Gott liebt dich

Wir müssen uns bei unserem lieben Gott für alles Gute und auch für das scheinbar nicht Gute bedanken. Manchmal erleben Menschen schwere Zeiten. Aber auch in schweren Zeiten musst du wissen, dass in Wahrheit alles zu deinem Besten ist.

Gott liebt mich speziell. Ich bin ein glücklicher und fröhlicher Mensch. Ich wurde nicht mit diesen Fähigkeiten geboren, sondern ich habe sie mir im Laufe meines Lebens antrainiert.

Auch du kannst es dir antrainieren, ein glücklicher Mensch zu sein – so wie mein Motto besagt, dass Glücklichsein mein Kennzeichen und Merkmal ist. So wie der Spinat für Popeye ist für mich das Glücklichsein. Ich hab es mir antrainiert, indem ich viel dafür mit Emuna gebetet habe. Vor zwölf Jahren, im Jahr 2005, hatte ich einen schweren Unfall. Seitdem habe ich Schwierigkeiten min meinem Knie. Ich habe keinen Knorpel im Kniegelenk, keinen Meniskus, keine Pufferzone befindet sich dazwischen – Knochen auf Knochen reiben. Das Knie muss eigentlich operiert werden, aber ich bin noch zu jung für diesen operativen Eingriff. Vor Schmerzen kann ich mich nicht mehr bewegen. Aber Gott hat mich beschenkt mit diesen Schmerzen. Den ganzen Schabbat bis Sonntag war ich im Krankenhaus gewesen. Von außen wurde das Knie stabilisiert, sodass ich es nicht mehr bewegen konnte.

Im Leben gibt es gute Sachen und scheinbar schlechte Ereignisse. Aber auch in den schlechten Erfahrungen des Lebens befindet sich etwas Gutes. Ich rede aus eigener Erfahrung. Avraham Avinu hatte schwere Prüfungen zu bewältigen. Wie hatte er es geschafft, diese Prüfungen zu überstehen und zu bestehen? Mit einer Erkenntnis: Gott liebt mich.

Gott liebt dich. Es ist wichtig, dass du dir dies fest in deinem Herz verinnerlichst. Es ist eine der Grundkenntnisse, die du im Leben beherzigen musst – insbesondere, dann, wenn es dir nicht so gut geht. Gott liebt dich! Und diese Erkenntnis hat Avraham  Avinu die Kraft gegeben. Gott liebt dich über alles!

Jemand, der dich über alles liebt; jemand der dich mehr liebt als du dich selbst liebst; jemand, der sich um dich kümmert und sorgt, mehr als du dich um dich selbst kümmerst – will er dir etwas Schlechtes? Kann es sein? Es geht nicht. Gott liebt dich! Und das hat Er uns auch bewiesen in dieser Welt.

Wer von euch hat Kinder? Jeder, der Kinder hat, der liebt seine Kinder. Du hast jetzt ein Kind bekommen. Hast du für diese Liebe arbeiten müssen? Nein. Diese Liebe war von Anfang an in der Natur schon da – diese Liebe, Emotion, Zusammengehörigkeit zu deinem Kind. Das ist sensationell.

Ein Beispiel: Mann und Frau treffen sich. Lieben sie sich automatisch? Gibt es diese Liebe auf den ersten Blick? Bleibt dieser Big-Love-Level bestehen? Nein. Sie müssen an sich selbst arbeiten. Und selbst mit der ganzen Arbeit reicht es nicht. Man muss viel beten und lernen, damit Mann und Frau sich richtig lieben. Damit diese Beziehung richtig aufblüht, aufhellt und strahlen kann mit einem Lächeln der Liebe, Zufriedenheit, Geborgenheit, der absoluten Zusammengehörigkeit „Ich bin du. Du bist ich. Wir sind eins“, bedarf es viel Arbeit. Eine Beziehung ist eine ewige Baustelle. Es lohnt sich, in diese Baustelle zu investieren, aber es bedarf Arbeit. Ein Mann liebt seine Frau nicht von Natur aus. Er muss sich anstrengen. Er muss dafür etwas tun. Und umgedreht natürlich auch.

Aber bei einem Kind ist es anders – dein Kind liebst du ohne Anstrengung. Du liegst im Krankenhaus, schaust dein Kind nach der Geburt an und weinst voller Liebe und Zuneigung. Warum liegt es in der Natur? Warum hat Gott diese liebevolle Eltern-Kind-Verbindung geschaffen? Damit wir sie verstehen! Ohne irgendeine Anstrengung, Arbeit, Akt – weder physisch noch mental – liebe ich mein Kind.

So auch unser liebender himmlischer Vater. Gott lässt es uns immer wieder wissen: Ich liebe dich! Und das ist wichtig, denn dies ist die Basis der Emuna, der Kraft des Glaubens. Bringe dir immer wieder in Erinnerung: Wenn es in deinem Leben mal miese Tage gibt, wo du am liebsten nur noch die Decke über den Kopf ziehen und dich zurückziehen würdest, dann ist es ein Zeichen der unerhörten Nähe Gottes und nicht der Ferne.

Du musst wissen, dass Gott dich über alles liebt. Es gibt keine Liebe, die reiner ist wie die von Gott. Und wenn du das wirklich weißt und es immer vor Augen hältst, dann ist es ein unheimlich intensiver, hell leuchtender Lichtstrahl, der dir hilft, dunkle Zeiten ein wenig aufzuhellen – dunkle Zeiten des Schmerzes, wo du nicht weißt, was los ist. Das ist sehr wichtig.

Wir müssen wissen, dass wir eigentlich überhaupt nichts wissen. Rabbi Nachman aus Breslev sagt: „Der Sinn und Zweck des absoluten Verständnisses ist zu wissen, dass wir nichts verstehen.“ Und dies trifft auf alle unsere Lebensbereiche zu.

Was ist die Basis unseres Glaubens? Dass Gott dich liebt! Und immer wenn du daran zweifelst, weil es gerade richtig dunkel und schmerzhaft in deinem Leben ist; weil gerade etwas passiert, wo du es nicht verstehst, gerade hier in diesem Moment musst du wissen: Gott liebt dich!

Schau dir zum Beweis deine Kinder an. Du liebst sie. Kinder sind Freude und Segen. Wenn du aber drei, vier Kinder zu Hause hast, dann bringen sie dich auf die Palme. Er streitet mit seinem Bruder, und der macht jetzt gerade in die Windeln und der andere auch. Der eine verschüttet gerade die Milch. Statt dass der andere den Reis isst, füttert er den Fußboden. Und alles passiert auf einmal. Aber du liebst deine Kinder trotz allem, dass du kein Auge zudrücken konntest, weil sie hyperaktiv sind.

Du liebst deine Kinder. Warum ist es so? Weil es in deiner Natur liegt, dass du deine Kinder liebst. Warum hat Gott diese liebevolle Eltern-Kind-Verbindung geschaffen? Warum liebst du nicht deine Frau so intensiv wie deine Kinder? Sagt deine Frau nur ein einziges falsches Wort, nur ein einziger falscher Blick und das war´s. Du hast dich emotional von ihr entfernt, so wie wir alle vom Mars entfernt sind. Und das auch umgekehrt. Der Mann sagt irgendeinen Ausspruch und schon ist sie stinksauer. Warum geschieht so etwas? Eine eheliche Beziehung ist eine ewige Baustelle – bei Kindern nicht. Weil Gott uns zeigen will, dass du deine Kinder liebst, obwohl sie dich verrückt machen, obwohl du immer auf der Lauer und hinterher sein und viel Geld ausgeben musst für kaputt gegangene Sachen. Andauernd bist du wegen dieser kleinen Troublemaker unterwegs. Aber das Herz schlägt für sie nonstop, ohne dass man sich dabei anstrengen muss.

Auch Gott ist so. „Ich liebe dich über alles“, sagt Gott zu dir. Und das gibt uns die Kraft, schwere Zeiten zu überstehen, und alles Schlechte und Schwere zu bestehen, so wie Avraham Avinu es geschafft hat, denn er wusste, dass Gott ihn liebt.

Dann kommt der böse Trieb und redet einem Menschen ein: „Wenn Gott dich liebt, wieso hast du dann solch ein schmerzvolles Leben? Wenn Gott dich liebt, wieso sitzt du dann immer im Dunkeln?“

Vertraue mit ganzem Herzen auf die Hilfe von HaShem – so wie David HaMelech es in seinem Psalm 23,4 aus eigener Erfahrung heraus bezeugt: „Auch wenn ich gehe im Tale des Todesschattens, fürchte ich kein Leid, denn Du bist bei mir.“

Tanke die Kraft der Emuna in guten Zeiten auf, damit du düstere Zeiten bestehen kannst. Das ist wie bei einer Solar-Leuchte: sie lädt sich im Licht der Sonne auf, damit sie in der Dunkelheit leuchten kann.

Auch Avraham Avinu hat sich diese Fragen gestellt. „Wieso habe ich solch ein schmerzvolles Leben? Wieso solche Prüfungen? Wieso sitze ich immer im Dunkeln?“

Aber Avraham Avinu wusste eine Antwort für diese Fragen. Avraham Avinu entgegnete dem bösen Trieb: „Ich höre hier nur eine Frage. Diese Frage irritiert mich. Diese Frage setzt mich jetzt richtig ins Abseits. Aber ich weiß jetzt nur eine Frage von einer ganzen Story. Deswegen lasse ich mich nicht irritieren, weil Gott mich liebt.  Und von dieser Frage darf ich mich nicht irritieren lassen. Gott liebt mich und Er will mit Sicherheit nur das Gute. Und wenn ich daran festhalte, wird Gott mich befreien, mich erlösen und mir helfen. Gott wird mit mir sein. Deswegen bin ich nicht so naiv und gehe in die Stinkefinger-Fraktion ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘. Da bin ich nicht dabei. Das ist überhaupt nicht mein Niveau, sondern ich sage nur: Oh happy Day!“