Wie nähere ich mich Gott?

Wie nähere ich mich Gott? - ist eine der entscheidendsten Fragen innerhalb unseres Lebens.

2 Min.

Miriam Woelke

gepostet auf 06.04.21

Wie nähere ich mich Gott? – ist eine der entscheidendsten Fragen innerhalb unseres Lebens.

 

Wie soll ich das machen? Im Grunde genommen kenne ich Ihn doch gar nicht. Zumindest kann ich Gott nicht erfassen, sehen, riechen, anfassen oder sonst irgendwie – zu Ihm – eine Verbindung aufbauen wie zu meinen Mitmenschen.
 
Im Bezug darauf heißt es offiziell, man solle die Mitzwot erfüllen (Nichtjuden die 7 Noachidischen Gesetze und Juden die Thoragesetze) und beten. Dann komme schon eine Beziehung zustande.
 
Aber dennoch frage ich mich:  wie soll das gehen? Liebe ich Gott oder fürchte ich Ihn? Wenn ich nicht das tue, was Er will, kriege ich offenbar eins aufs Dach.
 
Und was für eine Beziehung habe ich demnach aufgebaut?
 
Unmengen von Literatur gibt Auskunft und in gewisser Weise Anleitungen. Letztendlich jedoch muss jeder seinen individuellen Zugang zu Gott finden. Das ist so eine Art Lebensausgabe und nicht leicht zu bewältigen. Wer sagt mir, ob ich nun eine richtige Beziehung habe oder nicht? Woher kann oder soll ich das denn alles wissen?
 
Daher muss man sich selbst fragen: wo liegt die Wurzel unserer Angst vor Gott?
 
Wo, in unserem menschlichen Intellekt, denn im tiefen Inneren wissen wir, was moralisch falsch und was richtig ist. Handeln wir gegen Gott, drückt unser Intellekt den Alarmknopf und es liegt an uns, ob wir den Alarm wahrnehmen oder nicht.
 
In chassidischer Literatur lautet es, dass Gott einen Menschen aus Seiner Liebe heraus bestraft. Erstens will Er uns damit auf den richtigen Pfad bewegen und andererseits zieht Gott es offenbar vor, einige Menschen schon auf Erden zu bestrafen, um ihnen Schlimmeres nach dem Tode zu ersparen. Dieser Charaktereigenschaft Gottes müssen wir uns bewusst werden. Er trampelt nicht mutwillig auf uns herum, um uns zu bestrafen, sondern wir bekommen manchmal einen kleinen Klapps wie ein Kind.
 
Der Chabad – Gründer Rabbi Shneur Zalman von Liadi (Tanya, Likkutei Amarim 43) sagte, dass es ohne Angst vor Gott keine Weisheit gibt. Wenn jemand also Angst vor Gott aufgrund dessen Einzigartigkeit als Weltherrscher und allen Seins bekommt, ist dies das Tor zur Einhaltung der Thoramitzwot. Hierbei jedoch handelt es sich um einen niedrigeren Level der Angst. Ein höherer Level ist es, die Göttlichkeit wahrzunehmen, welche diese Welt umgibt.
 
Na, toll, und das soll mir jetzt helfen?
 
Der Baal Shem Tov schlug eine weitere Hilfe vor:
 
Jemand muss sich konstant der Nähe Gottes im Klaren sein. Er umgibt mich zu jeder Sekunde. Ohne Unterbrechung. Gott wird zum Focus unseres Lebens, denn er ist immer und ewig allgegenwärtig. Ob uns das nun passt oder nicht.
 
Unsere Seele empfindet unendliche Liebe zu Gott und wir haben die besten Voraussetzungen zur Annäherung an Gott, wenn da nicht immer wieder diese kleinen Ablenkungen wären. Wir reden uns ein, dass wir ja eigentlich all das gar nicht brauchen. Wir leben und was solls!
 
Was aber, wenn ich tatsächlich Gott suche, doch vor lauter suchen immer wieder wegdrifte? Da helfen mir all die heiligen Sprüche relativ wenig.
 
Es kann passieren, dass wir uns auf dem besten Wege befinden und es gar nicht merken. Rabbi Nachman aus Breslev wiederholte ständig das Prinzip der „Hitbodedut“. Man soll sich also täglich für eine Stunde zurückziehen und mit Gott reden – das persönliche Gespräch mit Gott in der Einsamkeit.
 
Was aber, wenn ich gar nicht weiß, was ich da sagen soll ?
 
Dann sage, dass Du nicht weißt was Du sagen sollst! Bete darum beten zu können!
 
 
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