Wer bin ich?

Wenn du eine Marktlücke in deinem Leben entdecken möchtest, musst du den richtigen Blick fürs Leben haben. Der richtige Blick lehrt dich, wer du selbst bist.

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 15.03.21

Zwei Männer sitzen hinter Gittern und beide blicken – die Gitterstäbe umfassend – aus ihrer Zelle hinaus. Der eine sieht Sterne am Himmel und der andere Dreck und Matsch am Boden.

 

Warum sieht der eine dies und der andere das? Weil der eine sich denkt, er hat alles. Und der andere lässt sich von der Situation innerlich zerfressen, weil er nicht versteht, dass ein Mensch nicht glücklich ist wegen dem, was er hat. Er denkt sich: „Ich sitze im Knast. Ich bin ein totaler Knasti. Ich hab überhaupt nichts drauf.“

 

Und der andere denkt sich: „Ich bin im Knast. Ich sehe Sterne. Ich habe alles. Mir geht es gut.“ Diese Art positiven Denkens müssen wir trainieren, denn es gibt uns einfach den richtigen Blick.

 

Es gibt eine Erzählung über zwei Schuhmacher, die auf eine ferne Insel geschickt worden. Jeder der beiden hat eine Insel für sich. Der eine denkt, dass sich Glück an dem bemessen lässt, was er besitzt. Der andere weiß, dass ein Mensch nur dann glücklich ist, wenn er weiß, wer er selbst ist.

Der eine ruft an: „Hey, hier trägt niemand Schuhe, alle laufen barfuß herum. Es gibt hier keinen Markt“, er will wieder nach Hause.

 

Der andere auf der anderen Insel befindet sich in derselben Situation und ruft an: „Wow, hier hat niemand Schuhe. Ich habe eine Marktlücke entdeckt, unheimlich viel Arbeit, Leute.“

 

Zwischen den beiden Schuhmachern sehen wir hier einen Unterschied – auf der Insel des einen trägt niemand Schuhe und auf der Insel des anderen hat niemand Schuhe. Etwas zu tragen bedeutet, ich besitze etwas. Wenn ich denke, dass ein Mensch nur dann glücklich ist wegen dem, was er hat, dann kann ich auch niemals erfolgreich sein. Was ein Mensch hat, das macht ihn glücklich. Etwas zu tragen ist materiell. Er stellt fest, dass auf der Insel niemand Schuhe trägt – keine Schuhe, kein Markt.

 

Der andere Schuhmacher aber sagt, hier hat niemand Schuhe. Etwas zu haben, daran hat man Spaß, es ist Glück und etwas Spirituelles. Er erkennt, dass ein Mensch nicht glücklich ist wegen dem, was er hat, sondern wegen dem, was er ist.

 

Und diese barfüßigen Menschen sind glücklich darüber, denn der Schuhmacher gibt ihnen Schuhe, die sie kaufen und anziehen werden.

 

Wenn du eine Marktlücke in deinem Leben entdecken möchtest, musst du den richtigen Blick fürs Leben haben. Der richtige Blick lehrt dich, wer du selbst bist.

 

Wer bist du? …

 

 

Rabbiner David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) finden Sie bei Facebook.

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