„Bo“ auf einen Blick

Lass mein Volk ziehen! ...

4 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

 

1. Abschnitt (10:1 – 10:11)
 
„WaJomer haSchem el¯Mosche: Bo el¯Par'oh…“ – „Und Gott sprach zu Mosche: Geh zum Pharao…“ (1)
 
 
Erneut gehen Mosche und Aharon zum Pharao und kündigen ihm die 8. Plage an, sollte er das Volk nicht ziehen lassen: Arbeh (Heuschrecken). Sogar die Beamten des Pharaos raten ihm, das Volk ziehen zu lassen, weil Ägypten zerstört wird. Mosche und Aharon werden zum Pharao zurückgebracht, welcher die Männer, nicht aber die Kinder ziehen lassen will.
 
 
2. Abschnitt (10:12 – 10:23)
 
Daraufhin schickt Gott ein Wind, der eine nie gekannte Heuschreckenplage über Ägypten bringt. Die Heuschrecken fressen alles Grün, das der Hagel übriggelassen hat. Der Pharao bittet Mosche und Aharon darum, dass Gott die Heuschreckenplage beenden möge. Nachdem aber die Plage vorüber ist, macht Gott den Pharao erneut starrsinnig und der Pharao lässt das Volk wieder nicht ziehen.
 
Gott befiehlt Mosche, seinen Stab gen Himmel zu richten, worauf die neunte Plage über Ägypten hereinbricht: Choschech (Dunkelheit). Drei Tage lang können die Menschen einander nicht sehen. Nur dort, wo die Israeliten wohnen, gibt es Licht.
 
 
3. Abschnitt (10:24 – 11:3)
 
Der Pharao sagt zu Mosche und Aharon, sie können ziehen, müssten aber alle Schafe und das Vieh zurücklassen (und damit auch die Opfertiere). Mosche erwidert, dass sie nur mit ihrem gesamten Vieh ziehen. Gott lässt den Pharao wieder starrhalsig werden und so weigert der sich, das Volk ziehen zu lassen. Und Gott spricht zu Mosche, dass es noch eine weitere Plage geben wird. Derweil sollen Männer und Frauen von ihren Freunden Gold und Silberartikel erbitten (2).
 
 
4. Abschnitt (11:4 – 12:20)
 
Mosche spricht in Gottes Namen zum Pharao und kündigt an, dass alle Erstgeborenen in Ägypten, ob Mensch oder Tier, sterben werden, außer den Erstgeborenen der Israeliten. Dann werden auch die Beamten des Pharao ihn auffordern, das Volk aus Ägypten wegziehen zu lassen. Daraufhin wird der Pharao zornig und da Gott ihn wieder stur hat werden lassen, darf das Volk immer noch nicht ziehen.
 
Und Gott weist Mosche und Aharon an, dass dieser Monat 3) der erste Monat des Jahres sein soll (4) und dass jede Familie am Nachmittag des 14. des Monats (5) ein einjähriges, makelloses, männliches Lamm schlachten soll. In der Nacht sollen sie eiligst das auf offenem Feuer geröstete Fleisch mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern (6) verzehren. Gott wird in alle Häuser gehen und die Erstgeborenen töten (7), nur an den Häusern, deren Türrahmen mit dem Blut der Lämmer gekennzeichnet sind, wird er vorüberschreiten (8). Alle Generationen sollen diesen Tag als Feiertag begehen. Sieben Tage darf nur Ungesäuertes gegessen und alles Gesäuerte soll vor dem ersten Tag aus dem Haus geschafft werden (9) .Der erste und der siebte Tag (10) ist ein Feiertag, an denen keinerlei Arbeit (Melachah) verrichtet werden darf (11).
 
 
5. Abschnitt (12:21 – 12:28)
 
Mosche bedeutet den Stammesältesten, das Volk zu versammeln. Das Blut des Pessach-Opfers soll auf beide Türpfosten und den Türbalken des Hauses gestrichen werden. Dann wird Gott das Haus verschonen, wenn er Ägypten straft. Dieses Gebot gilt für alle Generationen und auch wenn die Bnei Israel in dem Land wohnen, das Gott ihnen versprochen hat.
 
 
6. Abschnitt (12:29 – 12:51)
 
In der Mitte der Nacht tötet Gott alle Erstgeborenen: den Erstgeborenen des Pharaos genauso wie den der Gefangenen in den Kerkern oder den eines Tieres. Kein Haus der Ägypter verschont er und bald erfüllt ein großes Wehklagen ganz Ägypten. Der Pharao lässt Mosche und Aharon zu sich holen und fordert sie auf, aus Ägypten wegzuziehen. So beginnt der Auszug der Bnei Israel (und mit Ihnen auch Angehörige anderer Nationen) aus Ägypten mitsamt ihrer Habe und ihrem Vieh, nachdem sie 430 Jahre dort gewohnt haben.
 
 
7. Abschnitt (13:1 – 13:13) / Maftir (13:14 – 13:16)
 
Gott trägt Mosche und Aharon auf, sich an diesen Tag zu erinnern als den Tag, an dem sie Ägypten, den Ort der Sklaverei, verlassen haben. Sie sollen ihren Kindern davon erzählen und (die Worte) sollen als Zeichen auf ihrem Arm und als Erinnerung zwischen ihren Augen sein 12).
 
 
Anmerkungen:
 
1.
Das hebräische Wort „Bo“ bedeutet wörtlich: „komm“. Da Gott omnipräsent ist, sagt er nicht „Geh“ zu Mosche.
 
2.
Siehe auch Schmot 3:22.
 
3.
„Dieser Monat“: Nissan (März / April).
 
4.
Dies wird als Gebot angesehen, einen Kalender einzuführen (siehe Rosch haSchanah 18a; Sanhedrin 11a; Sefer HaMizwot; Positive Mizwah Nr. 193).
 
5.
„Nachmittag des 14. des Monats“ = 14. Nissan (Erew Pessach).
 
6.
„Ungesäuertes Brot“: Mazze (Mazzot), „bittere Kräuter“: Maror (Merorim).
 
7.
Die zehnte Plage: „Makat Be'chorot“.
 
8.
„ufassach'ti“, dtsch.: ~ „vorüberschreiten“, daher das Wort „Pessach“, siehe Sch'mot 12:13 und 12:27.
 
9.
Dies ist das Gebot, alles Gesäuerte (Chamez) vor Pessach zu entfernen und der Grund für die Chamez-Suche in der Nacht vorher (Pessachim 5a; Sefer HaMizwot, Positive Mizwah Nr. 156).
 
10. 
In der Diaspora (hebräisch: „Galut“, also außerhalb von Erez Israel) gibt es jeweils noch einen zweiten Feiertag, es wird also an Pessach der erste und der zweite, bzw. der siebte und ein zusätzlicher achter Tag als Feiertag (Jom tow) gehalten.
 
11.                   
Wie an Schabbat, ist es auch an Feiertagen verboten, zu arbeiten. Allerdings sind an Feiertagen (wenn sie nicht auf Schabbat fallen) unter ganz bestimmten Umständen gewisse Arbeiten erlaubt, wenn sie unmittelbar zur Zubereitung von Speisen notwendig sind.
 
12.                   
Dies ist einer der vier Abschnitte, die auf den in den Tefillin enthaltenen Pergamenten geschrieben stehen. Die anderen drei Passagen werden in Sch'mot 13:16, D‘warim 6:8 und 11:18 erwähnt. Die Tefillin werden täglich (außer an Schabbat und an Feiertagen, bzw. Schacharit von Tischa beAw) zum Schacharit auf dem Arm und dem Kopf getragen.
 
 

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