Mann mit Mut

... Er hat ein mutiger Mann von Profil zu sein und nicht etwa ein fauler Waschlappen. Deswegen sollte ein Mann auch nicht depressiv oder traurig sein ...

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Rabbi Nachman aus Breslev lehrt (Likutey Moharan, Band 2, Lektion 7): „Wer die Hürde des Ernährers überspringen möchte, also seine Familie ernähren zu wollen, der muss zunächst ein mutiger und somit immer wohltuender Mann sein – und nicht etwa das Gegenteil davon, also kein vom Schlamassel behafteter Pechvogel …“
 
Ein Mann braucht demnach Mut und den Willen, eine gewisse Macht auszustrahlen. Auch wenn ein Mann nicht gerade finanzkräftig ist, muss er dennoch zeigen, dass er über genügend Geldmittel verfügt. Dieses Machtspiel ist deswegen so wichtig, da jegliches Geld, das auf diese Welt von Gott zur Verfügung gestellt wird, seinen Ursprung in dem von der Kabbala verwendeten Begriff: Malchut (Königsmacht) findet. Deswegen ist es auch angebracht, zumindest ein wenig Macht zu besitzen, auch wenn diese sogar nur demonstriert wird. Denn auf diese Weise verschafft man sich den notwendigen Zusammenhang zur Malchut (dem Königreich).
 
Vertieft werden diese Gedanken vom Talmud (Traktat Sewachim, Seite 102). Dort erklären unsere Weisen den Zusammenhang zu der machtausstrahlenden Finanzkraft: „Bei Essenszeit, tritt heran, hierher …“ (Ruth, Kapitel 2, Satz 14) – durch die Worte: „tritt heran, hierher“ wird Macht bekundet. Und genau diese Art von Einfluss brauchen wir bei jeglichem Muster einer Essenszeit, also immer dann, wo es darum geht, sich etwas anzueignen. Wer demnach selbstbewusst auftritt und damit Macht ausstrahlt, der versetzt sich dadurch in eine königliche Rolle, und auf diese Weise verschafft man sich den Zugang zum Geld.
 
Halten wir also fest: Wenn ein Mann den Bund einer Ehe schließt, verpflichtet er sich gleichzeitig, immer seine Familie zu ernähren, was ihm ja auch so aufgetragen wurde: „…und er wird über dich herrschen.“ (1. Buch Moses, Kapitel 3, Satz 16) Aus dieser klaren Führungsaufgabe muss ein Mann seine Pflichten in Sachen Finanzhaushalt erkennen:
 
Er hat ein mutiger Mann von Profil zu sein und nicht etwa ein fauler Waschlappen. Deswegen sollte ein Mann auch nicht depressiv oder traurig sein. Selbstverständlich darf ein Mann auch nicht zu Hause gelangweilt auf dem Sofa herumlungern, in der Hoffnung, so der Verantwortung, seine Frau ernähren zu müssen, zu entkommen.
 
Im Gegenteil: Ein Mann muss wissen, dass er die Pflicht hat, seine Frau zu ernähren. Deshalb muss er auch immer an sich selbst glauben, ausgeschlafen und tatkräftig den Alltag beschreiten und somit alles in seiner Macht Stehende tun, um Geld ins Haus zu schaffen – sei es durch seine Arbeit oder durch sein Gebet mit Leib und Seele oder indem er beides miteinander verbindet.
 
Verantwortung übernehmen
 
Wie bereits erwähnt, ist es heutzutage in sehr vielen Ländern gesetzlich geregelt, dass ein Paar ihre Ehe – bevor es zu einer religiösen Zeremonie kommt – zunächst beim Standesamt schriftlich registrieren lässt. In Israel gilt diese staatliche Registrierung dagegen für Juden jedoch nur durch eine zuvor halachisch, also gemäß den Vorschriften der Thora, vollzogene Eheschließung. Denn aus Sicht der Thora hat nur der Mann die Pflicht, einen schriftlich niedergelegten jüdischen Ehevertrag (Ketuba) zu unterschreiben.
 
Mit der Unterschrift unter diesen Ehevertrag geht der Mann also viele Verpflichtungen seiner Frau gegenüber ein. Er verpflichtet sich u.a. damit, zu arbeiten, seine Frau zu achten, sie zu unterstützen, sie zu ernähren, sie zu finanzieren, ihr ein gesundes Leben und allgemeine Freude sowie Kleidung zu sichern! Mit anderen Worten obliegt die Verpflichtung und Verantwortung aller finanziellen Angelegenheiten ausschließlich dem Ehemann! Eine Frau sollte bei negativer Finanzlage davon gar nichts erfahren oder sich sogar deswegen sorgen müssen.
 
Wie wir sehen können, hat ein Mann die bindende Pflicht, seiner Frau Nahrung, Kleidung, Wohnung und so weiter zu stellen. Eine Frau hingegen muss sich nirgendwo schriftlich verpflichten, ihren Mann zu ernähren oder dergleichen! Und deshalb muss sie sich mit diesem Thema auch nicht auseinandersetzen, wenn sie es nicht möchte.
 
Zu Beginn dieses Kapitels erklärten wir, dass ein Mann seiner Verpflichtung gerecht werden muss, indem er den Mut und den Willen aufbringt, die Rolle des Ernährers zu übernehmen. Nur so verbindet man sich mit dem spirituellen Ursprung des Geldes, was bedeutet, dass man dadurch dann auch mit Geld gesegnet sein wird.
 
Wer sich allerdings von dieser Pflicht befreien möchte, sich diesbezüglich also einbildet, ein armer und hilfloser Pechvogel zu sein, besitzt dann auch keine Macht. Er versperrt sich damit aber auch alle erdenklichen Wege zum notwendigen Geld.
 
Wenn ein Mann dies alles genau betrachtet, sollte er erkennen: Die Übernahme der finanziellen Verantwortung, die ja zu deinem alleinigen Aufgabenbereich gehört, genügt bereits, um deine Frau erfolgreich ernähren zu können. Denn du demonstrierst ja dadurch Macht, und deswegen wird man dir vom Himmel auch wirkliche Macht übertragen, indem du mit Geld gesegnet wirst.
 

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