Im Sumpf negativer Gedanken

Wie schalte ich diese Kochplatte in meinem Kopf aus? Es gibt eine Menge wunderbarer, mentaler Techniken, um den Kopf frei zu bekommen ...

4 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 16.03.21

Ach, wie viel Gutes habe ich verloren, weil mir die Kontrolle über meine Wut entglitten ist; ein Großteil meines Lebens und viel inneres Wachstum sind mir unter den Händen zerronnen, weil ich zugelassen habe, dass meine hitzigen Gedanken die Oberhand über mich gewannen. Gott, lehre mich loszulassen.

 

(Rabbi Nachman aus Breslev. Likutei Moharan, Band 1, Lektion 68)

 

 

Jeder von uns kennt Burnout. Jeder weiß es. Jeder kennt es. Jeder hat es schon mal erlebt. Du bist voll Ekstase und willst irgendwas unternehmen und mittendrin bekommst du ein Burnout. Du bist kraftlos und hast keinen Bock. Woher kommt das? Was ist der Grund und was macht uns so wütend, dass wir manchmal denken: „Hey, rutsch mir doch mal den Buckel runter!“

 

Ist es die Arbeit? Ist es vielleicht die Verantwortung? Ist es vielleicht die Pflicht, die wir haben? Ist es der Mann oder die Frau? Oder vielleicht sind es die Kinder?

 

Niemals ist es eines dieser Dinge. Es kann nicht die Arbeit sein, denn mit Arbeit finanzieren wir unseren Unterhalt. Die Arbeit kann niemals der Grund sein, zu sagen: „Hey, schöne Welt, rutsche mir den Buckel runter!“

 

Das gleiche gilt für die Verantwortung. Wenn die Verantwortung überreicht wird, dann macht sie dich stolz.

 

Auch die Pflicht ist niemals der Grund zu denken: „Rutsch mir den Buckel runter!“. Wir haben Pflichten im Leben, die sind nicht der Ursprung der Wut, denn die Pflicht schenkt einem Menschen das Gefühl, nützlich zu sein. Es ist elementar wichtig für uns Menschen, von Nutzen zu sein.

 

Was ist mit dem Mann? Ist der Mann der Grund, dass ich denke, die Welt kann mir den Buckel runter rutschen? Oder ist die Frau der Grund? Auch nicht. Denn Mann plus Frau ist gleich Liebe. Es sei denn, du verstehst nicht, wie es innerhalb einer Beziehung zu laufen hat. Dazu empfehle ich dir wärmstens, das Buch „Im Garten des Friedens“ (ausschließlich nur für Männer!) vom Bestsellerautor Rabbiner Shalom Arush intensiv zu lesen und dann wirst du keine Probleme mit dem Hausfrieden mehr haben. Deine Wohnung und dein Miteinander mit deiner Frau werden zu einem Paradies auf Erden. Dann wirst du verstehen, dass es niemals ein Grund ist, richtig wütend zu sein. So etwas gibt es nicht.

 

Sind es die Kinder, die uns manchmal so wütend machen, dass man der Welt einen Tritt in den Allerwertesten geben würde? Ist es die Welt? Sind es die Kinder? Natürlich nicht. Kinder sind unser Glück. Kennt ihr den Spruch „Mich regt nichts auf, ich habe Kinder“? ; )

 

Also was ist es dann, was mich so wütend macht? Was ist es, das mich in den Wahnsinn treibt und das ich der Welt am liebsten den Rücken kehren will?

 

Die Antwort auf dieses Was liegt in der Frage „Was tun wir, wenn wir nichts tun?“

Wir denken. Und genau das kostet richtig viel Energie. Dazu ein Beispiel: Was passiert bei dir zu Hause, wenn du vergessen hast, die Kochplatte auszuschalten? In der Küche wird es heiß und sie verwandelt sich in eine Trockensauna. Die Luft wird richtig trocken. Ein etwas unangenehmer Geruch schwebt in der Luft. Und man kann sich an der heißen Kochplatte schwer verbrennen.

Aber Fakt ist, dass die Energie dieser Kochplatte, die wir vergessen haben auszuschalten, umsonst verbraucht, denn wir produzieren ja nichts. Es ist hier nicht der Fall, dass wir etwas auf die Kochplatte stellen und etwas kochen. In unserem Fall befindet sich nichts auf der Kochplatte, sie ist immer noch am Laufen.

Und genau so spielt es sich mit unseren Gedanken ab. Unsere Gedanken sind vergleichbar mit einer Kochplatte, die wir vergessen haben auszuschalten. Andauernd kocht es in unseren Gedanken und wir produzieren dabei nicht wirklich etwas Nützliches. Die Energie wird umsonst verbraucht. Und wenn wir umsonst Energie mit schlechten Gedanken verbrauchen, dann erleiden wir ein Burnout. Wenn wir an Sachen aus dem Beruf oder der Partnerschaft denken oder an andere Personen, ohne dabei eine positive Richtung für uns zu erschaffen, dann geht unsere Energie verloren. Jeder Gedanke an etwas oder eine Person, die uns nicht positiv beeinflusst und uns persönlich nicht erfüllt, kostet Energie.

 

Wie schalte ich diese Kochplatte in meinem Kopf aus? Es gibt eine Menge wunderbarer, mentaler Techniken, um den Kopf frei zu bekommen. Die beste Methode, um einfach die Kochplatte auszuschalten, damit die Gedanken beruhigt werden, ist, sich damit auseinanderzusetzen, sich also selbst zu fragen.

 

Du merkst, dass du über eine Person, eine Sache, ein Ereignis in Gedanken vertieft bist. Jetzt in diesem Augenblick, wo du denkst: „Ich denke gerade viel daran“, dann stelle dir eine Frage „Was gibt es Neues in meinem nächsten Gedanken?“

Hast du etwas Neues entdeckt? Nein. Spürst du die Leere? Sicher ist dir jetzt aufgefallen, dass es in deinen Gedanken nichts Neues gibt, was heißt, egal wie oft du in der Vergangenheit herumwühlst, du wirst nichts Neues finden.

Es sind die alten Erinnerungen aus der Vergangenheit, die du schon längst kennst. Diese alte Erkenntnis visualisierst du immer wieder gedanklich von vorne. Produzierst du etwas Neues? Nein. Du wühlst mit alten Erinnerungen in der Vergangenheit herum, mit alten Sprüchen, mit alten Ereignissen. Das ist der Grund für Burnout.

Genau diese Erkenntnis auf die Frage „Was gibt es Neues in meinem nächsten Gedanken?“ ist wunderbar, wenn du sie verstehst, eine Sache gedanklich durchkaust und merkst, dass du nichts Neues erkennst, denn dann bedeutet es für dich, dass du auf dem richtigen Kurs bin, denn damit hast du es geschafft, die brennende Kochplatte auszuschalten.

 

Wir müssen verstehen, dass wir Menschen oft aus Langeweile denken. Alte Gedanken sind wie alte Spielzeuge, mit denen wir beginnen zu spielen, weil wir vielleicht oft nichts Besseres zu tun haben.

 

Um die Gedanken in den Griff zu bekommen, gibt es eine gute Abhilfe. Rabbi Nachman aus Breslev erklärt, dass wir in einem Augenblick nur einen Gedanken denken können und diesen Gedanken können wir wählen. Ich bin Herr über meine Gedanken und ich entscheide. Wir können mit unseren Gedanken neues Spielzeug erschaffen. Wir haben unsere Gedanken im Griff. Dazu brauchen wir uns lediglich zu fragen, was im Moment das Wichtigste für uns ist.

 

Anstatt in der Vergangenheit herumzuwühlen, in der es nichts Neues zu finden gibt und zu einem Burnout führt, beschäftige dich mit der Frage „Was ist für mich jetzt im Leben das Wichtigste?“ und wähle. Schließe jetzt die Augen und stelle dir diese Frage.

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