Missachtungen

Es gibt einige Menschen, die trotz ihrer leitenden Position tagtäglich an ihrem Arbeitsplatz mit schändlicher Schmach, Beschimpfungen und Missachtungen konfrontiert sind.

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Es gibt einige Menschen, die trotz ihrer leitenden Position tagtäglich an ihrem Arbeitsplatz mit schändlicher Schmach, Beschimpfungen und Missachtungen konfrontiert sind. Ein Mensch, der sich in dieser Aussage wiederfindet, muss wissen, dass er sich in einer Prüfung befindet, die ermitteln soll wie viel Glauben er an Gott besitzt. Des Weiteren spielt es keine Rolle, ob jemand aufgrund der gegenwärtigen Weltbestimmungen davon ausgeht, dass es sich bei den Missachtungen um Ungerechtigkeiten handelt, da es nach den Gesetzen und Regeln Gottes keine Ungerechtigkeiten gibt! Fehler sind im Himmel eine absolute Fehlanzeige, also hat er es verdient, missachtet zu werden. Ein missachteter Mensch muss sich darüber im Klaren sein, dass er bei Gott eine Rechnung offen hat, und deshalb sendete ihm Gott einen Menschen, der ihn missachtet, um ihn somit auf diese offene Rechnung aufmerksam zu machen.
 
Eines Tages fragte ein gerechter Mann seine Schüler:
 
„Auf welche Art möchtet ihr, dass Gott euch eure begangenen Sünden erlässt? Seid ihr damit einverstanden, dass ihr bittere Armut durchleiden müsstet?“
 
Seine Schüler erwiderten ihm mit einem kräftigen:
 
„Nein!“
 
Der kluge und weise Mann fuhr fragend fort:
 
„Und wie sieht es mit Krankheiten aus?“ – „Nein!
 
„Nachbarschaftskriege?“ – „Nein!“
 
„Verbannung?“ – „Nein!“
 
So sagte er ihnen daraufhin:
 
„Da dem so ist, müsst ihr alle Missachtungen, die auf euch zukommen, mit Liebe akzeptieren. Denn auf diesem Weg könnt ihr die gewünschte Sündenerlassung erfahren.“
 
Deshalb muss man schlichtweg an Gott glauben und alles mit Liebe akzeptieren. Des Weiteren versteht es sich von selbst, dass ein Mensch unter keinen Umständen – als Reaktion auf etwas – durch Beschimpfungen reagiert oder seine führende Position dazu ausnützt, sich an einem Menschen für seine ihm entgegen gebrachten Missachtungen zu rächen. Wenn er sein Gegenüber verbal oder körperlich verletzt, wird er dafür vor Gott, abgesehen von der offenen Rechnung, die er bereits bei Ihm hatte, noch eine zusätzliche Rechenschaft ablegen müssen. Gott wird ihm am Himmelsgericht vorwerfen:
 
„Du hast grundsätzlich von den Schwierigkeiten, die Ich dir auferlegte, weggeblickt, anstatt sich mit ihnen gewissenhaft auseinanderzusetzen, um dadurch den Glauben an Mich zu finden. Dies an sich verkörpert bereits eine Sünde. Und dem nicht genug, dass du sie begangen hast, darüber hinaus hast du auf diese Sünde noch ein weiteres Vergehen gelegt, indem du dich aufgrund der Kränkung eines Menschen an der Sünde von Mensch zu Mensch vergangen hast. Als Ich dich mit den Missachtungen konfrontierte, hättest du verstehen müssen, dass du dabei ein Problem mit Mir hast und nicht etwa mit irgendwelchen Menschen, die dich missachten oder dergleichen. Deshalb hast du überhaupt keine Berechtigung, einen anderen Menschen auf dieser Welt zu kränken.“
 
Diese Tatsache können wir von König David lernen, der aufgrund der Mordabsichten seines Sohnes aus Jerusalem flüchtete und dabei von einem Mann zum einen mit entwürdigenden Schimpfwörtern auf schändliche Weise beschimpft wurde, und zum anderen warf dieser Mann sogar mit Steinen nach ihm, und dies vor den Augen des ganzen Volkes!
 
Als der Verteidigungsminister von König David die öffentliche Majestätsbeleidigung sah, wollte er daraufhin diesen Frevler töten! Doch König David war damit nicht einverstanden, und dies obwohl er sowohl das Recht als auch die nötigen Totschläger an seiner Seite gehabt hatte.
 
König David wollte weder die Ermordung noch die Bestrafung des Frevlers. Der Grund dafür war, dass König David keinen Menschen sich gegenüber stehen sah und dass er keinen Menschen hörte, der ihn beschimpft. Er sah einzig und alleine Gott!
 
Und so verließ David die Königsstadt voller Schmach, hervorgerufen durch die Missachtungen und Beschimpfungen von allen Seiten – ohne ein Widerwort von sich zu geben!
 
Zusammenfassend ist nun klar: Ein Mensch, der im Rahmen seines Einsatzbereiches missachtet oder beschimpft wird, muss diese mit Liebe akzeptieren, um somit die gewünschte Sündenerlassung zu erhalten. Weiterhin darf er keinem Menschen etwas heimzahlen oder sich an jemanden rächen. Er muss sich schlichtweg zusammenreißen und sich dem Menschen gegenüber, der ihn missachtete, barmherzig erweisen. Die Tatsache, dass dieser Mensch aufgrund seines unverschämten Verhaltens eine Sünde begangen hat, bedeutet für den Missachteten nicht, dass er mit einer Sünde reagieren darf. 
 
Gläubige Autoritätsperson 
 
Ohne Zweifel gibt es einen großen Unterschied zwischen einer Führungspersönlichkeit, welche zugleich ein gläubiger Mensch ist und einer Autoritätsperson, die keinen Glauben an Gott besitzt.
 
Der Grund dafür ist die Tatsache, dass ein gläubiger Mensch weiß: „Über ihm steht ein allhörendes Ohr sowie ein allsehendes Auge.“ Außerdem ist er sich bewusst, dass er bei jeder Bewegung die er tätigt, immer an den Willen Gottes denken muss, denn wenn er sich nicht dementsprechend verhält, wird er dafür Rechenschaft ablegen müssen. Bei einer Autoritätsperson, die keinen Glauben an Gott besitzt, ist es genau umgekehrt. So ein Mensch meint aufgrund der in seinen Händen liegenden Entscheidungsgewalt, alles tun und lassen zu können. Und deshalb könne er nach belieben jedem Menschen grausam behandeln oder seine führende Machtposition dazu missbrauchen, einen Vorteil, Genuss oder sonstige Dinge zu seinen Gunsten zu erhalten – Gott behüte.
 

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