Ki Tawo-Psalm 51

Es ist kaum zu glauben, aber doch nicht zu bestreiten: Es gab Gemeinden, in denen man weder ... noch ...

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

 Ki Tawo-Psalm 51
Warnung und Zurechtweisung

 

Es ist kaum zu glauben, aber doch nicht zu bestreiten: Es gab Gemeinden, in denen man weder den Wochenabschnitt Bechukotai noch den Wochenabschnitt Ki Tawo am Schabbat aus der Tora gelesen hat, und zwar weil niemand zum Abschnitt der Warnungen (hebr.: Tochacha) aufgerufen werden wollte. Mit Recht hat der Autor der „Mischna Berura“ diese Praxis scharf kritisiert (Be’ur Halacha 428,6). Man kann von einer Vogel – Strauss – Politik in der Synagoge sprechen: Gerade eine Nichtbeachtung der Tochacha führt zu den befürchteten Folgen.
 
Die furchtbaren Strafen werden nur im Fall des Ungehorsams eintreten: „Und es wird geschehen, wenn du nicht gehorchest der Stimme des Ewigen, deines Gottes, zu beobachten, auszuüben all seine Gebote und Satzungen, die ich dir heute gebiete, so werden auf dich kommen all diese Flüche und dich treffen“ (Dewarim 28,15 – siehe auch die Verse 58 und 59). Sinn der angekündigten Heimsuchungen ist es, das sündige Volk zur Umkehr zu bewegen (siehe Wajikra 26, 40 – 45). 
 
Im zugeordneten Psalm 51 ist ebenfalls von einer Zurechtweisung die Rede; König David deutet einen solchen Vorfall an: „Als der Prophet Nathan zu ihm gekommen, da er zu Batschewa gekommen war“ (Vers 2). Rabbiner Hirsch erklärt: „Siehe Schmuel II.12. David hatte sich mit Batschewa und Urija vergangen, und war der Prophet Nathan an ihn gesandt, ihm den ganzen Umfang des Verderbens zu vergegenwärtigen, dass er mit dieser Schuld auf sich und sein Haus heraufbeschworen hatte“. Psalm 51 zeigt uns, wie ein reuiger Sünder auf eine Zurechtweisung reagieren sollte –  mit einem Bekenntnis: „Denn meine Verbrechen sind mir bewusst, und mein Fehl ist mir stets gegenwärtig“ (Vers 5). Dann sollte er den Ewigen um Verzeihung bitten: „Birg Dein Angesicht vor meinen Vergehen, und alle meine Sünden tilge“ (Vers 11). Und sich für die Zukunft Gottgefälliges vornehmen: „So will ich Verbrechern lehren Deine Wege, und ergraute Sünder, wie sie zu Dir zurückkehren mögen“ (Vers 15).

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