Im Himmel ein King

Im Talmud gibt es eine sehr interessante Geschichte von Rabbi Elazar ben Dordaya. Dieser tolle Rabbi hat nicht immer Rabbi geheißen. Er war der Elazar ben Dordaya. Er hatte eine Vorliebe, die nicht koscher ist. Er hatte mit jeder Prostituierten in seiner Stadt eine Beziehung. Er war ein Stammkunde. Es gab keine Prostituierte, bei der er nicht war. Und jeder in der Stadt wusste es.

Jetzt hat man ihm erzählt: „Außerhalb der Stadt gibt es eine Prostituierte, das ist die Mama der Prostituierten. Du kannst mit allen Prostituierten eine Beziehung gehabt haben, aber wenn du sie nicht gehabt hast, hattest du nichts.“

Er antwortete: „Das ist ja der Wahnsinn!“

Er muss unbedingt zu ihr hin. Weil sie die Mama der Prostituierten ist, verlangt sie auch dementsprechend.

Was machte er also? Er hat in seiner Sparbüchse Geld gesammelt. Er sparte sich das Geld an, damit er den Fluss überqueren kann, über Berg und durch Tal reisen kann bis ans Ende der Welt, wo sich diese Prostituierte befindet, um mit ihr eine Beziehung einzugehen. Nun trifft er diese Prostituierte, gibt ihr das Geld und will ans Eingemachte. Sie hatte ihn aber ausgelacht, als er ihr von seinen Frauengeschichten erzählte und dass er der Mann überhaupt sei.

Sie sagte ihm: „So wie ich pupse und das Gas entweicht, so gehst du von dieser Welt! Du wirst die kommende Welt nicht erleben!“

Er war schockiert von dieser Situation, bekam einen Herzinfarkt und ist verstorben.

Eine Engelsstimme erklang: „Rabbi Elazar ben Dordaya ist eingeladen für das Leben in der kommenden Welt.“

Was ist nun passiert? Hier sagen unsere Weisen, dass sich ein Mensch im Moment einer Entscheidung sein Leben kaufen kann; er kann sein ganzes Leben verändern.

Die Prostituierte hatte Elazar ben Dordaya etwas gesagt, das sein Herz berührt hatte. Er verstarb daraufhin in der Emuna, im Glauben. Er fühlte einen ehrlichen Akt der Reue in seinem Herzen. Er hat seinen Fehler und sein ganzes dreckiges Leben, sämtliche unmoralische Beziehungen bereut: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, ich würde es nicht nochmal machen. Ich würde Besseres aus meinem Leben machen. Ich würde es so machen, wie Du es willst, Gott.“

In dem Moment verstarb er. Er bekam von den Engeln die Einladung als Rabbi für die kommende Welt.

Der Talmud lehrt uns hier zwei elementare Dinge:

1. Im Leben braucht es nur eins: eine Entscheidung. Eine Entscheidung kann dein ganzes Leben verändern.

2. Die Barmherzigkeit unseres Schöpfers. Wir sind Menschen mit Herz und sehen auch ein, dass wir mal auf einem Kurs unterwegs sind, der nicht so toll ist, oder wir hatten solche Erlebnisse, wo wir einfach nicht korrekt waren. Dann denken wir uns: „Das war nicht so toll, das mache ich lieber nicht mehr.“ Aber praktisch haben wir nichts verändert. Wir haben lediglich gesagt: „Das mache ich jetzt lieber mal nicht mehr“ oder „Diese Sache will ich in meinem Leben in etwas Besseres verändern.“ Aktiv ändert sich aber nichts. Man ist nicht auf eine Sache zugegangen. Aber alleine wenn man in seinem Herzen den Entschluss gefasst hat: „Ich möchte hier die Dinge zum Positiven verändern“, hast du von Gott einen Stempel bekommen mit dem Aufdruck, dass du ein guter, reiner, toller und fabelhafter Mensch bist. So sieht man dich im Himmel. Das musst du in deinem Herzen aufnehmen.

Wenn du dir im Leben etwas vornimmst, das gut ist; wenn du dir etwas wünschst, das toll ist; wenn du in deinem Leben etwas analysierst, das in deinem Leben nicht so toll ist und es in deinem Leben zu etwas Positivem umwandeln willst, dann bist du im Himmel als weise und gerecht angesehen.

Wenn du deinen Mund öffnest und mit Gott redest, dann redet nicht der kleine Mann oder das kleine Mädchen, die vielleicht voller Sünden sind. Du hast in deinem Herzen den Entschluss gefasst, du willst etwas verändern. Du empfindest in deinem Herzen einen ehrlichen Akt der Reue, jetzt redest du mit deinem Schöpfer. Auf diese Weise bist du nicht mehr der dreckige Sünder. Du bist jetzt weise und gerecht, du bist ein Tzaddik. Du bist das Licht für die Welt. Du betest zu HaShem und wirst im Himmel von allen erhört. Deswegen sei motiviert zu beten! Glaube daran, dass deine Gebete etwas bewegen können! Wenn du dein Gebet mit „Amen“ abschließt, werden dir alle im Himmel „Amen“ zurufen.

Du trägst sehr viel verborgenes Potential in dir – du musst es ausgraben und fest an dich selbst glauben! Wenn du etwas Schönes und Wundervolles willst, wenn du etwas in eine gute Richtung verändern willst, bist du im Himmel ein King / eine Queen. Das musst du dir verinnerlichen und daran glauben.

Gehe raus aufs Feld und rufe zu Gott. Bete – und dir werden vom Himmel aus alle „Amen“ zurufen.

So wird dein Leben schön, erfüllt voller Liebe, Licht, Freude und Zufriedenheit, alles Schöne von der kommenden Welt und dieser Welt.