Hausfrieden – Teste dein Wissen!

Dein Partner wünscht sich, zusammen etwas zu unternehmen. Aber etwas, das der Torah widerspricht – Wie reagierst du?

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 22.10.19

Quizfrage:

 

Du kommst nach Hause und dein Partner wünscht sich, zusammen etwas zu unternehmen. Aber etwas, das der Torah widerspricht – ein unkosheres Restaurant, ein Ort, an dem andere Versuchungen lauern. Wie reagierst du?

  1. Du willst zwar nicht gehen, um die Torah nicht zu übertreten, aber Hausfrieden steht schließlich über allem, also: "Okay Schatz, wenn es das ist, was du dir wünscht…" Du wirst halt nichts essen/dich so gut es geht zusammenreißen, keine Übertretungen zu begehen.
  2. Das ist eine Situation, in der du für die Torah kämpfen musst! "Was? Niemals! Wie kannst du so etwas auch nur vorschlagen?! Das ist eine große Sünde. Wenn du so etwas machen willst, bitte, aber ich werde meine Heiligkeit wahren."
  3. "Ich würde auch sehr gerne etwas zusammen unternehmen! Aber dieser Vorschlag widerspricht der Torah, das kann ich nicht tun. Lass uns eine Alternative finden, die mit der Torah vereinbar ist! Es ist mir sehr wichtig, dich glücklich zu machen!"

 

Manche Leute lernen aus dem, dass ich den Hausfrieden immer so betone, dass man dem Partner immer nachgeben muss, damit er glücklich ist, also Antwort eins. Aber G-tt behüte, das ist natürlich nicht so! Die Torah darf man niemals, unter keinen Umständen übertreten! Man darf sich auch nicht wissentlich Versuchungen aussetzen, in der Hoffnung, es werde schon irgendwie gut gehen. Das ist eine Grenze, die nicht übertretbar ist.

 

Für die Torah gekämpft wie in der zweiten Antwort hat Pinchas, der Enkel von Aharon. Er ging und erstach Simri, der vor den augen aller schlimme Übertretungen beging. Und durch diese Tat wurde die Strafe HaShems, eine Plage, die im Volk wütete, beendet. Und Pinchas erhielt von HaShem einen besonderen Bund… des Friedens. Des Friedens?! Nachdem er einen Menschen getötet hatte, einfach so, ohne Warnung, ohne Gerichtsverhandlung und Urteil?

Wir lernen von Pinchas, dass wahrer Frieden manchmal so ein Eifer sein muss. Eifer für die Wahrheit, für die Torah, Eifer, der keinen Kompromiss und kein Akzeptieren des Falschen duldet.

Aber dein Partner ist nicht Simri. Simri war ein Ältester seines Stammes. Er kannte die Torah sehr gut. Was er tat, tat er im vollen Bewusstsein dessen, dass er hier die Torah verletzt und was die Konsequenzen sein würden.

Heute gibt es fast keine Simris. In unserer Generation sind die Menschen verwirrt, und in der allgemeinen Kultur werden die Werte der Torah so leicht genommen – wer die Torah übertritt, merkt es kaum. Es gibt daher in der heutigen Zeit keine Berechtigung für eine Tat wie Pinchas'.

Außerdem kennt unsere Generation wenig Autorität. Strenge Zurechtweisung würde meist nichts fruchten. Was wir brauchen ist, Menschen mit Liebe und Verständnis an HaShem heran zu führen. Dabei darf man niemals Komprisse eingehen, die dich zu Übertretungen verleiten, s. die Erklärung, warum Antwort eins falsch ist. Aber man darf den anderen auch nicht angreifen, beschämen, sich über ihn erheben.

 

 

Damit ist klar: der richtige Weg ist Anwort drei. Besonders gegenüber dem Partner.

Auch für Eifer wie den von Pinchas gibt es einen Platz: dir selbst gegenüber! Mit dir selbst sei streng, so viel du kannst, aber ohne dich selbst zu überfordern und zu brechen! Aber anderen gegenüber ist Pinchas' Weg nicht angebracht. Da sind Achtung und Verständnis gefordert.

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