Falsch gedacht – Wa´igasch

Daher - liebe Leser und Leserinnen - vergesst niemals: Das Leben ist schön! Vorausgesetzt man tritt mit der eben gelernten Weisheit ins Rampenlicht des Lebens …

2 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

In unserer Parascha lesen wir:

„…seine Brüder konnten ihm nicht antworten, weil sie sein Angesicht erschrocken fürchteten“ (1. Buch Moses, Kapitel 45, Satz 3)
 
Die Brüder Josefs fürchteten sich also vor dem Anblick ihres kleinen Bruders, nachdem er sich ihnen gegenüber zu erkennen gab!
 
Im Talmud (Traktat Chagiga) gehen unsere Weisen konkreter auf diesen Satz ein, indem sie sich mit der Frage auseinandersetzen, weshalb sich die Brüder Josefs so sehr vor ihm und seinem Angesicht fürchteten!?
 
Im Nachhinein hätten sie – anstelle der Furcht oder eben des Erschreckens – ein unbeschreiblich beschämendes Gefühl bzw. ein außerordentlich schlechtes Gewissen ihrem kleinen Bruder gegenüber haben müssen. – Es ist davon auszugehen, dass sie diese schuldaufladenden Gefühle plagten, doch wie dem auch sei, wir entnehmen aus der Thora eindeutig die Tatsache, in ihren Köpfen überwog die Furcht und sie waren schlichtweg erschrocken!
 
Der Grund dafür liegt – Dank der Erklärung unserer Weisen – auf der Hand. Im 2. Kapitel der Sprüche der Väter (Spruch 1) heißt es:
 
„Wisse, was über dir ist: ein sehendes Auge und ein hörendes Ohr – und deshalb werden alle deine Taten in einem Buch verzeichnet.“
 
Und eben das ist der Grund, weshalb sich die Brüder Josefs so erschrocken hatten und sich vor ihm fürchteten. Indem er sich zu erkennen gab wurde Ihnen nämlich bewusst, dass er die gesamte Zeit hindurch alles kontrollierte. Sie waren sich also dessen klar, dass Josef von A bis Z alles bis ins Detail hinein plante! Seine Brüder rechneten mit allem – nur eben nicht mit damit! Daher fürchteten sie sich auch so sehr vor ihm, da er sie schlichtweg vorgeführt hat. Die Brüder waren also schockiert darüber, wie unnötig sie sich ärgerten usw.
 
Daher sagen unserer Weisen:
 
„Wenn die Brüder des Josef sich vor seinem Angesicht fürchteten, wie wird es dann sein, wenn ein Mensch ohne Emuna (Glauben und Treue zu Gott) eines Tages vor dem Ewigen stehen wird!!!“
 
Jeder von uns muss sich das Gesagte zu Herzen nehmen und beginnen, an seinem Glauben zu arbeiten! Denn solange ein Mensch nicht daran glaubt, dass alles in seinem Leben von Gottes Hand herbeigeführt wird, solange tappt er schlicht und ergreifend im Dunkeln. Und dieses im Dunkeln wandeln wird ein schreckliches Erwachen zur Folge haben! Nämlich dann, wenn man sich nach dem Leben auf dieser Erde vor Gott stehend wiederfindet und dann bemerkt, dass Er es war, der alles andauernd im Leben zum Guten beeinflusst hat.
 
Und daher waren die Brüder Josefs voller Furcht. Sie waren erschrocken darüber, wie sie Gott völlig vergessen hatten! Sie machten Josef als den Bösewicht aus, der ihr Leben zerstören wollte. Dabei hatten sie allerdings auch nicht Josef selbst vor Augen, sondern einen ägyptischen Tyrannen. Und als er sich ihnen dann endlich offenbarte, bereuten sie es sehr, die gesamte Zeit hindurch im Dunkeln getappt zu haben.
 
Halten wir also fest:
 
Jeder von uns muss von diesem Augenblick an bei allem was ihm widerfährt beherzigen, dass Gott hinter dem Geschehen steht! Und darüber hinaus muss man davon überzeugt sein, dass es sich dabei um das Beste für einen handelt! Auf diese Weise befindet man sich nicht im Dunkeln und somit auch nicht auf einem Irrweg! Im Gegenteil man erspart sich dadurch eine Menge Stress, Sorgen und Kummer!
 
Daher – liebe Leser und Leserinnen – vergesst niemals: Das Leben ist schön! Vorausgesetzt man tritt mit der eben gelernten Weisheit ins Rampenlicht des Lebens …

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