„WaEra“ auf einen Blick

Nach der Warnung an den Pharao, das Volk Israel ziehen zu lassen, verwandelte Aharon das Wasser des Nils in Blut ...

4 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

1. Abschnitt (6:2 – 6:13)
 
„WaEra el-Awraham el-Jizchak weel-Ja’akow …“ – „ Ich erschien dem Awraham, dem Jizchak und dem Ja‘akow…“
 
Gott offenbart Moscheh seinen Namen 1). ER hat mit Awraham, Jizchak und Ja’akow einen Bund geschlossen und ihnen das Land Kenaan versprochen. Auch vernimmt ER die Klagen der Israeliten, die in Ägypten als Sklaven leben. Moscheh soll den Israeliten sagen, dass Gott sie aus der Sklaverei befreien wird, sie als seine Nation auswählt und sie in das Land, das ER ihnen versprochen hat, bringen wird. Und er soll zum Pharao gehen und ihn auffordern, das Volk ziehen zu lassen. Aber Moscheh wendet ein, dass, wenn ihm nicht einmal die Israeliten zuhören, der Pharao erst recht nicht auf ihn hören werde. Daraufhin gibt Gott Moscheh und [dessen Bruder] Aharon Weisungen bezüglich der Israeliten und dem Pharao.
 
2. Abschnitt (6:14 – 6:28)
 
In diesem Abschnitt werden die Nachkommen von Re’uwen, Schim‘on und Lewi aufgezählt. Darauf folgt die Genealogie des Stammes Lewi, aus dem Moscheh und Aharon stammen.
 
3. Abschnitt (6:29 – 7:7)
 
Erneut beauftragt Gott Moscheh, beim Pharao vorstellig zu werden, damit der das Volk ziehen läß. Moscheh wendet ein, dass er nicht genug Selbstbewusstsein habe, dies dem Pharao zu sagen. Aber Gott befiehlt Moscheh, seine Anweisungen zu befolgen. ER wird Pharao starrsinnig machen und Zeichen und Wunder geschehen lassen, Ägypten seine Macht zeigen und das Volk – SEIN Volk – von dort herausführen. Moscheh war 80 und Aharon 83 Jahre alt, als sie zum Pharao sprechen.
 
4. Abschnitt (7:8 – 8:6)
 
Der Pharao verlangt ein Wunder von Moscheh und Aharon. Aharon wirft seinen Stab zu Boden, wie es Gott ihm vorher befohlen hat, und der Stab verwandelt sich in eine Schlange. Die Weisen 2) des Pharaos tun dasselbe, aber Aharons Stab verschluckt deren Stäbe. Der Pharao aber bleibt hart, wie Gott es vorhergesagt hat.
 
Nach der Warnung an den Pharao, das Volk ziehen zu lassen, verwandelt Aharon das Wasser des Nils in Blut 3), so dass alle Fische sterben und die Ägypter nicht mehr daraus trinken können – sieben Tage lang. Aber die Weisen des Pharaos erzeugen denselben Effekt und der Pharao wird starrsinnig. Auf Gottes Befehl hin fordert Moscheh den Pharao erneut auf, das Volk ziehen zu lassen, und lässt Aharon Frösche über das Land bringen. Die Weisen des Pharaos aber machen dies ebenfalls nach. Der Pharao lässt Moscheh und Aharon zu sich rufen und bittet sie, zu Gott zu beten und die Frösche verschwinden zu lassen. Dann werde er das Volk ziehen lassen.
 
5. Abschnitt (8:7 – 8:18)
 
Aber wie von Gott vorhergesagt, verhärtet der Pharao sein Herz. So streckt Aharon seinen Stab gen Boden. Läuse erscheinen, die Menschen und Tiere befallen. Dies können die Weisen des Pharaos nicht nachmachen, aber trotzdem bleibt der Pharao stur. Wieder schickt Gott Moscheh zum Pharao, damit der das Volk ziehen lässt und sendet Schwärme von „Arow“ 4) über die Ägypter und ihr Land.
 
6. Abschnitt (8:19 – 9:16)
 
„Geht [und] opfert eurem Gott (in unserem Land)“ sagt der Pharao zu Moscheh und Aharon. Diese erwidern, dass die Opfer, die sie Gott darbringen, den Ägyptern heilig seien und sie daher eine dreitägige Reise in die Wüste machen müssen, um nicht den Zorn der Ägypter auf sich zu ziehen. Der Pharao willigt ein. Nachdem aber die Arow verschwunden sind, verhärtet er sein Herz und lässt sie nicht ziehen.
 
Wieder warnen Moscheh und Aharon den Pharao und setzen ihm eine Frist. Am nächsten Tag bringt Gott eine Epidemie über das Vieh der Ägypter, welches daraufhin verendet. Der Pharao aber bleibt weiterhin stur. So nimmt Moscheh ein Handvoll Ofen Ruß und wirft ihn vor dem Pharao in die Luft. Im Handumdrehen befällt ein Ausschlag Mensch und Tier und verursacht Eiterbeulen, auch bei den Weisen des Pharaos. Gott macht den Pharao starrsinnig und dieser hört nicht auf Moscheh und Aharon.
 
Nochmals warnen Moscheh und Aharon ihn, dass Gott die Epidemie auf den Pharao und sein Volk bringen wird.
 
7. Abschnitt (9:17 – 9:35) / Maftir (9:33 – 9:35)
 
Gott hat den Pharao nur am Leben gelassen, um ihm seine Stärke zu zeigen. Am folgenden Tag sendet ER einen noch nie dagewesenen Hagel über das Land, der alles, was sich unter freiem Himmel aufhält – Mensch oder Vieh – erschlägt. Die Provinz Goschen aber, wo die Israeliten leben, wird davon verschont.
 
Der Pharao bittet Moscheh und Aharon darum, den Hagel zu stoppen, aber nachdem sie dies getan haben, verhärtet der Pharao sein Herz erneut und lässt die Israeliten nicht ziehen – so wie es Gott durch Moscheh vorhergesagt hat.
 
Anmerkungen
 
1.Seinen Namen (das Tetragramm) gebraucht Gott eigentlich schon, als ER zu Awraham (Bereschit 15:7) und Ja’akow (Bereschit 28:13) spricht. Auch wird er von Engeln (Bereschit 16:11, 19:13,14, 18:14), von den Patriarchen selbst (Bereschit 14:22, 15:2, 15:8, 16:2, 16:5, 22:14, 24:27, 24:31, 24:40, 24:44, 24:48, 26:22, 27:7, 27:27, 28:31, 29:32, 33:35, 30:24, 30:30, 32:10 und 49:18) und auch von Nichtjuden (Bereschit 24:3, 24:31, 26:28,29, 30:27, 31:49) benutzt, aber – zumindest vor der Zeit der Patriarchen – niemals in wörtlicher Rede. Unter den Patriarchen war das Tetragramm bekannt, nicht aber die verborgene Bedeutung (Ramban; Ibn Esra).
 
2.Siehe Bereschit 41:8. Es gibt die Meinung, daß dies Astrologen waren (Targum Jonathan über Sch’mot 7:22).
 
3.Die erste der zehn Plagen.
 
4.Die vierte Plage. Über die Bedeutung des Wortes „Arow“ gibt es verschiedene Meinungen. Der Midrasch berichtet über einen Disput: Rabbi Nechemia sagt, dass mit dem Ausdruck „Arow“ Fliegen“ und Rabbi Jehudah erklärt, dass damit eine Mischung von wilden Tieren gemeint sind (Sch’mot Rabbah 11:4). Die meisten Midraschim akzeptieren die Interpretation von „Arow“ als wilde Tiere und diese Meinung spiegelt sich auch in den meisten späteren Kommentaren wider (Targum Jonathan; Raschi; Ibn Esra; Radak, Scheraschim; Ibn Janach; Josephus, Antiquities 2:14:3). Es ist auch möglich, dass das hebräische Wort „Arow“ mit dem altägyptischen Wort „A’ow“ verwandt ist, was auf Käfer, insbesondere den Skarabäus oder den Mistkäfer hinweist. Anderen Quellen zufolge handelt es sich bei „Arow“ um die Invasion einer bestimmten Tierart: entweder Wölfe (Raschbam), Panther (MidraschTehillim 78:45), Adler oder andere Vögel (ebenda).
 

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