Bereschit – Psalm 139

Die Tora beginnt mit einem Bericht über die Erschaffung der Welt ...

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

Bereschit – Psalm 139

Wundervoll ist Gottes Schöpfung

 

 

 

Die Tora beginnt mit einem Bericht über die Erschaffung der Welt. Der Mensch wurde am sechsten Tag erschaffen: „Und Gott sprach: Lasst uns machen einen Menschen in unserem Bilde nach unserer Ähnlichkeit… Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde…“ (Bereschit 1, 26 und 27).
 
Dem Wochenabschnitt Bereschit wurde Psalm 139 zugeordnet. In diesem Kapitel spricht der Psalmist über Gottes Mitwirkung bei seiner Entstehung: „Denn Du hast meine Nieren Dir zu eigen gemacht, als Du mich decktest in meiner Mutter Schoss. Dir huldige ich darob, dass ich in so überwältigend wundervoller Weise geworden bin. Wundervoll sind Deine Werke, und meine Seele ist sich des sehr bewusst. Dir war mein Wesen nicht verhohlen, als ich im Verborgenem gestaltet ward, gewebt wurde in der Erdenniedere“ (Verse 13 – 15).  Der Mensch zeichnet sich von allen anderen Lebewesen dadurch aus, dass er um das Wundervolle der Schöpfung weiß und Dank aussprechen kann.
 
Den Ausdruck „gewebt in der Erdenniedere“ erläutert Rabbiner S. R. Hirsch: „Die Stätte, in welcher die allerersten Anfänge eines irdischen Daseins vorgehen, wird hier bildlich: irdischer Untergrund, Erdenniedere genannt. Es ist die unterste Stufe, von der auf ein zu geistiger Höhe bestimmtes Wesen sich emporbildet.“ A. Chacham referiert einen Kommentar, der in der Erwähnung der Erde eine Andeutung auf die Erschaffung des ersten Menschen erkennt, von dem die Tora sagt: „Da bildete der Ewige, Gott, den Menschen aus Staub von dem Erdboden“ (Bereschit 2,7).
 

„Da schickte ihn weg der Ewige, Gott, aus dem Garten Eden, den Boden zu bauen, davon er genommen worden“ (Bereschit 3,23). Psalm 139 schildert die weiterhin bestehende Beziehung zwischen Gott und dem Menschen: „Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, siehst meinem Gedanken schon entgegen aus der Ferne“ (Vers 2). Daher kann der Psalmist Gott um Hilfe bitten: „Leite mich in den Weg der Ewigkeit“ (Vers 24).

 

 

Der Autor ist Psychologe und hat an der Universität Köln gelehrt.

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