Gemeinschaftliches Leben

Der Mensch wurde dazu geschaffen, ein gemeinschaftliches Leben aufzubauen und seinen Nächsten tatkräftig zu unterstützen. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“

2 Min.

Joel Schwarz

gepostet auf 17.03.21

„Die Welt wird durch Gnade erbaut“ (Ps. 89, 3)
 
Der Mensch wurde dazu geschaffen, ein gemeinschaftliches Leben aufzubauen und seinen Nächsten tatkräftig zu unterstützen. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1. Mose 2, 18); er ist auf die Gemeinschaft mit anderen Menschen hin geschaffen und nicht, um für sich selbst nur da zu sein. Der Mensch braucht seine Mitmenschen nicht nur, um von ihrer Gegenwart und Unterstützung zu profitieren, sondern auch um seinerseits etwas geben zu können. Es zeigte sich in Untersuchungen über den Zustand von Menschen in Ghettos und Gefangenenlagern, dass ihnen nicht nur ein seelisches Bedürfnis zu nehmen eigen ist, sondern auch zu geben; deshalb brachten sich viele Leute sogar in Lebensgefahr, um irgendwelchen Unbekannten zu helfen, einfach weil sie auch Menschen sind.
 
Der Prophet Hesekiel sagt über Sodom: „Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart und alles in Fülle und sichere Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht“ (Hes. 16, 49). Das heißt, dass Sodom wegen seines mangelnden sozialen Beistandes für Bedürftige so hart bestraft worden ist.
 

 

Die Heiligkeit des menschlichen Lebens
 
Beim Aufbau der Lebensgemeinschaft steht an erster Stelle das Achthaben auf das Leben des Menschen. Das Gebot „Du sollst nicht töten!“ (2. Mose 20, 13) – „Du sollst dich nicht an menschlichem Leben vergreifen!“ – ist nicht nur auf das Leben des anderen, sondern auch auf das eigene bezogen. Es ist dem Menschen verboten, sein Leben unnötig in Gefahr zu bringen oder sich gar das Leben zu nehmen. Das Leben ist nicht unser Eigentum; es ist uns vielmehr vom Schöpfer der Welt anvertraut, bis er es wieder von uns zurücknehmen wird. Und so wie es uns aufgetragen ist, unser eigenes Leben zu bewahren, so soll uns auch das unserer Mitmenschen teuer sein.  Nachdem Kain seinen Bruder ermordet hatte, erbebte die Erde an jedem Ort, wohin er auch trat, und spie voller Abscheu aus: „Dieser hat seinen Bruder gemordet!“ Alle Menschen stammen vom ersten Menschen ab und sind dadurch verbrüdert. Darum darf das Leben nicht angetastet werden, sei es das Leben eines alten Menschen, über den die Zeit hinweggegangen ist, oder sei es das Leben eines Kranken, den eine gefährliche oder unheilbare Krankheit befallen hat. Es gibt keinen absurderen Ausdruck als „Tötung aus Erbarmen“. Dies darf nicht sein, selbst wenn der Kranke um seine Ermordung bittet – der Mensch kann nicht über sein Leben verfügen, es ist die Leihgabe Gottes an uns. Wir sind vielmehr gefordert, durch die Weiterentwicklung der medizinischen Möglichkeiten unser und unserer Mitmenschen Leben zu fördern und zu bewahren.
 
Es ist die Aufgabe des Menschen, den Frieden zu mehren und alles zur Verhinderung von Kriegen zu tun. Dann entsprechen wir der Verheißung des Jesaja: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jes. 2, 4)

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