Erfolg oder Misserfolg

In diesem Buch haben wir gelernt, dass man vor jeder Tat ein Wahlrecht besitzt, indem man sich entscheiden kann, Gutes oder Schlechtes zu tun.

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

In diesem Buch haben wir gelernt, dass man vor jeder Tat ein Wahlrecht besitzt, indem man sich entscheiden kann, Gutes oder Schlechtes zu tun. Das gilt allerdings nicht, für den Erfolg oder Misserfolg, denn die bestimmt Gott ganz alleine – völlig unabhängig unserer Wahl. Demnach beneidet ein gläubiger Mensch keine andere Person, da er weiß, dass ihr Erfolg allein von Gott gewollt war und rein gar nichts mit ihm zu tun hat.

Wem es an Glauben mangelt, denkt sich hingegen, dass sein Gegenüber den Erfolg aufgrund seines Wissens, seiner Kraft, seiner Intelligenz, seines Glücks usw. erreicht hat. Aufgrund dessen platzt er regelrecht vor Neid und Eifersucht, da ihm dieses nicht gelang. Diese Denkweise ist selbstverständlich völlig falsch, da – wie bereits gesagt – der Erfolg oder Misserfolg ausschließlich von der Entscheidung Gottes abhängig ist. Wenn Gott möchte, dass man Erfolg hat, dann wird man Erfolg haben; und wenn nicht, dann eben nicht! Genau dies bildet die Glaubensprüfung. Man muss also daran glauben, dass der Erfolg einzig und allein aufgrund der Entscheidung Gottes eintrat und nicht etwa aufgrund von Bemühungen oder dergleichen. 
 
Das Gleiche gilt für den Fall, bei dem sich augenscheinlich beobachten lässt, dass man voller Engagement, Eifer und Hingabe versucht, sein Geschäft auf die Erfolgsspur zu bringen und ihm dies wahrlich gelingt. Doch der Schein trügt! Auch hier kam der Erfolg, da Gott wollte, dass er erfolgreich sein soll und deshalb gab er ihm die Kraft des Engagements, des Eifers und der Hingabe.
 
Halten wir also fest: Wer sich seinen Erfolg selbst zuschreibt und aufgrund dessen Ego entwickelt, irrt. Ebenso irrt derjenige, der jemanden um seinen Erfolg beneidet, da man ja nichts zu seinem Erfolg oder Misserfolg beitragen kann, alles hängt einzig und alleine von der Entscheidung Gottes ab.
 
Bei allem was er tut, sieht er Erfolg  
 
In Irak lebte einmal ein kluger Geschäftsmann, der bei allem was er tat, atemberaubenden Erfolg sah. Er bekam aufgrund seines riesigen Erfolgs Angst vor den bösen Blicken der Neider und begann aufgrund dessen sein Geld in todsichere Verlustgeschäfte anzulegen, sodass jeder Mann sah, dass er doch nicht so erfolgreich sei wie angenommen. Doch egal was er auch tat um sein Geld zu verlieren, es nützte ihm nichts. Sogar todsichere Objekte, wurden bei ihm zum Verkaufsschlager.
 
So suchte er einen weisen Mann auf, um ihn um Rat zu bitten. Der weise Mann sagte ihm, dass er die Versuche, sein Geld mit Gewalt zu verlieren, einstellen solle, da der Erfolg oder Misserfolg einzig und allein von der Entscheidung Gottes abhängig ist: „Wenn Gott möchte, dass du erfolgreich sein wirst, dann wirst du bei allem was du tust Erfolg sehen.“
 
Mit anderen Worten gab er dem Geschäftsmann mit auf dem Weg, dass er keine Angst vor den bösen Blicken der Neider haben muss, wenn er daran glaubt, dass sein Erfolg ausschließlich von der Entscheidung Gottes abhängig ist. Denn dadurch, kann ihm auch kein Mensch auf der Welt mit seinem Neid Böses tun! Und umgekehrt das Gleiche; d.h., wenn Gott entschied, dass man keinen Erfolg sehen wird, dann wird man auch keinen haben, völlig egal was man tut. So wie einst ein sehr armer Mann sagte, nachdem er sah, dass er bei allem nur Misserfolg hatte: „Wenn ich beginnen würde Kerzen herzustellen, würde die Sonne nie wieder untergehen…“ 
 
Wir wissen nichts   
 
Nur Gott weiß bis ins Detail, was gut für uns ist und was jeder Einzelne benötigt um an sich arbeiten zu können. Daher ist es völlig dumm, auf das Leben eines anderen zu blicken oder ihn darum zu beneiden, da niemand wirklich weiß, was in dem Leben des anderen geschieht und ob dessen Erfolg ein wahrhaftiger ist.  
 
Und wenn man mit Sicherheit weiß, dass dessen Erfolg ein wahrhaftiger ist, dann muss man sich umso mehr darüber freuen, da man sieht, dass ein Mensch sich auf dem richtigen Weg befindet. Denn wer sich auf dem Kurs der kommenden Welt befindet, setzt ein wenig Licht ins Dunkle, und das ist für alle gut, da es nun einen Menschen weniger gibt, der die Menschheit mit seiner früheren negativen Lebenseinstellung verunsichert. Ferner kann man davon ausgehen, dass dieser Mensch seinem Schöpfer große Freude bereitet, und deshalb müssen auch wir uns freuen. Der Wunsch jedes Einzelnen von uns muss es sein, dass jeder Mensch auf der Welt Erfolg sieht, und dass wir unserem Schöpfer alle gemeinsam Freude bereiten.  
 
Nicht umsonst heißt es, dass man sich „an seinem Teil“erfreuen muss und sich „mit dem, was man hat“zufrieden geben soll! „An seinem Teil“ bedeutet auch den Teil, bei dem es nicht so läuft. „Mit dem, was man hat“ bedeutet auch die Probleme die man hat, da man bei allen Schwierigkeiten glauben muss, dass es nur zum Guten ist. Wer dies tatsächlich tut, kann sich wahrlich über alles freuen und sich mit allem zufrieden geben! Solch ein Mensch beneidet niemanden; er gönnt jedem das was er hat, und versucht seine Arbeit mit Glück und Freude zu bewerkstelligen. Auf diese Weise erlangt er echten Erfolg in diesem Leben, da er sich mit seiner Gottesaussendung befasst. 
 

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