Wisse, vor wem du stehst!

Ein Mensch muss sich immer wieder klar machen, wer ihm eigentlich gegenüber steht ...

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Ein Mensch muss sich immer wieder klar machen , wer steht ihm eigentlich gegenüber. Wenn beispielsweise ein Autofahrer von einem Polizisten aufgefordert wurde anzuhalten, oder wenn einem Mann seine Frau und seine Kinder auf die Nerven gehen, oder wenn eine Frau unter dem Verhalten ihres Mannes und ihrer Kinder leidet usw., dann müssen sich alle entscheiden, in dem sie zu sich selbst sprechen: „Wisse, vor wem du stehst!“
 
Wenn man sich dafür entscheidet, vor dem Glauben zu stehen, der wiederum Gott verkörpert, und nicht etwa versucht, negativ in die Richtung seiner Frau, seiner Kinder, dem Polizisten oder sonst wem zu blicken, dann wird man sich auch ziemlich schnell an einem richtig schönen Leben erfreuen können. Niemand würde weder versuchen, irgendjemanden auf verlogener Art anzuheucheln oder anzuschleimen, noch würde man in Erwägung ziehen, einen anderen anzuflehen. Darüber hinaus würde man ebenso wenig versuchen, superschlau sein Gegenüber zu beeinflussen oder auf schauspielerischer Art seine eigene Unterwürfigkeit zu demonstrieren.
 
Außerdem würde man auf keinen Fall beginnen, sein Gegenüber zu beschimpfen, zu beleidigen, zu verfluchen oder zu erniedrigen. Im Gegenteil! Man wäre die Ruhe in Person und würde sich deshalb an Denjenigen wenden, der uns ihn in Seiner Obhut hält und uns mit dieser oder jener Situation konfrontierte. Wir würden also verstehen, das Gott, der Eine und Einzige ist, der uns wahrhaftig helfen kann. Folglich würden wir uns auch ohne zu zögern an Gott wenden.  
 
Bei dieser Verhaltensweise gibt es allerdings verschiedene Abstufungen. Denn selbst wenn man davon ausgeht, dass ein Mensch ein bestimmtes Ereignis aus der Sicht des Glaubens akzeptiert, sich deshalb beim Erstkontakt bereits an Gott wandte und sich mit Ihm darüber austauschte, hat dies noch keine Bedeutung. Wenn er nämlich im Anschluss darauf den Versuch startet sein Gegenüber zu beeinflussen oder ihn auf seine Seite zu ziehen, dann deutet dies auf einen erheblichen Mangel seines Glaubens hin. Er bringt mit dieser Verhaltensweise zum Ausdruck, dass seines Erachtens sein Gegenüber neben Gott eine eigenständige Realität verkörpert, die nun sozusagen über ihn entscheiden kann. Diese Denkweise ist aber von Grund auf falsch, da alle Menschen sich in den Händen Gottes befinden, daher besitzt man erst von dem Zeitpunkt an den Glauben mit voller Überzeugung, von dem ab man sich ausschließlich an Gott wendet und nicht etwa an einen Menschen.
 
Wieso, weshalb, warum? 
 
Ein Mensch, der die erste Stufe des Glaubens akzeptiert, d.h. davon überzeugt ist, dass alles auf dieser Welt von Gottes Hand herbeigeführt wird, befindet sich somit auf dem richtigen Kurs zu einem Leben, das vom wahren Glück erfüllt ist.  
 
Die Tatsache, dass man bereits die erste Stufe des Glaubens erlangt hat, ist also der erste Schritt zum Glück. Allerdings reicht dieses Wissen alleine ohne die Kenntnis der zweiten Glaubensstufe noch nicht aus. Denn es können im Kopf eines Menschen nach wie vor noch unbeantwortete Fragen herumschwirren, die ihn schließlich an Gott zweifeln lassen. Solche wie: „Warum hat Gott mir das angetan!? Ich habe das nicht verdient, da ich doch ein guter Mensch bin. Weshalb muss ich ständig in meinem Leben leiden!? X ist z.B. ein richtiger Dreckskerl und leidet überhaupt nicht, weshalb!?“ – Und noch etliche solcher Fragen, Gedankenplagen, Beschwerden usw.! 
 
All diese Fragen, die doch nur den Zweifel an der Existenz Gottes symbolisieren, deuten also auf einen großen Mangel des Glaubens hin. Denn sobald ein Mensch zur Erkenntnis gelangte, dass alles auf dieser Welt von Gottes Hand herbeigeführt wird, muss er in der darauf folgenden Sekunde ebenso daran glauben, dass alles mit Sicherheit zum Guten ist. Da Gott rundum gut ist, kann von Ihm niemals etwas Schlechtes oder Böses ausgehen. Folglich ist es absurd, wenn ein Mensch sagt: „Ich glaube an Gott!“, und sich dabei gleichzeitig denkt, dass es sich bei seiner derzeitigen Lebenssituation um etwas Schlechtes handelt. Solch eine Situation bildet einen gigantischen Widerspruch, nach dem Motto: „Was man sagt und was man denkt, sind zweierlei Paar Stiefel!“ Vor allem wenn man dabei bedenkt, dass nach Maßgaben der Wahrheit – d.h. des Glaubens – alles zum Guten ist. Infolgedessen müssen wir nun zur Erlangung des Glaubens mit voller Überzeugung den Schritt zur zweiten Stufe wagen – immer davon überzeugt zu sein, dass alles zum Guten ist!

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.