Es tut mir leid

Nun ist es an der Zeit, an Hand eines Arbeitsplanes zu erklären, wie jeder Mensch sein Beziehungsproblem meistern kann.

6 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Nun ist es an der Zeit, an Hand eines Arbeitsplanes zu erklären, wie jeder Mensch sein Beziehungsproblem meistern kann. Darüber hinaus eignet sich dieser ausgearbeitete Arbeitsplan hervorragend als Vorlage, um auch jede andere Glaubensprüfung erfolgreich zu bestehen.  
 
Bevor ein Mensch an sich zu arbeiten beginnt, um sich also an den Plan zur spirituellen Wiedergenesung zu halten, muss er zunächst einmal alle seine schlechten Verhaltensweisen aufgeben.
 
Beispiel: Wenn ein Mann bis heute keinem Menschen etwas gönntesowie geizig und grausam war, dann muss er sich ab jetzt insbesondere seiner Frau gegenüber spendabel und großzügig zeigen! Er muss ihr Geld und Geschenke zukommen lassen. Bei einem Gespräch muss er ihr aus ganzem Herzen versprechen, alle Probleme auf geistiger und körperlicher Ebene zu beseitigen. Des Weiteren muss er ihr die Sicherheit vermitteln, von nun an allen seinen Versprechungen absolut verantwortungsvoll gegenüberzustehen. Er muss sich mit seinen Kindern unterhalten und diese beruhigen, indem er ihnen sagt, er habe sie nicht verlassen und er werde sie niemals verlassen. Er muss ihnen erklären, dass er für eine bestimmte Zeit nicht zu Hause sein kann, da er sich um die Beseitigungen einiger Probleme kümmern muss, die sich nur außerhalb des Hauses beseitigen lassen. Folglich ist es äußerst wichtig, seine Kinder darum zu bitten, weiterhin auf ihre Mutter zu hören und ihr im Haushalt zu helfen. Kurz gesagt: er muss sich wie ein Mensch verhalten!

 
Der Plan der Wiedergenesung: 
 
1. Der Glaube: Der erste Schritt einer eigenständigen Arbeit an sich selbst ist das Gebet. Ein Mensch muss also in etlichen Gebeten seinen Wunsch äußern, alles vom Standpunkt des Glaubens aus zu betrachten. Man muss sich bei allem was einem widerfährt klar machen, dass es von Gott herbeigeführt wurde. Deswegen sollte man bei jedem Ereignis nur Gott vor sich stehen sehen – und nicht etwa einen Menschen oder gar sich selbst. Für die Ausführung der weiteren Arbeitsschritte ist die Erlangung des Glaubens mit voller Überzeugung, dass die Situation, in der man sich befindet, von Gott gewollt, zwingend und erforderlich ist. Man sollte daher weder sich selbst noch jemand anderen für eine unangenehme Lage verantwortlich machen. Auf diese Weise entgeht man der Gefahr, sich selbst bemitleidend, traurig oder Trübsal blasend herumzusitzen. Im Gegenteil – man muss die Situation mit Hilfe des Glaubens, also mit Freude, mit Mut akzeptieren, denn nur so hat man die Möglichkeit, einen Schritt voranzukommen.
 
2. Lernen und studieren: Vor allemin diesem Buch, aber auch Im Garten des Glaubens, haben wir mit unmissverständlicher Deutlichkeit aufgeführt, wie sich ein Mann seiner Frau gegenüber zu verhalten hat. Ein Mann muss also alle diese aufgeführten Verhaltensweisen intensiv studieren. Durch das Lernen dieser Handlungsweisen erkennt man zum einen, was man im Laufe seiner Ehe zerstörte und wie man dieses wieder in Ordnung bringen kann. Und zum anderen lässt sich erkennen, um und für was man eigentlich beten muss! Des Weiteren gibt einem das Lernen Selbstsicherheit, da es aufzeigt, wie man alles wiedergutmachen kann. Deshalb läuft man auch nicht Gefahr, der depressiven Traurigkeit, dem Trübsal o. dgl. zu verfallen.
 
3. Rechenschaftsabgabe vor sich selbst und vor Gott: Ein Mann muss sich jeden Tag eine gewisse Zeit reservieren, in der er über sein Problem betet. Des Weiteren muss er sich bei Gott für die Leiden und den Kummer, die er seiner Frau zugefügt hatte, entschuldigen und Ihn darum bitten, dass Er seiner Frau ins Herz lege, ihm zu verzeihen! Diese Bitte muss er sehr häufig wiederholen.
 
4. Die AneignungNun ist es an der Zeit, dass er sich den theoretischen Lernstoff des guten Verhaltens gegenüber seiner Frau durch intensive Gebete aneignet, sodass er diese in die Praxis umsetzten kann.
 
Beispiel: Wie bereits gesagt, bildet ein fundamentales, wenn nicht sogar das wichtigste Element einer harmonischen Beziehung die Tatsache, dass ein Ehemann seine Frau niemals mit negativen oder kritischen Bemerkungen sowie mit Unaufmerksamkeitenkonfrontieren darf. (Siehe: Im Garten des Friedens– 2. Kapitel: Keine Kritik!)
 
Zur Umsetzung dieses Punktes in die Tat sind etliche Gebete notwendig, denn es liegt in der grausamen Natur eines Menschen, seinem Gegenüber auf dessen Fehler und seine Mängel aufmerksam zu machen. Demzufolge meinen einige Männer, es gehöre zu ihrer Pflicht, ihren Frauen aufzuzeigen, wo sie etwas falsch oder nicht besonders gut machten, weil sie diese Mängel ja schließlich nur aufgrund der Vorwürfe oder Kritik ihrer Ehegatten verbessern könnten. Allerdings ist diese Denkweise schlichtweg Unsinn, da eine solche negative Bemerkung das Selbstvertrauen einer Frau völlig zerstört und sie glauben lässt, ihr Ehemann hasse sie einfach nur. Bis zu ihrer endgültigen Überzeugung, dass ihr Ehemann sie hasse, plagt sie sich mit dem Gedanken, er liebe sie nicht wirklich; sie gleiche in seinen Augen keinem Engel auf Erden; und sie entspreche nicht seiner vollkommenen Traumfrau.
 
Jeder Mann muss sich daher also darüber im Klaren sein, dass es der einzige Herzenswunsch einer Frau ist, von ihrem Mann über alles geliebt zu werden; dass sie in seinen Augen einem Engel gleiche und sie seine Traumfrau sein möge! Aus diesen Gefühlen schöpft eine Frau ihre Lebenskraft.  
 
Deshalb ist es sehr wichtig, dass ein Mann sich mit diesen Worten bittend an Gott wendet: „Herr der Welt, ich möchte mich zunächst einmal bei Dir dafür bedanken, dass Du mich aus meinem Haus genommen hast und mir damit die Möglichkeit gabst, an mir zu arbeiten, sodass ich dadurch mit Deiner Hilfe alles wiedergutmachen kann. Ich bitte Dich von ganzem Herzen – Schöpfer der Welt -, bitte stehe mir bei und helfe mir, meine gesamten Glaubensprüfungen, die sich in meinem Haus abspielen, erfolgreich zu bestehen. Du hast mir beigebracht, dass ich meine Frau niemals mit negativen oder kritischen Bemerkungen konfrontieren darf, allerdings gelingt es mir nicht, Deinen Ratschlag in die Tat umzusetzen. Jedes Mal, wenn meine Frau einen Fehler macht; oder wenn sie etwas tut, das für mich nicht nachvollziehbar ist; oder wenn sie etwas macht, das mir nicht in den Kragen passt, dann breitet sich in mir ein unbeschreibliches Hochmutsgefühl aus, das mir einredet, ich müsse sie mit einer blöden Bemerkung o. dgl. auf ihren begangenen Fehler aufmerksam machen. Dies wiederum gibt mir das Gefühl, ich bin der Gute, der über ihr steht und sie sei nur die böse Hexe. Diese Gefühle verleiten mich dazu, mich ihr gegenüber grausam zu verhalten sowie sie auf jede Kleinigkeit, die mir nicht gefällt, aufmerksam zu machen. Darüber hinaus gibt es Momente, an denen es mir nicht einmal auffällt, dass ich sie mit negativen Bemerkungen oder unangebrachter Kritik konfrontiere. Im Gegenteil, in der Regel empfinde ich diese sogar als berechtigt, ohne mir meinen fatalen Fehler einzugestehen. Bitte, barmherziger König, ich flehe Dich an, habe Mitleid mit mir und meiner Frau und unseren Kindern. Bitte gebe mir Weisheit, die Einsicht und die Erkenntnis, dass jede negative Bemerkung oder jede Art an Kritik, in der ich meine Frau auf etwas aufmerksam mache, nichts bewirkt außer Zerstörung, Leid und Kummerund dass ich mit negativen bzw. kritischen Bemerkungen oder Versuchen, sie auf etwas aufmerksam zu machen, sie gekränkt habe, verletzte und missachte. In Wirklichkeit muss ich zu meiner Schande eingestehen, dass ich meine Frau regelrecht missachte und dass ich ihr dadurch ihr gesamtes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl geraubt habe. Ich beraubte sie um ihren letzten Verstand und deshalb reagiert sie mit hysterischen Wutausbrüchen oder bitteren Weinanfällen, die unseren Hausfrieden völlig zerstören. Doch am schlimmsten in diesem Familiendrama haben es unsere Kinder, da sie dadurch einen unermesslichen Schaden davon tragen. Herr der Welt, bitte habe Erbarmen mit mir und gebe mir die seelische Kraft und geistige Stärke sowie weisen Verstand, damit ich meine Frau nie mehr mit negativen oder kritischen Bemerkungen konfrontieren werde! Und dabei spielt es keine Rolle was sie macht, wie sie es macht, wo sie es machtoder wann sie es macht, ich werde meine Frau nie wieder mit negativen Bemerkungen, unangebrachter Kritik oder mit Beschimpfungen konfrontieren, da dies alles andere als der goldene Weg ist.
 
Mein Gott, bitte habe Mitleid mit mir und erbarme Dich meiner. Gib mir die Stärke und die Kraft meinen Mund zu halten, sodass ich auf keine Art und Weise mehr versuche, meine Frau auf einen Fehler o. dgl. aufmerksam zu machen. Gebe mir die Erkenntnis zu verstehen, dass meine Frau mein Spiegelbild ist. Jeder Mangel also, den ich an ihr erkenne, ist im Grunde genommen überhaupt nicht ihr Mangel, sondern er ist meiner! Die Verhaltensweisen, die meine Frau tatsächlich verändern muss, werden sich durch meine ständige Kritik und durch meine Zurechtweisungen nicht verändern lassen. Im Gegenteil, nur durch meine Liebe, Wärme und Ehrerbietung lässt sich etwas verändern. Ich weiß, dass ich bei jedem Mangel, den ich an meiner Frau zu erkennen glaube, unmittelbar die Schwachstelle, die mich zur Problembeseitigung führen könnte, an mir ausfindig machen muss, da die Wurzel des Mangels bei mir liegt – und nicht bei meiner bezaubernden Frau. Bitte lasse mich mit voller Überzeugung daran glauben: Je mehr Liebe ich meiner Frau schenke und je mehr Ehre ich ihr erweise, desto mehr und desto zügiger verändert sie sich zum Guten. Mit anderen Worten: Ich darf sie auf überhaupt keinen Mangel mehr aufmerksam machen oder sie auf einen Fehler hinweisen. Im Gegenteil, ich muss immer alles loben, sie hervorheben, sie mit warmen und angenehmen Worten überschütten und dies jeden Tag immer wieder aufs Neue! 
 
Bitte, mein Vater im Himmel, hilf mir meinen bösen Trieb zu überlisten, der mich immer wieder in die verhängnisvolle Falle der tyrannischen und überheblichen Hinweisgeberei tappen lässt. Nimm mir meinen bösen und grausamen Blick, der mich nur das Schlechte, die Mängel und die Fehler an meiner Frau sehen lässt. Gib mir bitte die Erkenntnis, die Weisheit und die sanften und weichen Augen, mit denen ich das Wunderschöne und Wundervolle und all die guten Seiten an meiner bezaubernden Frau sehen, erkennen und bewundern kann! Sodass ich sie zu einer Königin machen werde, indem ich sie ehren, lieben und verwöhnen werde. Bitte stehe mir immer bei und gebe mir die Kraft, stets die Worte aus meinem Mund unter Kontrolle zu halten.
 
Lieber springe ich in glühend heiße Feuerflammen als jemals wieder meine Frau zu blamieren und zu demütigen.“
 
5. Alle diese Punkte muss man über einen langen Zeitraum hinweg konsequent beachten. Bis zu dem Moment, an dem man endlich erntet was man sät.

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