Süß

Schau, wie überaus süß die Worte waren, die Adam seiner Frau sagte, wie viel Liebe in diesen Worten von Adam waren, die er an Eva richtete …

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Kabbalistischer Glanz
 
Im bedeutendsten Schriftwerk der Kabbala, dem Buch Zohar (bezugnehmend auf das 49. Kapitel des 1 Buch Moses), wird ausführlich erklärt, dass der Ehemann seine Frau zu ehren hat, sie emporheben und sie umwerben muss, ihr Komplimente zu machen und ihr zu Hause die alleinige Macht zu überlassen hat:
 
„Zu Beginn steht: … und brachte sie dem Mann (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 22), daraus lässt sich schließen, wie der Vater und die Mutter sich gegenüber der Braut verhalten müssen, denn bis zur Hochzeit müssen die Eltern der Braut sich um die Ausstattung ihrer Tochter kümmern und sie dem Bräutigam zur Hochzeit übergeben. Anschließend wird dann ihr Mann auf sie zugehen und die Intimität mir ihr suchen. Und die Führung des gemeinsamen Hauses obliegt ausschließlich ihr, daher muss er von ihr zunächst die Erlaubnis einholen, zu ihr kommen zu dürfen. Und dies steht im Zusammenhang mit dem, was über unseren Stammesvater Jakob steht: … da stieß er auf einen Ort und übernachtete dort (1. Buch Moses, Kapitel 28, Satz 11). Er holte sich also zunächst die Erlaubnis von ihr ein: zu ihr kommen zu dürfen. Und erst nach ihrem Einverständnis heißt es: und übernachtete dort!
 
Wer sich demnach mit seiner Frau verbinden möchte, muss sie zuerst um Erlaubnis bitten und ihr mit Komplimenten eine Freude bereiten. Wenn er all dies aber nicht tut, kann er auch nicht bei ihr übernachten, da der Wille beider eine Einheit werden muss, also ein gemeinsamer Wille ohne jeglichen Zwang.“
 
Aus diesem kabbalistischen Ausschnitt entnehmen wir, dass die Voraussetzung einer Verbindung mit der Frau abhängig ist von der Freude, die man ihr bereitet und vom Respekt, den man ihr durch die Bitte um Erlaubnis erweist. Wer diese Regeln missachtet, darf auf keinen Fall mit seiner Frau intim werden. Anders gesagt, ein Mann, der bereits vor der Hochzeit davon ausgeht, dass er nicht in der Lage ist, seiner Frau Komplimente zu machen und sie über alles in seinem Leben zu stellen, der darf sie also auch nicht heiraten! Denn wenn er seine Frau nicht mit Worten verwöhnen wird, kann daraus auch niemals eine wahre Verbindung beider erwachsen. Und genau das ist ja das Ziel einer Ehe: eins zu werden.
 
Des Weiteren lässt sich aus dem Zohar entnehmen, dass vor allem die Frau das gemeinsame Haus führt und deswegen auch das Sagen haben muss. Das ergibt sich eindeutig aus: …und er nahm von den Steinen jenes Ortes und legte sie sich unter seinen Kopf (1. Buch Moses, Kapitel 28, Satz 11). Daraus kann man entnehmen, dass ein König, sogar wenn er im Besitz eines goldenen Bettes und edlem Schlafanzug wäre, seine Königin ihm aber ein Bett aus Steinen vorbereitet hätte, dann müsste er sein goldenes Bett verlassen und sich in das von ihr für ihn vorbereitete Bett legen, so wie es heißt: und legte sich an diesem Ort nieder (1. Buch Moses, Kapitel 28, Satz 11), also auf ein Bett aus Steinen.“
 
Wie man daraus ersehen kann, hat die Frau das Zepter in der Hand, denn sie entscheidet schließlich, wo es lang geht. Daher versucht ein kluger Mann stets, auf das Wort seiner Frau zu hören. Rabbiner Hirsch Leib sagte dazu einmal im Namen seines Rabbis Steinhartz, dass ein Mann sich vor Eintritt in seine Wohnung darüber im Klaren sein muss, dass seine Frau zu Hause so etwas wie der Oberbefehlshaber ist und er lediglich ein normaler Soldat. Und so wieder jeder Soldat die Pflicht hat, den Anweisungen seines Kommandanten zu folgen, so muss auch der Mann zu Hause auf das Wort seiner Frau hören, ohne Meckern, Murren und Herummaulen. Sehr oft gibt es im Militär Situationen, bei denen sich auf einmal ein auf seinem Fachgebiet anerkanntes Genie und sehr erfolgreicher Geschäftsmann als ganz gewöhnlicher Soldat etwas von einem einfachen Offizier sagen lassen muss. Dass dieser Offizier in der Wirtschaftswelt von diesem Geschäftsmann Anordnungen entgegennehmen müsste, ist hier unerheblich. Das Sagen hat beim Militär der Offizier und nun muss das Genie alle Befehle so schnell wie möglich gewissenhaft und zur vollsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten ausführen. 
 
Diese Regel hat jeder Mann auf der Welt zu beachten! Wenn du nach Hause kommst, musst du deine öffentliche Stellung vergessen und auf das Wort deiner Frau hören, selbst wenn man der Bundeskanzler oder der Oberbefehlshaber der Bundeswehr wäre.
 
Nun wollen wir uns einmal ansehen, welche Bedeutung ein an die Frau adressiertes Kompliment aus Sicht der Kabbala hat: „Kommt und seht was hier steht: Da sprach der Mann: Diesmal ist es … (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 23) Was Adam zu seiner Frau sagte waren süße Worte, da er für sie damit Harmonie, Verständnis und Liebe einfangen wollte. Schau, wie überaus süß die Worte waren, die Adam seiner Frau sagte, wie viel Liebe in diesen Worten von Adam waren, die er an Eva richtete: Du bist wie Knochen von meinem Knochen, Fleisch von meinem Fleisch, (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 23), daher ist es für mich ausgeschlossen, die Lust an dir zu verlieren, ich werde dich niemals verlassen, denn dein funkelndes Licht istmein eigen Fleisch und Blut.
 
All dies sagte er ihr, um ihr zu zeigen, dass sie beide etwas verbindet, es also daher zwischen ihnen nichts Trennendes gibt.
 
Und nachdem er ihr diese herzlichen Worte sagte, begann er sie rührend zu umwerben, indem er [ihr] sagte: Sie soll Frau heißen (1. Buch Moses, Kapitel 2, Satz 23), denn sie ist eine beispiellose Frau, es gibt für mich keine andere; sie ist der Stolz meines Hauses; alle anderen Frauen gleichen – im Vergleich zu ihr – den Affen. Sie soll Frau heißen, sie, das ist Eva (hebr. Chawa), denn sie ist die Vollkommenheit in Person, mehr als alle anderen.
 
Ferner sagte er: Und nur sie alleine verdient es, als Frau bezeichnet zu werden – sie und keine andere fremde Frau
 
Alles, was Adam seiner Frau sagte, waren Worte der Liebe und der Zuneigung, so wie es heißt, dass jede rühmende Umwerbung, die man seiner Frau zukommen lässt, nur das Ziel hat, ihr noch mehr das Gefühl von Liebe und Zuneigung zu vermitteln: Es gibt viele wohltuende und tüchtige Frauen, doch du übertriffst alle! (Die Sprüche des Königs Salomon, Kapitel 31, Vers 29). Denn wenn ein Mann seiner Frau sagt, dass sie in jeder Hinsicht über allen anderen Frauen steht, dann gibt er ihr noch mehr an Liebe und Zuneigung.“ (Zohar, bezugnehmend auf das 49. Kapitel des 1. Buch Moses, mit Kommentar „Matok MiDwasch“ [Süßer als Honig]).
 
Die Kabbala hat also jedem Mann damit aufgezeigt, wie er sich seiner Frau gegenüber zu verhalten hat. Doch in Wahrheit muss jeder diese hier aufgeführten Worte deutlich verstärken. Wenn Adam mit solchen Superlativen, wie „keine andere ist wie du“ und dergleichen sowie unendliche Komplimente an seine Frau richtete, obwohl sie ja konkurrenzlos war als einzige Frau auf der Welt, wie sehr muss sich dann jeder von uns bemühen, seine Frau zu umwerben! Ihr das Gefühl zu geben, dass es nichts Schöneres auf der Welt gibt als sie, dass sie die Krone seines Lebens ist, die Vollkommenheit in Person und so weiter.

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