Interview

Bevor die Journalistin Esther Shimberg Berlin in Richtung Israel verließ, befragte sie einige Berliner ...

4 Min.

Breslev Israel Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Bevor die Journalistin Esther Shimberg Berlin in Richtung Israel verließ, befragte sie einige Berliner Juden, welche folgende Antworten erhielten …

Doch bevor wir uns nun die Fragen und Antworten ansehen, müssen wir hervor stellen, dass Rabbiner Shalom Arush und Rabbiner David Kraus hier nur kurz und auf den Punkt gebracht antworteten. Wer ausführlichere Antworten, eine Frage o. dgl. hat, kann die Rabbiner gern direkt anschreiben. (Klicken Sie dafür bitte hier!)
 
 
Frage:
 
Ariel, 19 Jahre: Nach der Torah wird Meschiach spätestens 6000 nach Erschaffung der Welt kommen. Was passiert jedoch, wenn der Meschiach bis dahin nicht kommen wird? Heißt das, man müsste dann alle entsprechenden Bücher umschreiben?
 
 
Antwort:
 
Schalom lieber Ariel! Wohl wahr, die heutige Welt – so wie wir sie kennen – besteht nach Angaben der Thora maximal 6000 Jahre. Heute schreiben wir das Jahr 5570 nach Erschaffung der Erde. Spätestens ab den 60. Jahrhundert verändert sich unsere heutige Welt völlig zu einem spirituellen Garten Eden.
 
In der Thora heißt es dazu:
 
„In sechs Tagen erschuf Gott den Himmel und die Erde; und am siebten Tag hörte Er auf und ruhte.“ (2. Buch Moses, Kapitel 31, Vers 17) 
 
Unsere Weisen lehrten uns diesbezüglich, dass jeder Tag einem Jahrtausend entspricht, so wie es heißt:
 
„…denn 1000 Jahre sind in Deinen Augen, wie ein gestriger Tag.“ (Psalm 90, Vers 4)
 
Folglich handelt es sich hier um eine unveränderbare Regelung Gottes. So wie Gott in sechs Tagen die Welt erschuf und dabei bestimmte, dass der Himmel blau, die Wiesen grün und die Menschen schwarz oder andersfarbig sind, so legte Er ebenfalls fest, dass die Welt – so wie wir sie kennen – nur höchstens 6000 Jahre Bestand haben wird.
 
Mit anderen Worten, deine Befürchtung wird und kann somit niemals eintreten, da es sich bei der Thora um die Wahrheit handelt. Deine Frage wäre so als wenn, eine Person zu einer anderen sagte, es gäbe in dem Raum in dem sie sich befinden, keine Tische, obwohl dort etliche Tische zu sehen sind. Diese Behauptung, dass dort keine Tische herumstehen, ändert daher auch nichts an der Tatsache, dass sich dort in Wirklichkeit etliche Tische befinden. So auch bei deiner Frage. Ein Was-wäre-wenn… ist aufgrund der obigen Ausführungen irrelevant.
 
 
Frage:
 
Nikolai, 30 Jahre: Sind wir noch immer in Galut oder leben wir schon in der Geulah?
 
 
Antwort:
 
Schalom lieber Nikolai! Wir warten und hoffen täglich auf die Ankunft des Meschiach, so wie es einst Rabbi Moses Maimonides (Rambam) schrieb:
 
„Ich glaube mit voller Überzeugung an das Kommen des Meschiach; und obwohl er säumt, warte ich trotzdem jeden Tag, dass er komme.“ (13 Grundregeln des Glaubens von Maimonides, Regel 12)
 
Nach der unbeschreiblich schrecklichen Tragödie des Holocaust sehen wir heute, dass die Geulah durch die Entstehung eines jüdischen Staates und der somit verbundenen Einwanderung vieler Juden nach Israel sehr nah ist. So wie unsere Weisen der Knesset Hagloda zur Sammlung aller in der Welt und im Glauben zerstreuten Juden sagten und es in das Schmone Essre Gebet einbauten:
 
„Blase in das große Horn zu unserer Befreiung, erhebe die Fahne, um unsere Zerstreuten zu sammeln und sammle uns ein von den vier Enden der Erde. Gelobst seist Du, Ewiger, der die Verstoßenen Seines Volkes Israel sammelt.“
 
Leider befindet sich der Großteil aller Juden nach wie vor immer noch nicht in Israel. Dazu kommt, dass sehr viele Juden sich assimilieren und somit langsam aber sicher ihre jüdische Identität verlieren, spätestens ihre Kinder bzw. Kindeskinder.
 
Halten wir also fest: Wir stehen kurz vor der vollständigen Geulah, daher müssen wir unsere Gebet und unseren Glauben intensiv stärken, indem wir beispielsweise das Buch „Im Garten des Glaubens“ von Rabbiner Shalom Arush durcharbeiten, um sich auf diese Weise den Himmel auf die Erde zu holen.  
 
 
Frage:
 
Rivka, 21 Jahre: Wie ist das in Deutschland eigentlich mit dem Händeschütteln zwischen den Geschlechtern? In Deutschland wird mit der Hand gegrüßt, und wenn man dies nicht tut, weil man sich an die Halacha halten will, kommt man oft in peinliche Situationen. Man muss sich auch oft rechtfertigen und den Menschen das Judentum erklären, die sich damit bisher noch nicht beschäftigt haben.
 
 
Antwort:
 
Schalom Rivka! Aus halachischer Sicht ist es nicht erlaubt, zwischen den Geschlechtern Hände zu schütteln. Dabei gerät man bei der Einhaltung dieser Halacha auch nicht in peinliche Situationen, sobald man weiß, worum es geht. Das heißt in deinem Fall, liebe Rivka, dass du wissen musst: Ich bin die Tochter des Königs aller Könige! Mit anderen Worten verkörpert jede jüdische Frau ein unbeschreiblich kostbares Juwel, dessen Wert nicht hoch genug einzuschätzen ist. Nun stell dir bitte vor, was du mit solch einem Juwel tun würdest, wenn er dein wäre. Du würdest ihn mit Sicherheit von niemand berühren lassen oder dergleichen! Die einzige Person, der du es gestatten würdest, deinen unbeschreiblich teureren Juwel zu berühren, wäre jene, die das passende Poliertuch für deinen speziellen Juwel besitzt! Solch ein Juwel bist du selbst! Daher lass dich bitte von Nichts und Niemanden dazu verleiten, deine Kostbarkeit zu verlieren.
 
Des Weiteren kann es dir völlig egal sein, was andere über dich denken oder sagen, solange du dich dabei an die Gesetze Gottes haltest. Im Gegenteil, durch dein – für manche Menschen vielleicht komisches – Verhalten offenbarst du die Königlichkeit Gottes und somit tust du dir im Grunde genommen nur selbst einen sehr großen Gefallen. Denn Gott bleibt niemanden etwas schuldig.

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.