Metzora – Verzweifle nie!

"Sie werden nicht an den Folgen ihrer Unreinheit sterben" (Levitikus 15:31).

Noch nie in der Geschichte gab es eine so weit verbreitete jüdische geistige Wiedergeburt und einen so großen Durst nach Tora wie in der heutigen Generation. Trotzdem ergibt sich das „Yetzer Hara“, die böse Neigung, nicht. Er sagt dem Juden, der weit weg von der Tora geboren wurde, daß der Krieg vorbei ist, daß  er oder sie fix und fertig und daß es sich gar nicht mehr lohnt, die Tora-Gebote weiter zu erfüllen. „Du kannst genauso gut in die Kneipe oder zum Nachtclub zurückkehren" sagt der nachgiebige, lügende „Yetzer Hara“. „Du wirst es sowieso niemals schaffen, die Mitzwot, d.h. die  Gebote der Tora richtig zu halten und positiv zu erleben. Du wirst kein Wort von Gemara (Talmud) verstehen können: alles ist auf Aramäisch geschrieben! Du wirst dich nicht auf ein Wort der Tora-Geboten beziehen können. Du bist fertig! Es lohnt sich gar nicht. Verschwinde von hier und gehe zurück zu Party mit deinen Kumpeln!“

 
Der Yetzer Hara schlägt einen Menschen nieder, beraubt ihn seines Selbsvertrauens und bringt Verzweiflung in sein Herz. Die giftigen Pfeile von dem Yetzer Hara machen einen Juden, insbesondere einen Baal Teschuwa (jemand, der zu Haschem zurückkehrt) handlungsunfähig, wenn er sich nicht stark wehrt. Mit G-ttes Hilfe wird das folgende Gleichnis dies erklären:
 

Zwei Soldaten kämpften nebeneinander gegen einen heftigen Feind. Während eines massiven Artilleriefeuers erhielten die beiden Soldaten böse Splitterwunden am Arm. Der erste Soldat rief: „Mein Arm, mein Arm!“ Sein Gewehr fiel zu Boden. Wehrlos wurde er in den Kopf geschossen und getötet.

 
Der zweite Soldat übertrug sein Gewehr von seinem verletzten rechten Arm auf seinen gesunden linken Arm. Er schoß weiter und schloß sich dem Angriff gegen die feindliche Waffenstellung an. Er wurde nicht nur gerettet, sondern gewann auch die Schlacht.

 
Einige „Baalei Teschuwa“ (Juden, die in säkularen Familien gewachsen sich und zurück zu Haschem zu einem Leben von Tora-Lernen und Geboten kehren) geben auf, wenn sie zum ersten Mal Schwierigkeiten erleben. Entmutigt geraten sie in Verzweiflung und kehren zu ihren alten Gewohnheiten zurück. Aber selbst während sie stark enttäuscht sind oder durch spirituelle Herausforderungen gehen, besiegen die „Baalei Teschuwa“, die weiter kämpfen, schließlich den Yetzer Hara und gewinnen den Krieg.

 
Die Tora widerspricht nachdrücklich dem Yetzer Hara: „Sie werden nicht an den Folgen ihrer Unreinheit sterben!“ Diese universelle Wahrheit ist ein Leuchtfeuer für diese Generation. Juden in Atlanta, Dallas oder München haben sich nicht dafür entschieden, in einer säkularen Umgebung geboren zu werden. Haschem hat es angeordnet! Wenn sie geistig unrein sind, werden sie nicht sterben! Alles, was sie tun müssen, ist, ihre Herzen für das Judentum und zu öffnen. Haschem wird dann den Rest tun und sie auf den Weg der Tora und der Teschuwa führen.

 
Rebbe Nachman von Breslev erklärt (Likutei Moharan II: 68): „Es gibt keine Verzweiflung auf der Welt!“ Du mußt kein Aramäisch können, um ein guter Jude zu sein. Du mußt kein Sohn von einem Tora oder Gemara Experten aus Bnei Brak sein. Du kannst ein einfacher Jude von einem Bauernhof in Iowa sein oder aus einer sekulären Familie in Berlin stammen, solange du Haschem mit Unschuld und Einfachheit suchst. Rebbe Nachman schlägt dir vor, alle deine ausgefallenen Philosophien beiseite zu werfen, weil sie dem reinen Dienst von Haschem im Wege stehen.
 

Laß dich nicht von dem Yetzer Hara in die falsche Richtung lenken. Ein Jude aus North Dakota oder Stuttgart kann genauso weit gehen – manchmal sogar weiter – als ein Jude aus Jerusalem. In der Parascha dieser Woche verspricht die Tora, daß ein Jude nicht an geistiger Unreinheit stirbt. Tora und Teschuwa können jede geistige Unreinheit reinigen. Du darfst nie aufgeben!