Geh, wohin dein Herz dich trägt

Es gibt viele Menschen, die Tagebuch führen, auf andere Weise etwas einfach so von sich geben oder zu Blatt bringen, was sie gerade plagt.

3 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Ich höre, wie meine Seele schreit
 
Es gibt viele Menschen, die Tagebuch führen, auf andere Weise etwas einfach so von sich geben oder zu Blatt bringen, was sie gerade plagt. Dies kommt in der Regel aus dem Herzen und geht deshalb auch direkt ins Herz eines Hörers oder Lesers!
 
Jeder kennt das Gefühl, sich einfach mal etwas so aus der Seele schreiben  bzw. sagen zu wollen, was ihm gerade in diesem Moment besonders beschäftigt: zum Beispiel der Gedanke, wo er sich gerade befindet! Oft findet man nicht den Platz, wo man gerade im turbulenten Leben steht, weiß nicht, was man denken oder tun soll. Du hast zwar das beste GPS und kannst auch sehr gut Landkarten lesen, aber es nützt ja alles nichts, da du einfach nicht weißt, wo du gerade stehst – deshalb möchtest du, dass dein Herz dich führt!
 
Lass dich von deinem Herzen führen! Du hast ein gutes Herz, und deshalb blicke immer nur auf gute Dinge! Beschäftige dich ausschließlich mit einer guten Sache, dann fällt das Schlechte automatisch weg! Und das bedeutet, dein Herz kann dich dann zu etwas Wundervollem führen!
 
 
Sackgasse
 
Aber eines darfst du niemals vergessen: „Auf dem Weg, den ein Mensch gehen will, wird er geführt!“

Gott mischt sich also in kein Leben eines Menschen ein! Ein Mensch entscheidet selbst, welchen Weg er gehen möchte. 
 
Aber Gott führt ihn dann auf diesem Weg, den ein Mensch für sich selbst ausgewählt hat. Meistens bemerkt man dann, dass es eigentlich richtig Mist ist, was man manchmal so erlebt. Und wem schiebt man in der Regel die Schuld zu? Gott! Aber ER hat gar nichts damit zu tun, der Mensch hat sich selbst auf einen Weg voller Steine und Messer begeben, und nun muss er die Suppe, die er für sich selbst gekocht hat, auch auslöffeln!
 
 
Leben oder Tod
 
Gott hat uns ja ausdrücklich darauf hingewiesen: „Seht, Ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor …“ (5. Buch Moses, Kapitel 11, Satz 26).

Aus den weiterführenden Sätzen ergeht, dass wir den Segen nur dann erfahren werden, wenn wir uns an Seine Gebote halten, die Er uns gegeben hat. Wenn wir Seine Gebote aber nicht befolgen, dann haben wir – wohl oder übel – mit dem Fluch zu rechnen.
 
Ferner heißt es: „Siehe, Ich lege dir heute vor das Leben und das Glück sowie den Tod und das Unglück …“ (5. Buch Moses, Kapitel 30, Satz 16).

Und auch hier wiederholt sich Hashem (Gott) mit dem Hinweis, dass wir auf Ihn hören sollten, wenn wir Glück erfahren möchten.

Doch in Vers 19 sagt Gott: „Ich rufe heute den Himmel und die Erde herbei; sie sollen Zeuge sein, dass Ich dir das Leben und den Tod, den Segen und den Fluch vorgelegt habe – so wähle das Leben!“
 
Diese Aussage wirft eine sehr interessante Frage in den Raum! Wenn ich dir eine Schüssel voller Gold und Juwelen vor die Nase halte und als Alternative eine Schüssel voller scharfer Klingen und brennender Holzkacheln hinstelle und dich nun bitte, das Bessere für dich zu wählen, ist klar – dass du ohne einen Hinweis, die Schüssel mit dem Gold und den Juwelen zu nehmen, diese ohnehin nehmen würdest, da du ja nicht so blöd sein wirst und dir die Finger verbrennen und verletzen willst.
 
Aber genau das tut hier HaShem! Er sagt uns: "Pass auf, ich lege dir vor das Leben und das Glück und den Tod und das Unglück sowie den Segen und den Fluch … Ich rate dir, wähle das Leben!"
 
Es ist klar, dass niemand den Tod wählt oder das Unglück, weshalb hat Gott also darauf hingewiesen das Leben zu wählen? Da das Leben aussieht wie der Tod und der Tod wie das Leben …
 
Sehen wir uns mal einen gläubigen Juden an: Dieses ist ihm nicht erlaubt, dort kann er nicht hingehen, dass ist verboten, dies kann er nicht machen, das darf er nicht essen, bei der Hitze muss er sittlich gekleidet die Straße betreten, muss am Sabbat zu Fuß gehen, kein Licht zünden und so weiter.
 
Und nun sehen wir uns mal einen ungläubigen Menschen an: Er macht was er will! Sonne, Spaß, Party, Alkohol, Frauen! Er geht mit Shorts auf die Straße und fährt Samstags mit dem Auto, telefoniert wann er will und so weiter.  
 
Wenn beide Dinge gegenüberstellt werden, scheint es so, als ob der Ungläubige zu leben versteht. Und nicht nur einfach so, sondern in Saus und Braus. Und der gläubige Jude ist für ihn einfach nur zu bemitleiden …
 
Deswegen sagte HaShem: "Wähle das Leben, da der Schein trügt!"

Und wie König Salomon sagte dazu: „Der weise Mensch nehme sich diese Worte zu Herzen …“

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