Glücksspiel

Geschäfte mit der Hoffnung - noch nie waren so viele Menschen in Europa dem Automatenspiel verfallen. Vor allem Migranten daddeln.

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Geschäfte mit der Hoffnungnoch nie waren so viele Menschen in Europa dem Automatenspiel verfallen. Vor allem Migranten daddeln.

Die Nachfrage nach Hilfsangeboten gegen Spielsucht wächst: 19 500 Menschen wandten sich im vergangenen Jahr an die Suchthilfeberatungsstellen, gut 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund drei Viertel der Hilfesuchenden führten ihre Probleme auf das Spielen an Automaten in Spielhallen und Gaststätten zurück. Das geht aus noch nicht veröffentlichten Daten der Deutschen Suchtstatistik hervor. Die wachsende Nachfrage hängt laut dem Forscher Gerhard Meyer von der Universität Bremen mit der Novelle der Spielverordnung durch die Bundesregierung im Jahr 2006 zusammen; damals sei der Anreiz zu spielen stark erhöht worden. "Es dauert immer einige Jahre, bis die Probleme bei den Süchtigen so massiv werden, dass sie Hilfe suchen", sagt Meyer. Bund und Länder streiten derzeit über eine Neuregelung der Spielverordnung.

Erhöhter Anreiz
 

Für viele Menschen sind Glücksspiele ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der Spannung und Vergnügen bedeutet: Manchmal gewinnt man – und oft auch nicht. Wenn der Nervenkitzel und die Sehnsucht nach dem großen Gewinn zum alles beherrschenden Motiv wird, und das Spielen um Geldgewinne exzessiven Charakter annimmt, besteht die Gefahr einer Glücksspielsucht. Aktuelle Studien zeigen, dass viele Menschen mit problematischem Spielverhalten die ihnen zustehenden Unterstützungsangebote weder kennen noch nutzen. Die Faktoren bei der Entwicklung einer Spielsucht sind indes vielfältig und komplex – die Glücksspielpersönlichkeit schlechthin gibt es nicht.

Glücksspielsucht: Informationen und Hilfe

Wenn der Partner, ein Freund oder Sohn Geld beim Glückspiel (z.B. Geldspielautomaten) verzockt, kann dies für die Familie ganz erhebliche Probleme im Umgang bedeuten.Was können Sie machen, wenn jemand in Ihrem Umfeld zu viel spielt? Wie können Angehörige einem Spieler bei Spielsucht helfen?

In den meisten Fällen sehen Sie als Angehöriger vor dem Spieler selbst, dass etwas falsch läuft. Oder Sie leiden selbst, weil eine Person, die Ihnen nahe steht spielt. Deshalb fragen sich Angehörige oft:  „Was kann ich tun?“

Weist du viele Angehörige versuchen dem bzw. der Glücksspielsüchtigen – oft eine Person, die sie lieben – einen Teil ihrer Last abzunehmen. Eine verständliche Reaktion, allerdings hilft sie der betroffenen Person nur bedingt. In vielen Fällen kann eine solche gut gemeinte Hilfe die Situation der Betroffenen sogar verschlimmern. Ein Beispiel: Ein Bruder, der seiner spielenden Schwester immer wieder Geld leiht oder eine Ehefrau, die für ihren Mann lügt (zum Beispiel um seine häufige Abwesenheit zu erklären) tragen dazu bei, dass die betreffende Person ihre Sucht aufrecht erhalten kann.

Deshalb gilt: Auch wenn du deinen Partner in dieser Situation als schwach und hilfsbedürftig erlebt, darfst du nicht versuchen, die Verantwortung für die Folgen des Glücksspielens zu übernehmen. Du schützt und stützt damit das abhängige Verhalten des anderen. Das ist für viele Menschen eine schwierige Einsicht, die jedoch wichtig ist, um für alle Beteiligten einen Weg aus der Glücksspielsucht zu finden. 

Sicher fragst du dich auch oft: „Was kann ich für den Spieler tun?“

Für ein Gespräch mit dem Spielenden solltest du einen ruhigen Zeitpunkt wählen. Sei möglichst offen und aufrichtig, vermeide dabei aber Vorhaltungen – das führt fast immer zu Widerständen. Außerdem ist es gut möglich, dass der Spielende im Glücksspiel eine Möglichkeit findet, Stress und zwischenmenschlichen Belastungen zu entfliehen. Ein Streit kann also dazu beitragen, dass er sich noch mehr zurück zieht. Biete stattdessen an, ihn zu einer Beratungsstelle, einer Vertrauensperson zu begleiten oder bei der Suche nach weiteren Informationsangeboten zu unterstützen.

Sei dir dessen bewusst, dass das Spielen durchaus bereits ein ganz zentraler Bestandteil im Leben eines Spielenden ist. Wenn die Kriterien einer Glücksspielsucht erfüllt sind, steht das Glücksspiel sogar an erster Stelle und kann von dem Spielenden nicht mehr kontrolliert werden. Dann ist in jedem Fall Hilfe von außen notwendig.

Ein Besuch in einer Beratungsstelle, bei einer Vertrauensperson oder einer Selbsthilfegruppe verpflichtet euch zu nichts – es bleibt ganz alleine euch überlassen, ob und welche Form der Unterstützung ihr (weiter) in Anspruch nehmen wollt. Alle Gespräche werden bei solchen Dingen vertraulich geführt.

Außerdem: Keine Angst vor den Kosten für die Behandlung der Glücksspielsucht, denn Glücksspielsucht ist in Deutschland und Österreich als Krankheit anerkannt. Das bedeutet vor allem: Ambulante und stationäre Behandlungen werden – in der Regel vom Rentenversicherungsträger – finanziert, bei Erwerbstätigen wird für die Zeit der Behandlung ein Übergangsgeld gezahlt.

Aber was auch eine sehr wichtige Frage ist die du dir selbst stellen solltest ist: „Was kann ich für mich tun?“

Informiere dich über das Thema Problematisches Spielen bzw. Glücksspielsucht, zum Beispiel: Wie wird jemand abhängig von Glücksspielen und was bedeutet es, wenn das Spiel an erster Stelle kommt? Welche Hilfe steht dir als Angehörige zur Verfügung?

Vergesse dabei aber nie deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche! Tue Dinge, die dir Spaß bereiten und für Abstand zu dem Stress sorgen, den das Zusammenleben mit einem glücksspielsüchtigen Menschen oft bedeutet. Nutze Kraftquellen in deinem Alltag wie den täglichen Spaziergang oder ein liebgewonnenes Hobby. Dazu gehört auch: Unternehmungen mit Freunden und Bekannten, lass deine Freundschaften nicht „schleifen“. Das kann schnell passieren, wenn sich Angehörige von Glücksspielsüchtigen aus Scham zurück ziehen oder weil die Folgen der Sucht Kräfte zehren, so dass man sich meist erschöpft und müde fühlt.

Ganz wichtig außerdem: Spreche mit nahestehenden Menschen über deine Situation und deine Gefühle. Das ist immer ein erster sinnvoller Schritt, um die eigene Gefühlslage zu sortieren und gemeinsam zu überlegen, wie man am besten weitermachen kann, deshalb wisse, ich bin immer gern für dich da!


Für ein ausführliches Gespräch mit David Kraus, vereinbaren Sie ein Treffen! Schreiben Sie uns für weitere Informationen oder für ein kostenloses Vorgespräch mit David Kraus: breslev.deutsch@gmail.com Sie können uns auch anrufen, täglich von 8.00-12.00 Uhr – Durchwahl Nr. 4: 00-972-2-532 33 39.

David Kraus ist ein weltbekannter Paar- und Familientherapeut, sowie Lebens-, Trennungs- und Scheidungsberater. Seine Qualifikation erwarb er durch ein jahrelanges Studium in den privaten Lehranstalten YNR, Israeli Association for Marriage & Family Guide, der psychologischen Abteilung vom Erziehungsministerium des Staates Israel, der Universität Bar Ilan – Tel Aviv und in den CMS (Conflict Management Systems) Hochschulen.

 

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