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Doch eine meiner Schülerinnen geht es trotz dieser euphorischen Feststimmung nicht wirklich gut ...

5 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Das Purim-Fest steht vor der Tür, und alle erinnern sich an das Glück und die Freude. Doch eine meiner Schülerinnen geht es trotz dieser euphorischen Feststimmung nicht wirklich gut.
 
Sie stammt aus Luxemburg hat mich um Rat ersucht, da sie einfach nicht mehr weiter weiß. Sie ist Jüdin und hat ihre Jugendliebe, einen Nichtjuden geheiratet, von dem sie dann auch vier Kinder bekam. Nach einigen Jahren haben sich die beiden scheiden lassen und jetzt ist sie alleinerziehende Mutter mit vier Kindern. Seit der Scheidung sucht sie verzweifelt nach der großen Liebe, einem jüdischen Mann fürs Leben, der bereit ist, sie auch unter diesen Voraussetzungen zu heiraten.
 
Doch bislang hat sie dabei nur Enttäuschungen erlebt. Alle Männer, mit denen sie bislang Bekanntschaft gemacht hatte, sind gelinde gesagt Hereinfälle. Und das bringt sie langsam aber sicher zum Verzweifeln, da sie sich nichts sehnlicher wünscht, als mit einem Mann – EINS – zu werden.
 
Ich habe sie daher natürlich zuerst gesegnet, dass Gott ihr doch endlich einen bezaubernden Mann an ihre Seite stelle, der nur eines möchte, EINS mit ihr zu werden!
 
Weiter sagte ich ihr, dass – auch wenn es bislang nicht so scheint, als ob dieser Jemand in Aussicht ist – sie sich immer vor Augen halten muss, was mich mein spiritueller Vater und Lehrer, Rabbi Schalom Arusch, lehrte: „Je länger die Wartezeit, desto größer das Geschenk!“
 
Ein Mensch muss wahrlich immer nur glücklich sein – und das in allen Lebenslagen! Gott wird meiner Schülerin mit absoluter Sicherheit einen Mann schenken, einen Mann, wie er besser nicht sein kann!
 
Ich bat sie dann, jeden Tag folgendes Gebet zu beten und sich die CD: „Hör auf zu jammern“ anzuhören, sowie das Buch: „Im Garten des Glaubens“ zu lesen:

„Ribono shel Olam, ata Zaddik! Zaddik al kol haBa alei!Herr der Welt, du bist Zaddik (Gerechter)! Denn alles was mir widerfährt geschieht rechtens! Dass ich bisweilen keinen Mann habe, der mich und meine Kinder liebt, keinen Mann habe der bereit ist, meinen Kindern die Thora zu lehren, ist meine Schuld! Denn vor einigen Jahren habe ich darauf keinen großen Wert gelegt und deswegen hast du mich die letzten Jahre alleine leben lassen, also ohne einen Mann an meiner Seite. Auf diese Weise soll ich endlich begreifen, was wirklich wichtig im Leben ist. Ich danke Dir dafür, lieber Gott, denn Du bist Zaddik! Und jetzt wo Du mein Herz, meine Seele und mein Gemüt mit der weisen Erkenntnis Deiner Wahrheit beschenkt hast, muss ich nur noch dankend warten, bis ich meinen Schatz im Arm halten werde …“
 
So Gott will, wird es so sein – Amen!
 
Doch wie bereits gesagt war meine Schülerin mental so gut wie am Ende, und deshalb antworte sie mir zunächst wieder mit einem Lächeln und der Hoffnung, dass alles gut werden wird. Aber nach einigen Minuten kam sie nun völlig zerstört zu mir zurück und meinte:
 
„ … um ehrlich zu sein bin ich eher wütend und enttäuscht, ich finde ich habe jetzt endlich mal ein Glück verdient, auch wenn sich das undankbar anhört, aber ich habe wahrlich die letzen sieben Jahre genug durchgemacht, und in dieser Zeit war ich oft genug an dem Punkt, wo Gott meinen Schrei gehört hat. Ich fühle mich ungerecht behandelt. … Vielleicht bin ich auch einfach nur undankbar und all dies ist genau das, was ich auch verdiene. … So sitze ich also im verschneiten Luxemburg mit einer Lungenentzündung, drei Kleiderschränken, die aufgebaut werden müssen, drei Söhnen und einer Tochter, die versorgt werden wollen und kein Mensch ist da, der mich unterstützt! Es ist mit Verlaub einfach zum Kotzen! Und ich frage mich, ob man sich über das Warten auch verbrauchen kann!? …“ 
 
Ich sagte ihr dann: „Mein Kind, sieben Jahre hast du bislang die Hölle durchlebt – so wie es heißt: Sheva ipol Zaddik we Kam = Ein Zaddik fällt sieben Mal, aber steht wieder auf …!
 
Sieben bittere Jahre des Fallens, hast du nun also hinter dir, daher blicke jetzt auf die schönen Tage, die dich noch erwarten! Es dauert bestimmt nicht mehr lange! Gott wird dir dein Glück bescheren und daher musst du an der Danksagung festhalten!
 
Der weise König Salomon sagte einst, dass wenn Gott einem Menschen fünf Minuten Seine Kräfte übergeben würde, und es diesem dann auch noch erlaubt wäre, alles in seinem Leben so zu verändern wie er möchte, dann würde er durch den wahren Blick und die reine göttliche Weisheit, die er in diesen fünf Minuten besitzt, verstehen, dass sein Leben – genau so wie es ist – perfekt ist! Jeder von uns würde also nichts in seinem Leben verändern – wir würden endgültig einsehen, dass alles genau zu seiner vorbestimmten Zeit kommt und dass das Timing daher immer perfekt ist. Infolgedessen müssen wir uns auch stets bei dem König der Welt, unsrem Vater im Himmel, bedanken, da Er ja schließlich das tut, was auch wir selbst, wenn wir Seine Kräfte hätten, tun würden.
 
Wenn du jetzt allerdings dennoch nicht in der Lage bist dich bei Gott für dein Leben zu bedanken, dann ist dies natürlich verständlich, aber auch kein Freibrief. Und deswegen mach bitte das, was unsere Weisen sagten! Sie lehrten uns Gottes Worte: Mi hikdimani weAschalem – das heißt: Wer mir zuvor kommt, den werde ich auszahlen. Ein Mensch, der z.B. kein Haus hat, soll sich daher eine hochwertige Mesusa kaufen. Denn nach so einen Akt verspricht Dir Gott: Du hast kein Haus, aber dennoch kaufst du dir eine hochwertige Mesusa – Jetzt werde ich dir ein Haus geben, damit du diese Mesusa an deinem Türpfosten befestigen kannst!
 
Mein Vater und Lehrer, Rabbi Schalom Arusch lehrte mich diesbezüglich eine noch nicht entdeckte Thoraweisheit. Wie bereits gesagt, muss ein Mensch lernen, sich immer zu bedanken, denn alles – also ausnahmslos alles – was Gott tut, tut Er zu unserem Guten! Wenn es einem Menschen aber nicht möglich ist sich zu bedanken, da es sich bei jeder von ihm ausgesprochenen Danksagung nur um eine Lüge handeln würde, muss man eben beginnen, sich bei Gott für seine rosige Zukunft zu bedanken. Denn dies hat zur Folge, dass Gott zu einem sagt:
 
Mi hikdimani weAschalem! Du bist ledig! Aber dennoch bedankst du dich bei Mir für eine schöne Zukunft, eine Zukunft in der Ich dir mit Sicherheit einen Traummann geben werde. Einen Mann, der dich liebt und verwöhnt, einen Mann, der deine Kinder liebt und den deine Kinder verehren werden! Für all das und mehr bedankst du dich bei Mir, deswegen werde Ich dir nun all das auch geben!!!“
 
Keiner von uns kann sich vor einem Dankeschön drücken! Denn alles was Gott tut, tut Er nur zu unserem Guten! Wenn wir aber nicht in der Lage sind, unsere Gegenwart mit Liebe zu akzeptieren, dann müssen wir uns wenigstens für die wunderbare Zukunft bei Gott bedanken:
 
„Danke, lieber Gott, für das tolle Auto, dass Du mir bald schenken wirst, danke für die schöne Eigentumswohnung, für die Kinder …!“
 
Jeder von uns muss ab heute beginnen, sich bei Gott zu bedanken! Und zwar für die schöne Zukunft, die Er uns bescheren wird! Von all dem was wir träumen, müssen wir nicht mehr lange träumen! Wir können uns den Traum selbst verwirklichen, indem wir uns bei Gott ganz einfach für all das wovon wir träumen bedanken! Wir bedanken uns bei Gott für all die Dinge, die Er uns bestimmt geben wird!
 
Rabbi Moshe Ben Maimon (Rambam), also der Maimonides, sagte einst, dass ein Segen erst dann in Erfüllung gehen kann, wenn ein Mensch fest daran glaubt. Daher müssen wir alle fest an all diese Dinge, die hier stehen, glauben, sodass sich unsere Wünsche bald auch wirklich leben lassen!
 
Ein perfektes Beispiel dafür ist Mordechai und Esther, die Helden in der Purim-Geschichte. Trotz ihrer unglücklichen Lage damals, waren sie davon überzeugt, das Gott sie befreien und erretten wird! Also begannen sie zu beten und sich bei Gott für die schöne Zukunft, die ihnen bevor steht, zu bedanken und so erfuhren sie anstelle des Massenmordes ihre unglaubliche Erlösung (Siehe: Independence Day)
 

Daher, bedanke dich – sag danke! 

Klicken Sie bitte auch hier, um das Video zu diesem Artikel ansehen zu können.

PS: Wenn jemand denkt einen geeigneten Partner für meine Schülerin zu kennen und deshalb die exakten Infos diesbezüglich erfahren möchte, der soll uns bitte kontaktieren! Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bald bei einer Traumhochzeit wieder.

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