In der Succa – umhüllt von HaShem

Succot ist eine heilige Woche. Darum muss man sich gut auf sie vorbereiten

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 24.09.19

Vorbereitung ist eines der Dinge, von denen das ganze Leben abhängt. Richtige Vorbereitung ist der Unterschied zwischen Leben und Tod, Licht und Dunkelheit, Heiligkeit und Unreinheit. Ich sage das aus Erfahrung. So viele haben mir geschrieben, dass eine schlichte Shiur, wie man Purim, Pesach etc vorbereitet, ihnen das Fest so sehr verändert hat. Wahrscheinlich haben sie nicht viel neues gelernt, aber die Betonung auf der richtigen Vorbereitung hat einen Unterschied gemacht.

 

Was ist Vorbereitung?

Die Vorbereitung auf alles Heilige funktioniert folgendermaßen:

1. Die Größe und Wichtigkeit der Sache verstehen, was man hier erreichen und verpassen kann.

2. Lernen, wie man die Heiligkeit erreichen kann: Halachot und Bräuche.

3. Die Realität anerkennen, verstehen, was die Gefahren sind, und uns darauf vorbereiten, mit den Herausforderungen umzugehen.

4. Beten!

 

Die Vorbereitungen von Succot

Das Fest Succot fordert von uns viel Vorbereitung: eine Succa bauen, die vier Arten auswählen, Einkäufe, Kochen, endloses hin und her rennen. Es ist schön, zu sehen, wie Am Israel sich anstrengt, um die Mitzvot des Festes auf die beste Art und Weise zu erfüllen. Und für jeden Schritt und jede Anstrengung bekommen wir von HaShem Lohn. Aber es ist Schade, dass wir in die Hauptsache von Succot nicht auch so investieren: An Succot leuchtet ein besonderes spirituelles Licht! Wir können hier Freude und Emuna für das ganze Jahr mitnehmen. Die Succa gilt als Sgula (Talisman) für Kinder, um eine Wohnung zu finden, Frieden, Erlösung – und das fordert ein wenig Investition und und Aufmerksamkeit von uns. Also nimm dir ein paar Minuten, diesen Artikel zu lesen. Und dann ein paar Minuten, darüber nachzudenken und persönliche Schlüsse zu ziehen, und am Ende ein paar Minuten, um zu beten.

 

Das Licht des Glaubens

An Succot leuchtet das Licht des Glaubens am Stärksten. Normalerweise lassen unsere Sünden dieses Licht nicht in seiner Fülle auf uns fallen. Aber nach Jom Kipur sind wir alle gereinigt und geheiligt, jetzt können wir das Licht in seiner Fülle aufnehmen. Darum hat der Schöpfer uns befohlen, eine Woche im Schatten des Glaubens Platz zu nehmen.

Aus demselben Grund ist Succot auch die Zeit unserer Freude. Alle Traurigkeit im Leben kommt davon, dass wir wegen unseren Sünden das Licht der Emuna nicht komplett aufnehmen können. Aber nach Jom Kippur ist die Zeit, sich zu freuen, und Freude ins ganze Jahr mitzunehmen. An Succot wurde uns befohlen: "Freu dich an deinen Festen!"

 

Die Sgulot der Succa

Rabbi Nachman sagt, die Succa ist eine Sgula, Kinder zu bekommen, und die Kinder gut erziehen zu können. Und in der Tat lieben Kinder die Succa. Kinder lieben alle Veränderung, und sie sind mit der Succa verbunden durch das Bauen und dekorieren, hier sind sie offen, zu lernen. Wenn wir uns gut vorbereiten, können wir die zarten Herzen mit dem Licht von Freude und Emuna füllen, und so bekommen unsere Kinder Selbstsicherheit, Lebensfreude und seelische Kraft.

Die Succa ist auch eine Sgula für Shlom Beit, Hausfrieden. Darum heißt sie auch Succat Shalom. Und sie steht für die künftige Erlösung, für die Errichtung des messianischen Königtums – Succat David. Dann wird in der ganzen Welt wundervoller Frieden herrschen. Wer etwas vom Geschmack der Succa begreift, greift etwas von der künftigen Erlösung!

 

Die AGB

Um all diese wunderbaren Dinge zu erhalten, braucht es die richtige Vorbereitung. Und dazu muss man wissen, was in unseren Quellen als Voraussetzungen genannt wird.

Das große Licht des Glaubens bekommen wir durch die Erfüllung der Mitzvat Succa. Jeden Moment, den du in der Succa bist, erfüllst du ein Gebot des Heiligen, gepriesen sei er, bist mit ihm verbunden. Es ist Schade um jeden Moment, den man nicht in der Succa ist.

Vor allem Essen und Schlafen muss man in der Succa. Aber auch nach dem Essen bleibt man in der Succa. Während Succot ist die Succa unser Haus. Dort sitzt man und lernt, ruht sich aus, redet mit den Kindern, empfängt Gäste. In der Succa zu schlafen ist noch wichtiger. Auch ein kurzes Nicherchen darf man nicht außerhalb der Succa halten. Rabbi Nachman sagt, dass die Seele im Schlaf geht und ihre Emuna erneuert, also muss sie während der Succot-Woche durch das Laubdach der Succa aufsteigen – das Dach ist der Schatten des Glaubens.

Die Mitzvat Succa muss man bewusst erfüllen. Jedes Mal, wenn man die Succa betritt, muss man daran denken, oder noch besser sagen: "Ich erfülle das Gebot, an Succot in der Succa zu sitzen, in Erinnerung daran, dass unsere Väter in Succot saßen, als sie Ägypten verließen."

Jeden Tag empfangen wir in der Succa einen von sieben Gästen (aramäisch Ushpisin), die uns Glaube und Heiligkeit bringen. Es ist sehr wichtige, dies Gäste einzuladen.

Außerdem muss man die Succa in Ehren halten. Sie muss sauber sein, physich und geistlich. Man muss sich in ihr höflich verhalten, und ehrfürchtig vor der Shechina, die anwesend ist, und vor den Ushpisin. In der Succa darf man nicht streiten und nicht wütend sein, man muss überhaupt auf seine Worte achten. Rabbi Nachman sagt, die Heiligkeit der Succa hängt an der Heiligkeit unseres Redens. Und nachdem wir uns so angestrengt haben, die Succa zu bauen und zu dekorieren – es wäre doch so Schade, durch dummes Gerede die Heiligkeit der Succa zu beschädigen!

Vielleicht denkst du jetzt: "Aber wir sollen in der Succa zuhauses sein. Und zuhause ist es auch nicht immer super sauber oder es gibt nie Streit". Aber die Antwort ist, dass es eben auch zuhause so sein sollte. HaShem ist immer da, wir sind nie unter uns und können uns gehen lassen. Auch wenn wir es nicht schaffen, das ganze Jahr so zu leben – jetzt sind wir in der Succa, im Schatten des Glaubens, in der Umarmung des Heiligen, gepriesen sei er. Jetzt ist die Gelegenheit, so zu leben, wie unser ganzes Leben aussehen sollte!

 

Praktische Vorbereitung

Alles beginnt mit Emuna. Bereitet euch darauf vor, alles, was in der Succa schief gehen wird, mit Emuna zu empfangen! Die Succa ist in der Regel weniger bequem als das Wohnzimmer. Es ist eng. Man vergisst Sachen im Haus und muss sie holen, es kommt zu Verzögerungen. Man hört die Nachbarn mehr, die Kinder sind aufgeregt und unruhig. Darum braucht man viel Vorbereitung, Gebet, und Glauben.

In der Succa wollen wir Emuna bekommen und Emuna bekommt man durch Emuna: Geduld, Lächeln und Freude, und Dankbarkeit auch für alles, was schief geht. Es ist Schade, sich aufzuregen, wütend zu werden, und so die Gelegenheit zu verpassen, und auch den Kindern ein negatives Gefühl zu hinterlassen. Sag Danke für alles, und tanze und singe mit den Kindern!

 

Die Verantwortung liegt bei dir!

Auch wenn unsere Gäste nicht so sehr auf die Heiligkeit der Succa achten, oder unsere Famile nicht mit Emuna auf Probleme reagiert: das Wichtigste ist, dass du mit Emuna reagierts! Entspannt und ohne Ärger oder Gewalt. Sei ein Vorbild, und bring Positive Stimmung in die Succa!

 

All diese Dinge gelten das ganze Fest hindurch. Sei dir ihnen die ganze Woche über bewusst und bete jeden Tag darum, dass du die Heiligkeit der Succa bewahren und steigern kannst!

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