Tasria-Psalm 106

Im Wochenabschnitt Tasria werden diverse Aussatzschäden (hebr.: Nega'im) besprochen: „Ein Mensch, wenn an der Haut seines Fleisches etwas Hochweißes oder dem Nahekommendes...

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Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 05.04.21

Tasria-Psalm 106

Sünde, Strafe und Umkehr

 

Im Wochenabschnitt Tasria werden diverse Aussatzschäden (hebr.: Nega'im) besprochen: „Ein Mensch, wenn an der Haut seines Fleisches etwas Hochweißes oder dem  Nahekommendes oder Glanzweißes ist, und es gestaltet sich in der Haut seines Fleisches zu einem Aussatzschaden: so werde er zu Aharon, dem Priester, oder zu einem von seinen Söhnen, den Priestern, gebracht“ (Wajikra 13,2). Wie Rabbiner Hirsch bemerkt, sind Nega'im nicht gewöhnliche Krankheitszustände, sondern solche, die als Folge einer besonderen Gottesschickung eintreten. Unsere Weisen haben Nega'im als Strafe für verschiedene Sünden hingestellt (siehe Talmud, Arachin 16  a und Midrasch Wajikra Rabba 17,3).
 
Im zugeordneten Psalm 106 ist von Nega'im nicht die Rede. In diesem Text finden wir eine Aufzählung von zehn Sünden, die unsere Vorfahren beim Auszug aus Ägypten in der Wüste und im Lande Kanaan begangen haben. Der Psalmist benennt mehrfach die Strafe, die der Sünde folgte. Hier sei nur ein Beispiel angeführt: "Und sie wurden eifersüchtig auf Mosche im Lager, auf Aharon, den Heiligen des Ewigen. Es öffnete sich die Erde und verschlang Datan und bedeckte die Gemeinde Avirams. Und es entbrannte Feuer gegen ihre Gemeinde, die Flamme verzehrte die Frevler (Verse 16 – 18; als ein weiteres Beispiel siehe die Verse 28 – 30).
 
Mit der Strafe muss die Geschichte nicht enden. Nega'im  sollen zur Umkehr (hebr.: Teschuwa) anspornen – das ist der Sinn der Gottesschickung. Und nach der Aufzählung der Sünden heißt es im Psalm: „Da sah Er hinein in die Not, die ihnen ward, indem Er den Erguss ihres Inneren hörte, gedachte ihnen Seines Bündnisses, ließ sich zur Änderung Seines Sinnes bestimmen nach der Fülle Seiner Liebeswirkungen und gab sie zur Erbarmung vor allen ihren Zwingherren“ (Verse 44 – 46). Im Midrasch zu dieser Passage lesen wir, dass Gebet und Teschuwa  Israels Erlösung herbeiführen.

 

 

Der Autor ist Psychologe und hat an der Universität Köln gelehrt.

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