Glücklich ist ..

Wenn der Mensch im Aspekt von „Weiß“ voranschreitet, muss er sich immer daran erinnern, dass er alles nur erlangt hat ...

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Rabbiner Yehuda Ashlag

gepostet auf 17.03.21

Shamati 238 – Ich hörte am 10. Elul:

„Glücklich ist der Mann, der Dich nicht vergisst, und der Sohn des Menschen, der sich in Dir müht.“ (Mussaf-Gebet an Rosh HaShana). Wenn der Mensch im Aspekt von „Weiß“ voranschreitet, muss er sich immer daran erinnern, dass er alles nur erlangt hat, weil er den Aspekt der „Schwärze“ auf sich genommen hat. Und er muss sich gerade im Aspekt von „in Dir“ mühen, in der Weise „und alle glauben, dass Er ein Gott des Glaubens ist“, auch wenn er im Augenblick keinen Platz sieht, an dem er im Glauben arbeiten muss, da alles offen vor ihm liegt. Dennoch muss er über dem Verstand glauben, dass es durch Vertrauen noch mehr Raum zum Glauben gibt.

Und dies ist die Bedeutung von „und Israel sah die gewaltige Hand […] und sie glaubten an den Schöpfer“. Das heißt, obwohl sie den Aspekt von „sie sahen“ erlangt hatten, was die Bedeutung von „Sehen“ ist, hatten sie immer noch die Kraft, durch ihren Glauben zu vertrauen.

Und dies erfordert große Anstrengung, sonst fällt man von der eigenen Stufe ab, so wie Libni und Shimei. Dies bedeutet, dass wenn es nicht so wäre, man also die Tora und Mizwot nur zu einer Zeit der „Weiße“ hören könnte. Das ist wie eine Art Bedingung. Man sollte jedoch ohne Bedingungen hören. Daher muss man zu einer Zeit der „Weiße“ aufpassen, dass man nicht die „Schwärze“ befleckt. Für den Verstehenden reicht das.

Um zu verstehen, was im Shulchan Aruch erklärt wird

Ich hörte am Shabbatabend zum Wochenabschnitt Nizawim am 4. September 1942

Verstehe, was im Shulchan Aruch (Gedeckter Tisch)[1] erklärt wird: Der Mensch soll wiederholt über die Gebete der Furchtbaren Tage nachdenken, damit er, wenn die Zeit für das Gebet kommt, er dann alt sein wird und das Gebet ihm zur Gewohnheit geworden ist.

Wichtig ist, dass das Gebet im Herzen sein muss, was Arbeit im Herzen bedeutet. Das Herz muss mit dem übereinstimmen, was der Mensch mit seinem Mund spricht (ansonsten wird dies Betrug genannt, gemeint ist, wenn sein Mund und Herz nicht übereinstimmen). Daher muss sich der Mensch im Monat Elul an die große Arbeit gewöhnen.

Und das Wichtigste ist, dass er [zum Schöpfer] sagen kann: „Schreibe uns für das Leben ein.“ Das heißt, wenn er sagt: „Schreibe uns für das Leben ein“, sollte sein Herz ebenfalls damit einverstanden sein (damit er nicht als Heuchler dasteht). Sein Herz und seine Worte sollten Eins sein. „Denn der Mensch schaut auf das Äußere, aber der Schöpfer schaut ins Herz.“[2]

Wenn der Mensch schreit „schreibe uns zum Leben ein“, bedeutet Leben dementsprechend folglich Anhaftung an das Leben des Lebens, was genau dadurch erreicht werden kann, wenn er vollkommen in der Form des Gebens arbeiten möchte und alle Gedanken an Eigengenuss annulliert werden. Dann, wenn er fühlt, was er sagt, kann sein Herz befürchten, dass sein Gebet angenommen wird, das heißt, dass er keinen Wunsch welcher Art auch immer für sich selbst haben wird.

Was den Eigengenuss betrifft, erscheint dann ein Zustand, in welchem es dem Menschen vorkommt, als würde er alle Genüsse dieser Welt zurücklassen und damit zusammen auch alle Geschöpfe, Freunde und Verwandten und sein ganzes Hab und Gut. Es erscheint ihm, als ob er in die Wüste ginge, wo es nichts außer wilden Tieren gibt und niemand etwas über ihn und seine Existenz weiß. Es kommt ihm vor, als ob er auf einmal seine Welt verliert, und er fühlt, dass er eine Welt voller Lebendigkeit verliert und es auf sich nimmt, aus dieser Welt dahinzuscheiden. Wenn er sich dieses Bild vorstellt, empfindet er es so, als beginge er dabei Selbstmord.

Manchmal hilft ihm Sitra Achra, sich seinen Zustand in dunklen Farben vorzustellen. Dann weist sein Körper dieses Gebet zurück, und in solch einem Zustand wird es nicht akzeptiert, weil er selbst nicht will, dass sein Gebet angenommen wird.

Daher muss es eine Vorbereitung auf das Gebet geben, damit sich der Mensch an solch ein Gebet gewöhnen kann, als ob sein Herz und sein Mund eins wären. Und man kann dazu gelangen, dass das Herz durch die Gewohnheit einwilligt, dass es versteht, dass das Empfangen Trennung bedeutet und das Wichtigste die Anhaftung an das Leben der Leben ist, welches das Geben ist.

Man muss sich stets in die Arbeit von Malchut versenken, was „schreiben“ genannt und als „Tinte“ und Shacharit (Schwärze) erachtet wird. 

Das bedeutet, der Mensch sollte sich nicht wünschen, dass die eigene Arbeit in der Form von „Libni[3] und Shimei“ sei und er nur in der Zeit der Weiße an Tora und Mizwot anhafte. Sondern bedingungslos – ob in Weiß oder in Schwarz – für ihn wird es immer dasselbe sein, und komme was wolle, er muss stets die Gebote von Tora und Mizwot einhalten.[E1]
 


[1] Jüdisches Gesetzbuch
[2] 1 Samuel 16, 7
[3] Libni bedeutet auch Weiße

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