Das Purim Fest

Purim ist ein kleines Fest, welches im Zusammenhang mit einem historischen Ereignis steht. In der Bibel können die Vorgänge nachgelesen werden, auf die sich das Fest bezieht...

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Franziska Schmidt

gepostet auf 17.03.21

Einführung

Purim ist ein kleines Fest, welches im Zusammenhang mit einem historischen Ereignis steht. In der Bibel können die Vorgänge nachgelesen werden, auf die sich das Fest bezieht. Diese Geschichte wird während des Gottesdienstes in der Synagoge in der Purim – Nacht sowie am darauffolgenden Morgen vorgetragen. 

Der Name Purim leitet sich von dem Wort "pur" (Plural Purim) ab, was soviel wie "Los" bedeutet ("ein Los ziehen"), aufgrund der Lose, die Haman – Minister des Königs Achaschwerosch von Persien – ziehen ließ, um den Vernichtungstag der Juden zu bestimmen. Dieses Vorhaben wurde durch Königin Esther sowie deren Onkel Mordechai verhindert. Haman und seine Familie wurden hingerichtet. Die Tage der Verzweiflung wurden zu Festtagen, an denen "einer dem anderen Geschenke und den Armen Gaben schicke".

Zu Purim gedenkt man der Befreiung der persischen Juden im 5. Jahrhundert vor unserer Zeit.

Bräuche und Traditionen zu Purim

Purim geht das sogenannte "Esthers Fasten" voraus, welches allerdings am Sabbat sowie freitags nicht gestattet ist, da freitags der Sabbat (Freudentag) vorbereitet wird. Megilla ("Rolle") ist die Bezeichnung für das Buch Esther. Sie wird am Purim – Abend und am nächsten Morgen in der Synagoge ausgerollt und vorgetragen. Die Megilla beschreibt die Geschichte von Esther, Mordechai, Haman und Achaschwerosch. Das Vorlesen erfolgt nach festgelegten Regeln. Der Name Gottes wird im Buch Esther nicht einmal erwähnt. Dies erklärt sich dadurch, dass die Rolle als eine Art Brief in alle Provinzen um Persien versandt wurde. Aus Angst vor Entweihung erwähnte man den Namen Gottes nicht. Sie ist damit das einzige Buch der Bibel, ohne den Namen Gottes. Wird bei der Lesung der Name Haman erwähnt, werden Lärminstrumente eingesetzt, die den größten Feind der Juden in Persien symbolisch auslöschen sollen.

Freunde, Nachbarn und Verwandte werden mit Süßigkeiten, Geld und Speisen beschenkt. Auch den Armen soll Gutes getan werden. Zu Purim findet ein Festmahl (seuda) statt, welches am Nachmittag des Feiertages eingenommen wird. Typisch sind die dreieckigen "Hamantaschen". Erklärungsversuche hierfür tendieren in unterschiedliche Richtungen. Sie sollen den Hut symbolisieren, den Haman trug oder ein Zeichen für seine Bestechlichkeit sein, denn er soll viel Geld in seine eigene "Tasche" gewirtschaftet haben. Über den Grund der Dreiecksform wird ebenfalls diskutiert. Sie soll die drei Patriarchen verkörpern ( Abraham, Isaak und Jakob ), Begründer der jüdischen Lebensweise. Die Purimchalla wird aus einem langen Zopf gebacken; diese Form soll die Stricke darstellen, an denen Haman erhängt wurde. Kreplach sind dreieckige Teigstücke, gefüllt mit Fleisch und Zwiebeln. In einigen Gemeinden werden süß-saure Speisen gereicht um die zwei Seiten des Festes darzustellen: die Trauer und die Freude. Dickbohnen und Erbsen sind ebenfalls typisch. Sie dienten als Schutz gegen Geister und sind koscher.

Der Genuss von alkoholischen Getränken gehört zu Purim dazu. Dies bezieht sich auf den von Esther errungenen Sieg, welcher mit einem Weinbankett begann. Purim ist ein sehr fröhliches Fest und verkörpert eine lebensfrohe Stimmung.

Traditionell sind Maskeraden bei den Juden nicht gern gesehen, da dies oft zum Kleidertausch zwischen Mann und Frau führte, der durch ein biblisches Gesetz verboten ist. Verkleiden zu Purim ist legitim aufgrund der Fröhlichkeit des Festes. Erste Verkleidungen gab es gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch Einfluss des römischen Karnevals auf italienische Juden. Diese Sitte breitete sich schnell aus. Die Maskenbälle zu Purim sind überall auf der Welt bekannt. 

Die Autorin verfasste diesen Artikel für das Jüdische Geschichte und Kultur Projekt vom Lessing-Gymnasium Döbeln.

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