Der Mensch, das Ebenbild Gottes

Frage: Geehrte Rabbiner, ich erinnere mich, dass ich vor Jahren gelesen/gehört habe, dass wir Menschen das Ebenbild Gottes seien. Was heißt das genau? Entsprechen alle Menschen dem Ebenbild Gottes? Ich danke für die Antwort.

Antwort: Am letzten Tag der Schöpfung sagte Gott: "Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis." (1. Buch Moses 1, Vers 26)

Also hat Er Seine Arbeit mit einer "persönlichen Note" beendet. Gott formte den Menschen aus Staub und gab ihm Leben, indem Er ihm Seinen eigenen Atem gab. (1. Buch Moses 2, Vers 7)

Demnach ist der Mensch einzigartig unter Gottes Schöpfung, da er einen körperlichen (materiellen) und einen unkörperlichen (Seele/Geist) Teil besitzt.

Das Ebenbild oder das Bildnis Gottes zu sein, bedeutet am Einfachsten ausgedrückt, dass wir gemacht wurden, um Gott ähnlich zu sein. Adam war Gott nicht ähnlich in dem Sinn, dass Gott Fleisch und Blut besitzt. Die Schrift sagt, dass der Ewige keinen Körper hat und keinen körperlichen Begriffen unterliegt. Jedoch spiegelte der Körper Adams im übertragenen Sinne das Leben Gottes wider und wurde deshalb in perfekter Gesundheit geschaffen und war nicht dem Tod unterlegen.

Das Ebenbild Gottes bezieht sich vor allem auf unsere Seele, dem unkörperlichen Teil des Menschen. Es hebt den Menschen von der Tierwelt ab, passt ihn der "Herrschaft" an, die Gott für ihn vorgesehen hat (1. Buch Moses 1, Vers 28), und ermöglicht es ihm, mit seinem Schöpfer zu kommunizieren. Es ist ein geistiges, moralisches und soziales Ebenbild.