhältlich und deshalb verhielten sie sich alle mit wackligen Beinen.
 
Nach all diesen Aufführungen ist nun klar, dass ein Mensch sich in seinem Leben niemals zum Positiven verändern wird, bis er nicht beginnt, an sich selbst zu arbeiten! Solange ein Mensch nicht beginnt, sich ernsthaft mit seinem Ego auseinanderzusetzen, hat er kaum eine Chance, einen Schritt in seinem Leben voran zu kommen. Daher Hand aufs Herz! Keiner darf sich selbst etwas vormachen.
 
Der Wilnaer Gaon sagte einst voller Weisheit, dass es zigfach leichter ist, den gesamten Talmud auswendig im Kopf zu haben, als einen einzigen negativen Charakterzug auszumerzen.
 
Jeder, der jemals in seinem Leben versuchte, Herr über eine seiner schlechten Eigenschaften zu werden, der kann nachvollziehen, was ich eben sagte.
 
Daher kann ein Mensch in seinem Leben Traumbedingungen besitzen und sich die ganze Zeit nur mit der Thora beschäftigen, am Ende ist er bei der Korrektur seines Charakters nicht vorangekommen!
 
Zusammengefasst können wir also feststellen: Ohne eine kontinuierliche Arbeit an seinem Ego, wird sich ein Mensch niemals zum Positiven verändern!
 
 
Fortsetzung folgt

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