Ehekrisen

Wenn das Eheschiff zu sinken droht, zieht alleine die Tatsache, dass man an eine Scheidung denkt, gesundheitliche Folgeschäden nach sich.

3 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

Wenn das Eheschiff zu sinken droht, zieht alleine die Tatsache, dass man an eine Scheidung denkt, gesundheitliche Folgeschäden nach sich.

 
Mögliche Hauptgründe die zum Ende einer Ehe führen können sind: 
 
Wesensveränderungen
 

Einer der stärksten Ehe-Killer ist der Versuch das Wesen des anderen Partners zu verändern. 
 

  • er/sie muss so denken wie ich
  • er/sie muss so sein wie ich (Gläubig – ungläubig)

Zu großen Streitereien kommt es insbesondere wenn einer der beiden Partner auf einmal ungläubig wird, oder umgekehrt, einer will mit einem Male unbedingt ein halachisches Leben führen. So auch wenn ein bisher gemeinsamer Kinderwunsch sich plötzlich ändert.
 
Ich muss die Meinung des anderen akzeptieren, ihn so nehmen wie er ist. Ich darf selbstverständlich auch anderer Meinung sein, darf ihn aber wegen einer anderen Einstellung zu einer bestimmten Sache nicht herabwürdigen.
 
Wenn es also zu einer starken Meinungsverschiedenheit kommt, muss man sich dennoch gegenseitig respektieren, und nach einem Kompromiss suchen, der keinen  als Verlierer dastehen lässt und der den anderen nicht vergewaltigt.

Kritik
 

Mit Kritik kann man, den Wert des anders möglicher Weise sehr reduzieren, was wiederum starke Konflikte schürt. Berechtigte Kritik sollte stets so geäußert werden, dass sie der andere Partner annehmen kann. Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch hat einmal geschrieben, man sollte dem anderen die Wahrheit nicht wie einen nassen Scheuerlappen um die Ohren hauen, sondern sie ihm hinhalten wie einen Mantel, in der bequem hineinschlüpfen könne.
 
Erniedrigung und Geringschätzung
 

Wer seine Frau ununterbrochen beleidigt, bloßstellt und diskriminiert, der wird sie mit großer Sicherheit über kurz oder lang verlieren.
 

Stürmischer Start

Ein Mann der bei einer sehr hohen Telefonrechnung einen Adrenalinschub bekommt und deshalb  stürmisch einen Streit beginnt, kann damit ein sehr trauriges Ende herbeiführen.

Betonwand („Stonewall“)

Ein Streit bahnt sich an, das heißt das der  zunehmende Druck auf den Menschen  auch zu physiologischen Folgeerscheinungen führt: Erhöhter Blutdruck, erhöhter Pulsschlag, Schweißhände und so weiter.
 
In der Regel können Männer schlechter mit solchen physiologischen Symptomen umgehen, was dazu führt, dass sie während eines Streites eine Betonwand zwischen sich selbst und der Partnerin aufbauen. Auf diese Weise versuchen sie sich dem Streit zu entziehen, beispielsweise   antworten sie einfach nicht oder verlassen fluchtartig das Haus.
 
Nach einer Stunde haben Männer sich oft wieder beruhigt und kommen dann nach Hause, als ob nichts passiert wäre, aber emotional hat sich die Frau natürlich wegen seiner „Stonewall“ immer noch nicht wieder abgeregt ..

Bei einem Streit stellt sich für Mann und Frau sofort die Frage: „Should i stay or should i go“.
 
Jedes Problem lässt sich durch Reden lösen. Wenn ein Paar streitet und einer der Beiden anstatt über das Problem zu reden, es also auszudiskutieren, bevorzugt zu schweigen und – mit der vermeintlich guterAbsicht, was heißt um den Streit zu beenden – aufsteht und geht, macht damit einen sehr großen und manchmal sogar einen verhängnisvollen Fehler.
 
Denn der alleingelassene Partner interpretiert das Schweigen des anderen als absolute Provokation – so wie wir es z.B. als Provokation ansehen, wenn ein Kind sich die Ohren zu hält, uns damit signalisiert: „ich höre euch nicht zu“, während wir ihm etwas wichtiges erklären wollen.
 
Folglich sollte man alles immer besprechen und den anderen ausreden lassen.
 
Ein Streit bahnt sich an, das heißt das der  zunehmende Druck auf den Menschen  auch zu physiologischen Folgeerscheinungen führt: Erhöhter Blutdruck, erhöhter Pulsschlag, Schweißhände und so weiter.
 
In der Regel können Männer schlechter mit solchen physiologischen Symptomen umgehen, was dazu führt, dass sie während eines Streites eine Betonwand zwischen sich selbst und der Partnerin aufbauen. Auf diese Weise versuchen sie sich dem Streit zu entziehen, beispielsweise   antworten sie einfach nicht oder verlassen fluchtartig das Haus.
 
Nach einer Stunde haben Männer sich oft wieder beruhigt und kommen dann nach Hause, als ob nichts passiert wäre, aber emotional hat sich die Frau natürlich wegen seiner „Stonewall“ immer noch nicht wieder abgeregt ..
 
Das „Stonewall“ Verhalten ist bei ungefähr  85% der Männer zu beobachten. Bei Frauen tritt diese Neigung nur bei bis zu 15% auf.
 
Weshalb? –> der Motor einer Frau läuft nicht so schnell heiß, wie der eines Mannes.
Mit anderen Worten, eine Frau kann mehr Leid ertragen und auch besser mit Stress umgehen als ein Mann.
 
Aufgrund der Tatsache, dass ein Mann nicht soviel Druck, Stress und Leid ertragen kann, kommt es bei ihm schneller zu einer neurophysiologischen Reaktion, das heißt, der Streit löst  einen erhöhten Adrenalinschub aus.
 
Adrenalin = Stresshormon, welches die Schmerzempfindung senkt und den Körper für einen Kampf oder eine Flucht mobilisiert.
 
Ein Mensch der also als Folge eines Streits einen Adrenalinschub hat, hat genau zwei Optionen:

 

  1. Man stellt sich dem Problem und redet.
  2. Man schweigt oder verlässt den Raum.

 

Mit anderen Worten: Fight or Flight (Kampf oder Flucht)

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