Die Liebe und das Gebet

Ein Chassid fragte einmal seinen Rabbi: „Wie soll ich mich aufs Beten vorbereiten?“ „Ganz einfach, bete!“ erwiderte er.

2 Min.

Breslev Israel Redaktion

gepostet auf 05.04.21

Lerne keine leeren Gesten – das ist kein Gebet. Lass deine Gesten lebendig und spontan sein. Sonst spürst du tief innen immer, dass es nur ein Ritual ist, eine Formalität. Lass nur dein eigenes Bewusstsein über deinen Lebensstil und deine Normen entscheiden. Lass dir diese Dinge von keinem anderen vorschreiben. Das ist wirklich Sünde, einen anderen darüber entscheiden zu lassen.

Warum ist es Sünde? Weil du dann niemals wirklich dabei bist. Es bleibt nur an der Oberfläche; es ist Heuchelei. Frage keinen anderen, wie man betet. Lass jeden Augenblick entscheiden, mach es vom Augenblick abhängig – die Wahrheit des Augenblicks sollte dein Gebet sein. Und wenn du zulassen kannst, dass die Wahrheit des Augenblicks von dir Besitz ergreift, wirst du damit wachsen und die Schönheit des Gebets kennen lernen. Dann bist du auf dem richtigen Weg.
 
Folgende Geschichte wird berichtet:


Als Moses einmal durch einen Wald kam, sah er einen Mann, der betete. Aber was er sagte, war so absurd, dass Moses stehen bleiben musste. Und nicht nur absurd, es war beleidigend, gotteslästerlich! Er sagte: „Gott, Du fühlst Dich bestimmt manchmal einsam. Ich kann zu Dir kommen und immer bei Dir sein, wie Dein Schatten. Warum sollst Du unter Deiner Einsamkeit leiden, wenn ich doch hier bin? Ich kann Dir auch nützlich sein. Ich werde Dir ein schönes Bad machen und alle Läuse aus Deinem Haar und von Deinem Körper entfernen…“


Läuse?
 
Moses traute seinen Ohren nicht. Was redet dieser Mann da? „Und ich werde Dir Essen kochen. Was ich koche, schmeckt immer allen. Ich werde Dir das Bett machen und Deine Kleider waschen. Und wenn Du krank bist, werde ich für Dich sorgen. Ich werde wie eine Mutter für Dich sein und wie eine Ehefrau, wie ein Diener und ein Sklave – ich kann alles Mögliche. Bitte gib mir einen Fingerzeig, damit ich zu Dir kommen kann.“


Moses unterbrach ihn und sagte: „Was machst du da? Mit wem redest du? Läuse in Gottes Haar? Er braucht ein Bad? Hör auf mit dem Unsinn! Das ist kein Gebet. Gott wird böse auf dich sein.“


Der Mann blickte zu Moses auf und fiel ihm zu Füßen.
 
Er sagte: „Es tut mir Leid. Ich bin ein ungebildeter, unwissender Mann. Ich weiß nicht, wie man betet. Bitte lehre mich zu beten!“
 
Also lehrte ihn Moses, wie man richtig betet. Er war froh, dass er einen Menschen auf den rechten Weg gebracht hatte. Zufrieden zog Moses von dannen.
 
Als er wieder allein im Wald war, ertönte plötzlich eine donnernde Stimme vom Himmel:

 
„Moses! Ich habe dich in die Welt gesandt, damit du die Menschen zu mir bringst, aber nicht, damit du mir die, die mich lieben, wegnimmst. Genau das hast du gerade getan. Dieser Mann ist einer meiner nächsten Geliebten. Geh zurück und entschuldige dich bei ihm! Er ist aufrichtig und er liebt mich. Seine Liebe ist echt.


Alles, was er sagte, kam von seinem Herzen; es war kein Ritual. Was du ihm gerade beigebracht hast, ist nur ein Ritual. Er wird es wiederholen, aber es wird nur auf seinen Lippen sein und nicht von seinem Wesen kommen.“
 
(Verfasser: unbekannte Quelle – Leider wissen wir nicht welcher großartige Autor diesen Artikel verfasst hat. Wir haben uns aber dennoch entschlossen ihn hier zu veröffentlichen, da er einfach nur Klasse ist! Wenn jemand den Autor kennt bzw. der Autor selbst auf diese Zeilen stößt, dann wendet euch bitte sofort an uns, damit wir dem die Ehre schenken können, dem sie auch wirklich gebührt – dem Autor dieses richtig guten Artikels!)
 

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1. Batsheva

1/15/2012

Liebe auf den unendlichen Blick B''H Versuche immerzu, in dir selbst das zu spüren, was unverändert bleibt, ganz egal was außerhalb passiert. Wenn dich jemand beleidigt, bringe deine ganze Aufmerksamkeit zu dem Punkt, wo du ihm einfach nur zuhörst, ohne etwas zu tun, ohne zu reagieren. Du hörst nur zu. Er schimpft auf dich. Ein anderer lobt dich. Höre auch ihm nur zu. Ob du gelobt oder getadelt wirst, hoch geehrt oder zutiefst beleidigt – höre einfach zu. An der Peripherie fühlst du dich betroffen. Sieh auch das und versuche nicht, es zu ändern. Schau es an und bleibe tief in deiner Mitte; schaue von dort. Dann bist du in einer Weise losgelöst von allem, die nicht aufgezwungen ist, die spontan und natürlich kommt. Und wenn du dich auf natürliche Weise losgelöst fühlst, dann kann dich nichts mehr stören.

2. Batsheva

1/15/2012

B''H Versuche immerzu, in dir selbst das zu spüren, was unverändert bleibt, ganz egal was außerhalb passiert. Wenn dich jemand beleidigt, bringe deine ganze Aufmerksamkeit zu dem Punkt, wo du ihm einfach nur zuhörst, ohne etwas zu tun, ohne zu reagieren. Du hörst nur zu. Er schimpft auf dich. Ein anderer lobt dich. Höre auch ihm nur zu. Ob du gelobt oder getadelt wirst, hoch geehrt oder zutiefst beleidigt – höre einfach zu. An der Peripherie fühlst du dich betroffen. Sieh auch das und versuche nicht, es zu ändern. Schau es an und bleibe tief in deiner Mitte; schaue von dort. Dann bist du in einer Weise losgelöst von allem, die nicht aufgezwungen ist, die spontan und natürlich kommt. Und wenn du dich auf natürliche Weise losgelöst fühlst, dann kann dich nichts mehr stören.

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