Sing dein Lied

Stärkung durch gute Punkte … Ich will den Ewigen in meinem Leben rühmen; will meinem Gott mit Musik aufspielen, solang ich bin.

4 Min.

Rabbiner Nachman aus Breslev

gepostet auf 05.04.21

Sing dein Lied

Stärkung durch gute Punkte

Azamra l'Elokai be-odi!

Ich will den Ewigen in meinem Leben rühmen; will meinem Gott mit Musik aufspielen, solang ich bin. (Tehillim – Die Psalme Davids – Psalm 146, Vers 2)
 

 

Entdecke das Gute in anderen …

 

WISSE, dass du alle anderen Personen vorteilhaft beurteilen musst. Dies trifft sogar auf die Schlechtesten eines Volkes zu. Du musst so lange suchen, bis irgendeine Winzigkeit von Gutem in ihnen gefunden wird. An diesem guten Punkt in ihrem Inneren sind sie nicht schlecht!

 

Wenn du nur dieses kleine bisschen Gute entdecken kannst und sie vorteilhaft beurteilst, kannst du sie wirklich erhöhen und die Waagschalen der Beurteilung zu ihren Gunsten ausrichten. Auf diese Weise kannst du sie zurück zu Gott führen.

 

Diese Lehre ist in den Worten König Davids in den Psalmen enthalten: „Ein kleines Weilchen noch (ve-OD me-at), da ist kein Sünder. Und wenn du nach seiner Stätte suchst, ist er fort.“ (Psalm 37, Vers 10)

König David lehrt uns, jeden vorteilhaft zu beurteilen. Sogar wenn du jemanden als vollkommen schlecht betrachtest, musst du solange suchen, bis du irgendeine Winzigkeit Gutes in ihm findest. Dort, im Orte dieses winzig kleinen Guten, ist diese Person nicht schlecht! Dies ist die Bedeutung des Satzes: „Ein kleines Weilchen noch, da ist kein Sünder“. Mit anderen Worten, du musst das kleine Bisschen des Guten suchen, das noch in ihm ist. Denn an diesem Punkt ist er kein Sünder.

Möglicherweise ist er eine schlechte Person. Kann es allerdings wirklich möglich sein, dass in ihm tatsächlich nicht einmal der kleinste Teil des Guten ist? Wie könnte es sein, dass er sein ganzes Leben niemals irgendetwas Gutes tat? Indem du einen kleinen guten Punkt in ihm findest, bei dem er nicht schlecht ist, und ihn dadurch vorteilhaft beurteilst, hebst du ihn tatsächlich vom Schuldigsein zum Verdienstreichsein an. Dies bringt ihn zurück zu Gott. „Ein kleines Weilchen noch, da ist kein Sünder!“

Das Finden dieser kleinen Menge von Gutem in der schlechten Person, dem Ort in ihrem Inneren, da, wo sie nicht böse ist, ergibt dieses: „Wenn du nach seiner Stätte siehst, ist er fort.“

Wenn du seine „Stätte“ und sein Niveau überprüfst, „ist er fort“, nicht mehr an seinem Ausgangspunkt. Denn durch das Auffinden eines kleinen bisschen Gutem in ihr sowie dem vorteilhaften Beurteilen, erhebst du sie tatsächlich von Schuld zur Güte. Und „wenn du nach seiner Stätte siehst, ist er fort.“ Verstehe dies gut. 

 

 

Entdecke das Gute in dir selbst

 

Du musst auch das Gute in dir selbst finden. Ein grundlegendes Prinzip im Leben ist, dass du immer versuchen solltest, glücklich zu sein und von der Depression fernzubleiben. Wenn du beginnst, tief in dein Inneres zu schauen, könntest du denken, dass du überhaupt nichts Gutes in dir innewohnen hast. Du könntest glauben, voll des Bösen zu sein, und die negative innere Stimme (der Yezer HaRa) versucht dich niederzudrücken. Lass dich nicht in die Depression fallen. Suche danach, ein kleines bisschen Gutes in dir zu finden. Wie könnte es sein, dass du in deinem ganzen Leben nichts Gutes getan hast? 

Wenn du beginnst, deine guten Taten zu überprüfen, könntest du erkennen, dass sie viele Fehler enthalten. Möglicherweise hattest du sie aus den falschen Gründen und mit der falschen Einstellung getan. Jedoch, wie könnte es sein, dass deine Mitzwa (oder gute Tat) überhaupt nichts Gutes enthält? Sie muss irgendein Element des Guten enthalten.

Du musst suchen und suchen, bis du einen guten Punkt innerhalb dir selbst findest, um dir neues Leben zu geben und dich glücklich zu machen. Wenn du das Gute entdeckst, dass noch in dir ist, bewegst du dich tatsächlich vom Schuldigsein zum Verdienstreichsein. Dadurch wirst du in der Lage sein, zu Gott zurückzukehren. „Ein kleines Weilchen noch, da ist kein Sünder. Wenn du nach seiner Stätte siehst, ist er fort.“

Wir haben schon erkannt, dass wir andere Personen vorteilhaft beurteilen müssen, sogar diejenigen, die vollkommen schlecht erscheinen. Wir müssen nach ihren guten Punkten suchen, um die Waagschale zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Dasselbe trifft auch auf deine Selbstbetrachtung zu. Du musst dich selbst vorteilhaft beurteilen und die guten Punkte finden, die noch in dir bestehen. Auf diese Weise vermeidest du Depressionen.

Wenn du das Gute in dir findest wird dir ein neues Leben geschenkt und deiner Seele Freude bereitet.
 

Die Melodie des Lebens

 

Genau in der gleichen Weise musst du mit der Suche fortfahren, bis du einen weiteren guten Punkt findest. Auch wenn du glaubst, dass dieser gute Punkt ebenso mit Fehlern behaftet ist, musst du weiterhin nach irgendetwas Gutem in ihm suchen. Und so musst du weitermachen, immer mehr gute Punkte zu finden. So werden Lieder geschrieben. 

Im Wesentlichen wird Musik kreiert, indem man das Gute aus dem Schlechten herausfiltert. Der Musiker muss den „guten Geist“ finden und das Schlechte zurückweisen. Ein Musikinstrument ist im Allgemeinen ein Behälter der Luft enthält. Der Musiker produziert die Töne, indem er die Luft zur Schwingung anregt. Seine Aufgabe ist, seine Hände auf dem Instrument in solch einer Weise zu bewegen, dass guter Geist entsteht, „gute Schwingungen“, währenddessen er die „schlechten Schwingungen“ vermeidet – die dissonanten Winde von Schwermut und Depression. 

Wenn eine Person es ablehnt, sich selbst zu erlauben, in Verzweiflung zu fallen, und sich stattdessen neues Leben schenkt, indem sie ihre positiven Punkte findet, erzeugt dies eine Melodie. Dann kann sie beten, singen und Gott danken.

Wenn eine Person das von ihr begangene Unrecht anerkennt und und bemerkt, wie grob materialistisch und unrein sie ist, kann dies für sie so niederdrückend sein, dass sie völlig unfähig wird, zu beten. Sie kann ihren Mund einfach nicht zu Gott öffnen. Denn sie fällt in tiefe Sorgen und Schwermütigkeit, weil sie den überwältigenden Abstand wahrnimmt, der sie von Gott trennt.

Jedoch kann das Auffinden der guten Punkte dir neue Lebensfreude spenden. Selbst wenn du weißt, dass du falsch gehandelt und Schaden verursacht hast und weit entfernt von Gott bist, musst du solange suchen, bis du das Gute findest, das noch innerhalb von dir weilt. Dies schenkt dir neues Leben und macht dich wirklich glücklich. Es ist dir auf jeden Fall erlaubt, die größte Freude über jeden guten Punkt zu empfinden, den du in dir selbst findest, denn jeder gute Punkt stammt von der jüdischen Seele in dir. Das neue Leben und die Freude, die du haben wirst, wenn du diesem Weg folgst, ermöglicht es dir, zu beten, zu singen und Gott zu danken.

Azamra l'Elokai be-odi: „Ich will den Ewigen preisen, weil ich lebe – aufspielen meinem Gott, solang ich bin.“

Der Satz „… solang ich bin“ ist eine freie Übersetzung des hebräischen Wortes be-Odi, das sich auf das Gute bezieht, das weiterhin (OD) in mir verbleibt – so wie wir es bereits vorher sahen: „Ein kleines Weilchen (OD) noch, da ist kein Sünder.“

Kraft dieses guten Punktes kann ich singen und Gott loben. Ich werde die Lieder singen, die durch das Sammeln meiner guten Punkte kreiert werden, wie oben bereits erklärt wurde.

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1. Sara Nurit

11/14/2010

Zeit Danke für diesen wundervollen Artikel, er kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

2. Sara Nurit

11/14/2010

Danke für diesen wundervollen Artikel, er kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

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