„Bereschit“ auf einen Blick

Inhaltsangabe - Abschnitt für Abschnitt + Erläuterungen zur Haftarah und Psalm 139 - Wundervoll ist Gottes Schöpfung

4 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 05.04.21

 

Bereschit (1. Buch Moses / Genesis) 1:1 – 6:8 – Abschnitt für Abschnitt
 
1. Abschnitt (1:1 – 1:12)
 
„Bereschit bara Elokim et haSchamajim we’et haArez“ – „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“.
 
Zu Beginn schildert die Tora die Erschaffung der Welt:
 
Am ersten Tag erschuf Gott das Licht und aus ihm Tag und Nacht.
 
Am zweiten Tag bildet ER das Firmament zwischen dem Wasser, das er "Schamajim" nennt: „Himmel“.
 
Am dritten Tag unterscheidet Gott zwischen der Erde und den Meeren und bringt Pflanzen und Bäume hervor, die Samen und Früchte tragen.
 
2. Abschnitt (1:13 – 1:23)
 
Am vierten Tag erschuf Gott die Sonne, den Mond, die Sterne und die Planeten, am fünften Tag folgen die Geschöpfe des Meeres und der Luft.
 
3. Abschnitt (1:24 – 2:3)
 
Am sechsten Tag die Geschöpfe des Landes. Danach erschuf ER den Menschen (hebr. „adam“) nach seinem Abbild, als Mann und als Frau. Der Mensch soll fruchtbar sein und sich vermehren und die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und die Tiere des Landes beherrschen.
 
Am siebten Tag aber ruht Gott von seiner Arbeit und segnet diesen Tag und erklärt ihn zu einem heiligen Tag, der Ruhe gewidmet: der Schabbat.
 
4. Abschnitt (2:4 – 3:21)
Die Tora beschreibt den Gan Eden mit seinen Pflanzen und Flüssen, in der ER den Adam, den ersten Menschen, hineinsetzt, damit dieser den Garten Eden bebaue und bewache. Nur vom Baum der Erkenntnis (hebr. „Ez haDa’at“) darf der Mensch nicht essen, da er sonst sterben muss. Aus einer Rippe Adams erschafft Gott Chawa (Eva).
 
Eine Schlange überlistet Chawa, eine Frucht vom verbotenen Baum zu essen. Und sie gibt auch Adam davon. Da gingen beiden die Augen auf und sie versteckten sich aus Furcht vor Gott.
 
ER erklärt Chawa, dass sie wegen ihrer Sünde Schmerz und Schwierigkeit während der Schwangerschaft und der Geburt zu erdulden haben wird. Gott erklärt Adam, dass seine Bestrafung darin liegt, dass sein Leben mit Mühsal gekennzeichnet sein wird. Er muss den Erdboden bearbeiten und viel Bemühung investieren, um Früchte zu ernten, die im Garten Eden wuchsen.
 
5. Abschnitt (3:22 – 4:26)
 
Gott vertreibt Adam und Chawa aus dem Gan Eden. Chawa bekommt zwei Söhne: Kajin (Kain) und Hewel (Abel). Aber bald schon tötet Kajin seinen Bruder aus Habgier. Und Gott legt einen Fluch auf Kajin. Dieser fleht um Gnade und so zeichnet ihn Gott mit einem Mal (hebr. „ot“), damit man ihn nicht erschlage. Adam und Chawa bekommen noch einen Sohn, den sie Schet (Seth) nennen.
 
6. Abschnitt (5:1 – 5:24)
Adam zeugt noch viele Nachkommen, welche mit ihren Lebensaltern aufgeführt werden.
 
7. Abschnitt (5:25 – 6:8) / Maftir (6:5 – 6:8)
 
Einer der Nachkommen Adams war Metuschelach (Methusalem), welcher 969 Jahre alt wurde. Dessen Sohn Lemech bekam einen Sohn, der Noach (Noah) genannt wurde. Da Gott die Bosheit der Menschen sah, bereute Er, dass er sie erschaffen hat und beschließt, den Menschen und alles Getier von der Erde zu vertilgen – nur Noach fand in SEINEN Augen Gnade, weil er ein gerechter Mensch war.
 
Haftarah: Jeschajahu 42:5 – 43:10
 
Zu Beginn der Haftarah erwähnt Gott, dass Er den Himmel und die Erde geschaffen hat und Er sich zukünftig zu erkennen geben wird, um dem jüdischen Volk, das hier als blind und taub beschrieben wird, Orte zu zeigen, welches es sich bis dahin nicht vorstellen konnte. Es soll angespornt werden, ein „Schir Chadasch“, ein „Neues Lied“ zu singen. Das Schöpfungsthema in Paraschah und Haftarah soll zeigen, welche Stärke und Macht Gott hat.
 
Psalm 139 – Wundervoll ist Gottes Schöpfung
 
Die Tora beginnt mit einem Bericht über die Erschaffung der Welt. Der Mensch wurde am sechsten Tag erschaffen:
 
„Und Gott sprach: Lasst uns machen einen Menschen in unserem Bilde nach unserer Ähnlichkeit… Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde…“ (Bereschit 1, 26 und 27).
 
Dem Wochenabschnitt Bereschit wurde Psalm 139 zugeordnet. In diesem Kapitel spricht der Psalmist über Gottes Mitwirkung bei seiner Entstehung:
 
„Denn Du hast meine Nieren Dir zu eigen gemacht, als Du mich decktest in meiner Mutter Schoss. Dir huldige ich darob, dass ich in so überwältigend wundervoller Weise geworden bin. Wundervoll sind Deine Werke, und meine Seele ist sich des sehr bewusst. Dir war mein Wesen nicht verhohlen, als ich im Verborgenen gestaltet ward, gewebt wurde in der Erdenniedere“ (Verse 13 – 15).
 
Der Mensch zeichnet sich von allen anderen Lebewesen dadurch aus, dass er um das Wundervolle der Schöpfung weiß und Dank aussprechen kann.
 
Den Ausdruck „gewebt in der Erdenniedere“ erläutert Rabbiner S. R. Hirsch:
 
„Die Stätte, in welcher die allerersten Anfänge eines irdischen Daseins vorgehen, wird hier bildlich: irdischer Untergrund, Erdenniedere genannt. Es ist die unterste Stufe, von der auf ein zu geistiger Höhe bestimmtes Wesen sich empor bildet.“
 
A. Chacham referiert einen Kommentar, der in der Erwähnung der Erde eine Andeutung auf die Erschaffung des ersten Menschen erkennt, von dem die Tora sagt:
 
„Da bildete der Ewige, Gott, den Menschen aus Staub von dem Erdboden“ (Bereschit 2,7).
 
„Da schickte ihn weg der Ewige, Gott, aus dem Garten Eden, den Boden zu bauen, davon er genommen worden“ (Bereschit 3,23).
 
Psalm 139 schildert die weiterhin bestehende Beziehung zwischen Gott und dem Menschen: 
 
„Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, siehst meinem Gedanken schon entgegen aus der Ferne“ (Vers 2).
 
Daher kann der Psalmist Gott um Hilfe bitten: 
 
„Leite mich in den Weg der Ewigkeit“ (Vers 24).

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