Zwickmühle

In die Hand des Menschen möchte ich nicht fallen 
 
Wie soll sich ein Mensch verhalten, der vor einem tiefgehenden Abgrund steht, dem sich zur gleichen Zeit von hinten und mit hohem Tempo etliche Menschen nähern, die nur seinen Tod wollen?
 
Bei dieser Sachlage wäre es besser, sich selbst vom Abhang hinunter zu stürzen, statt sich in die Hände von Menschen zu begeben, die reale Mordabsichten hegen. König David formulierte dies wie folgt:
 
„Lasst uns fallen in die Hand des Ewigen, denn groß ist Seine Barmherzigkeit. Doch in die Hand des Menschen möchte ich nicht fallen!“
 
Der Grund dafür ist das bereits aufgeführte Beispiel eines gläubiger Menschen, der sich in der Regel nach Auftritt eines natürlichen Problems – z.B. einer Krankheit usw. – ausschließlich an Gott wendet und Ihn um rettende Hilfe bittet. Auf diese Weise gelingt es einem Menschen, sozusagen das Herz Gottes weich zu klopfen, der dem Menschen dafür als Belohnung ein Wunder zukommen lässt. Doch sobald ein Mensch die Ursache seines Problems einer bestimmten Person zuordnet, dann fällt es ihm zunächst äußerst schwer, sich an Gott zu wenden.
 
Bei solch einer Sachlage wenden sich die meisten Menschen fälschlicherweise an die gegenüberstehende Person, ohne dabei die Augen zum Himmel zu richten. Folge dieses Verhaltens ist, dass Gott dem Menschen etwas von Seiner ihm schützenden Obhut entzieht, sodass er Gefahr läuft, in die Hände der Feinde zu fallen. Und wenn ein Mensch dabei die Allgegenwart Gottes völlig außer Acht lässt, indem er ausschließlich die Personen in seiner Umgebung wahrnimmt, übergibt Gott Seine ihn schützende Obhut denjenigen, die er als tatsächliche Beschützer bewertet. So wird der Mensch – als Ergebnis seines dummen Verhaltens – in die Hände seiner Feinde fallen.